Universität Wien

140514 SE Auswirkungen globaler Produktions- und Handelsnetzwerke auf Entwicklung (2008S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Vorbesprechung: Do. 6. März, 15.00-16.30 (Aufbau, Basisliteratur, Vergabe der Referatsthemen)
Seminartermine: Mo. 5. Mai, 10.00-17.00 (Einstieg in das Thema anhand der Basistexte, v.a. Präsentation der LektorInnen und Diskussion), Do. 12. und Fr. 13. Juni, 10-17.00 (v.a. Präsentation der Studierenden und Diskussion)
Ort: ÖFSE Seminarraum, Berggasse 7, 1090 Wien

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Weltwirtschaft und besonders die Organisation von globaler Produktion und weltweitem Handel haben sich in den letzten drei Jahrzehnten stark verändert. Einer der zentralen Unterschiede im Vergleich zu früheren Phasen hoher Integration ist die Rolle von transnationalen Unternehmen und ihren globalen Produktions- und Handelsnetzwerken. Diese Netzwerke sind durch die zunehmende Fragmentierung und die globale Verlagerung ("outsourcing") von Produktionsprozessen gekennzeichnet. Die Integration von Entwicklungsländern in diese Netzwerke führte zur Ausweitung ihrer produktiven Kapazitäten, die Wertschöpfung und das Entwicklungsniveau erhöhte sich dadurch aber nicht zwangsläufig.
Netzwerk-zentrierte Ansätze, die auf mehreren Ebenen die Beziehung zwischen Akteuren analysieren und die Bedeutung von Machtstrukturen hervorheben, sind besonders gut geeignet, diese Veränderungen in der globalen Ökonomie zu beleuchten. Es lassen sich mehrere Stränge identifizieren, die sich alle mit Entwicklungsfragen beschäftigen, aber unterschiedliche zentrale Fragestellungen, Methoden und theoretische Bezüge aufweisen: "Commodity Chains", "Global Commodity Chains", "Global Production Networks" und "Global Value Chains". Der Commodity Chain-Ansatz kommt aus der Weltsystemtheorie und ist der breiteste Ansatz, da er die Analyse von ungleichem Tausch, ungleicher Entwicklung und Zentrum-Peripherie-Beziehungen in den Vordergrund stellt. Der "Global Value Chain"-Ansatz ist am anwendungsorientiertesten und beschränkt sich in seiner Analyse weitgehend auf Inter-Firmen Beziehungen sowie Aufstiegsmöglichkeiten von Firmen ("upgrading"). Im Vergleich dazu messen sowohl der "Global Commodity Chains"- als auch der "Global Production Networks"-Ansatz dem institutionellen Umfeld größere Bedeutung bei.
Folgende Fragen werden im Seminar behandelt: Wie hat sich die Organisation von globaler Produktion und weltweitem Handel verändert und was hat das für Auswirkungen auf Entwicklungsländer? Welche unterschiedlichen theoretischen Ansätze gibt es, um diese Veränderungen zu beschreiben und was sind die jeweiligen Stärken und Schwächen? Was bedeutet "upgrading" und ist es ein sinnvolles Konzept um Entwicklung zu analysieren? Wie sind Güterketten bzw. Produktionsnetzwerke in unterschiedlichen Sektoren und Regionen beschaffen und welche Effekte hat das auf Entwicklungsmöglichkeiten?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Ausarbeitung der Basisliteratur: halbseitige Statements zu den Basistexten (20%)
Ausarbeitung eines Seminararbeits-Proposals
Präsentation mit Handout (30%)
Seminararbeit (50%)
Anwesenheit und Mitarbeit

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

T III

Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:51