Universität Wien

140533 SE T III -Transformationsprozesse im Nahen Osten (2011S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 10.03. 16:00 - 18:30 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
Donnerstag 24.03. 16:00 - 18:30 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
Donnerstag 31.03. 16:00 - 18:30 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
Donnerstag 07.04. 16:00 - 18:30 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
Donnerstag 14.04. 16:00 - 18:30 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
Donnerstag 12.05. 16:00 - 18:30 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
Donnerstag 26.05. 16:00 - 18:30 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
Donnerstag 09.06. 16:00 - 18:30 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
Donnerstag 16.06. 16:00 - 18:30 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Worum geht’s? / Was soll vermittelt/angeeignet werden?
Die Länder des südlichen und östlichen Mittelmeeres befinden sich in einem tiefen Wandlungsprozess. Wirtschaftsliberalisierung, Globalisierung, Urbanisierung und eine rasant wachsende junge Bevölkerung stellen neue Herausforderungen an die meist autoritär geprägten Regime der Region dar. Während man noch in den 90er Jahren auf ein Überschwappen der Demokratiewelle von Osteuropa auf den Nahen Osten hoffte, sind diese Hoffnungen inzwischen vielerorts weitgehend geschwunden.
In Hinblick auf Hoffnungen auf Demokratisierungsprozesse bzw. die Gründe für deren Verzögerung, spielen vor allem institutionelle, gesellschaftliche, wirtschaftliche und machtpolitische Strukturen eine Rolle, die hier näher beleuchtet und veranschaulicht werden sollen.
• Die meist autoritären politischen Strukturen stützen sich vor allem auf Institutionen wie das Militär oder die Bürokratie, aber auch gesellschaftliche Strukturen wie Clans oder die wirtschaftliche Eliten.
• Obwohl die meisten Länder der Region einen Übergang von staatlich gelenkter Entwicklungspolitik zu mehr oder weniger liberaler Marktwirtschaft erlebten, überdauerten die autoritären Regime und deren gesellschaftliche Stützen die wirtschaftliche Transition.
• Politische Liberalisierung bedeutete größtenteils nur eingeschränkte Reformmaßnahmen, die höchstens auf einen Austausch einzelner Persönlichkeiten hinauslaufen aber keinen Systemwandel mit sich bringen.
• Während die legale Opposition in ihren Möglichkeiten stark eingeschränkt und vielfach vom Regime kooptiert ist, hat sich in den vergangenen Jahren da und dort eine zaghafte Zivilgesellschaft herausgebildet. Besonders islamische Organisationen sind aktiv im Sozial-, im Gesundheits- und im Bildungsbereich tätig. Vielerorts ersetzen sie bereits das marode staatliche System und fordern dadurch die Legitimität der staatlichen Autoritäten heraus.
• Die Region hat in den vergangenen Jahrzehnten ein Revival des Islam erlebt. Eine kulturell und religiös islamische Bewegung hat nicht nur zu gesellschaftlichen Veränderungen geführt, sondern vielfach auch die politischen Systeme verändert. Der Machterhalt zwingt ursprünglich säkulare Regime sich in gesellschaftspolitischen Belangen an konservative Forderungen aus der Gesellschaft anzupassen.
• Da inzwischen in den meisten Ländern, islamistische Organisationen, Parteien und Bewegungen eine ernsthafte „demokratische“ Herausforderung für autoritäre Systeme darstellen, hat sich auch das Bild von einer zukünftigen demokratischen Ordnung verändert.
• Äußere Faktoren wie die EU oder die USA spielen eine entscheidende beschleunigende oder hemmende Rolle in Demokratisierungsprozessen

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

• Regelmäßige Teilnahme, Lektüre der Texte, Referat, aktive Mitarbeit bei den Diskussionen, Termingerechte Abgabe der Abschussarbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Das Seminar zielt darauf ab:
• Die historischen Entwicklungen aus denen die politischen Systeme und ihre Institutionen hervorgegangen sind darzustellen und besser zu verstehen.
• Herauszuarbeiten welche Rolle Faktoren wie Kolonialismus, die Entwicklung nationalstaatlicher Konzepte, gesellschaftliche und wirtschaftliche Modernisierungs- und Entwicklungsmodelle und Nation-building gespielt haben.
• Das Scheitern der nationalistischen Entwicklungsmodelle, die damit einhergehenden sozio - ökonomischen Veränderungen zu diskutieren
• Den gleichzeitigen Aufstieg religiös-politischer Bewegungen, deren gesellschaftlichen Einfluss, sowie deren politisches Scheitern und darauffolgende Veränderung und Ent-Ideologisierung verständlich zu machen.
• Die Dynamiken der Globalisierung und medialen Vernetzung in Bezug auf nahöstliche Gesellschaften zu diskutieren
• Verschiedene Demokratisierungstheorien zu erläutern und sie dann in Zusammenhang mit den nahöstlichen Gesellschaften zu diskutieren.
• Die Rolle der Zivilgesellschaft in Demokratisierungsprozessen zu diskutieren.
• Die Rolle von äußeren Faktoren und Akteuren zu behandeln und zu hinterfragen.

Prüfungsstoff

• Reader mit verpflichtenden Texten, die als Grundlage für Kurzreferate und die anschließende Diskussion dienen sollen.
• Kurzimpulse des LV Leiters
• Problemorientierte Abschlussarbeiten der Studierenden

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

T III
MA Globalgeschichte und Global Studies: Vertiefung 2

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35