Universität Wien

142125 PS COVID-19 aus Sicht der Tibetischen Medizin (2022S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 36 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Mo 11:00-12.30, SR 1, ab 7.3.


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Menschen haben in den letzten Jahrhunderten unter mehreren Epidemien gelitten, und auch Tibet blieb von solchen Krankheiten nicht verschont. Innerhalb von Sowa Rigpa (Tibetische Medizin, die „Wissenschaft der Heilung“) wurden verschiedene Strategien entwickelt, um epidemische Krankheiten zu behandeln, von denen einige in den Vier Tantras (Rgyud bzhi) dokumentiert sind. Im „Tantra der mündlichen Überlieferung“ finden wir mehr als zehn Kapitel (Kapitel 12 bis 23), die sich mit fieberhaften Infektionen oder Hitze-Krankheiten befassen, wobei sich das Kapitel 23 speziell dem Thema rims nad (epidemischen Hitze-Krankheit) widmet.
In diesem Proseminar beschäftigen wir uns mit aktuellen Artikeln von zeitgenössischen tibetischen Medizinern sowie Anthropologen. Darüber hinaus werden mehrere Vorträge tibetischer Ärzte zu COVID-19, die in den Pandemiejahren 2020 und 2021 auf YouTube erschienen sind, analysiert.
In der Lehrveranstaltung wird der Schwerpunkt auf die Fragen gelegt, wie tibetische Ärzte des 21. Jahrhunderts auf die COVID-19-Epidemie reagieren, wie sie sich auf ihr jahrhundertealtes, traditionelles Wissen beziehen und wie sie dieses Know-how im Hinblick auf „moderne“ Krankheiten vermitteln bzw. kommunizieren.
Wie wichtig sind die Vier Tantras für sie? Spielen die „Endzeit-Prophezeiungen“ und die „bösen Geister“ (gdon), die gemäß den Vier Tantras Epidemien auslösen können, eine Rolle bei ihrer Krankheitsätiologie oder therapeutischen Ansätzen zu COVID-19? Wenn ja, wie wird dies artikuliert?
Methodisches Vorgehen in den einzelnen Einheiten: (1) kurze Präsentationen des Lehrveranstaltungsleiters, (2) Diskussion einschlägiger Buchkapitel und Aufsätze, (3) Referate der Teilnehmer.
Es werden keinerlei Tibetischkenntnisse vorausgesetzt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mitarbeit in Form von (1) gründlicher Lektüre der für die einzelnen Einheiten vorgesehenen Literatur (2) Beteiligung an der Diskussion; Referat; Proseminararbeit im Umfang von 7 bis 10 Seiten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige Teilnahme
Mitarbeit: 40% der Gesamtleistung
Referat: 20%
Proseminararbeit: 40%

Prüfungsstoff

Prüfungsstoff ist die in den einzelnen Sitzungen diskutierte Literatur sowie die mit dem Lehrveranstaltungsleiter abgesprochene Literatur für Referat und Proseminararbeit.

Literatur

Thokmay, P. et. Al. (2008) The Basic Tantra and The Explanatory Tantra from the Secret Quintessential Instructions on the Eight Branches of the Ambrosia Essence Tantra, Dharamsala: Men-Tsee-Khang Publications.

Meyer, F. (1992) `Introduction – The Tibetan medical paintings of Tibet´ In Parfinovich, Y., Dorji, G., Meyer, F. (Eds.) Tibetan Medical Paintings. Illustrations to the Blue Beryl Treatise of Sangye Gyamtso, London: Serindia.

Ploberger, F. (2021) Das Tantra der mündlichen Überlieferung der vier Tantras der Tibetischen Medizin, 1. Teil, Schiedlberg: Bacopa.

Internetreferenz

„Responding to an Unfolding Pandemic: Asian Medicines and Covid-19“. Hot Spots, Fieldsights, June 23 (2020).
URL: https://culanth.org/fieldsights/series/responding-to-an-unfolding-pandemic-asian-medicines-and-covid-19

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA14

Letzte Änderung: Do 03.03.2022 15:28