Universität Wien

142214 UE Frühformen klassischer philosophischer Traditionen Südasiens im Mahabharata (2024W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 15 Teilnehmer*innen
Sprache: Englisch

Lehrende

Termine

Di 16:00-17:30.
Beginn verschoben auf den 8.10.
Abhaltungsort: Seminarraum 3, Tibetologie (Universitätscampus, Eingang 2.7., 1. Stock links vor der Glastüre)


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Diese Lehrveranstaltung zielt einerseits auf Einübung und Vertiefung bestehender Kennt­nis­se des klassischen Sanskrit ab, andererseits sollen grundlegende Konzepte zweier zentraler Strömungen des indischen Denkens vermittelt werden.

Die Kompetenz, leichte Sanskrittexte flüssig lesen zu kön­nen, soll anhand der Lek­türe von Auszügen aus dem Epos Mahābhārata gesteigert werden. Dieses über viele Jahrhunderte gewachsene Werk enthält neben den bekannten literarischen Stoffen um die Pāṇḍavas und Kurus auch systematische Explikationen philosophischer Kon­zep­te, die seitens der Forschung als Frühformen klassischer Traditionen identifiziert wurden.
Neben einer „epischen Urform des klassischen Sāṅkhya“ (Frauwallner) wird die Lektüre der „Unterredung zwischen Bhṛgu und Bharadvāja“ im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung stehen. Diese fiktive Unterredung zweier literarischer Figuren, die in der Ideenwelt Südasiens mitunter zu den „sieben Weisen“ (saptarṣi) gezählt werden, eignet sich als Einführung in zwei zentrale Strömungen des indischen Denkens, weil einerseits kosmologische Vorstellungen eingeflochten sind, die dem ontologischen Dualismus des Sāṅkhya nahestehen, und andererseits natur­philo­so­phi­sche Konzepte zur Sprache kommen, die in den Begriffssystemen des Vaiśeṣika und der Jainas klassisch geworden sind.

Ein methodischer Schwerpunkt dieser Lehrveranstaltung liegt auf Lektüre und Über­setzung ausgewählter Textabschnitte. Während der Lektüre werden die vor­lie­genden sprach­lichen Phä­nomene der Textabschnitte analysiert sowie Zweifels­fälle thema­ti­siert und erklärt, sodass zunächst eine wört­liche und schließlich eine einwandfreie Übersetzung erarbeitet werden kann.
Neben diesem Schwer­punkt wird auch der methodische Umgang mit dem historischen Wandel des konzeptionellen Gehalts der zur Sprache kommenden Begriffssysteme eine Rolle spielen. Dazu werden punktuell Textpassagen aus klas­si­schen Werken und zuverlässige Sekundärliteratur herangezogen werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mündlich (45% der Gesamtleistung)
- regelmäßige Vorbereitung der für die einzelnen Sitzungen ausgegebenen Text­ab­schnit­te nach met­rischen, mor­phologischen, syntaktischen und semantischen Kriterien
- Verlesung von Übersetzungsvorschlägen für individuelle Sanskritpassagen

Tests (10%)
- Kurze mündliche Fragen zu Vokabeln und Grammatik der vorangegangenen Sitzungen

Schriftlich (45%)
- Abgabe eines Übersetzungsprotokolls zu einer vorhergehenden Sitzung, in dem ausgewählte Elemente des Textes unter Verweis auf Sekundärliteratur erklärt werden (~ 1 Seite)
- Abgabe einer Gliederung des Stoffs eines in sich geschlossenen Textabschnitts (~ 1 Seite)
- Abgabe eines kurzen Protokolls der Inhalte eines Fachvortrags zur Thematik der Übung (~1 Seite)
- Abgabe einer kurzen Proseminarabeit, in der ein in sich geschlossenener Textabschnitt 1.) übersetzt, 2.) mit ausgewählten Anmerkungen versehen und 3.) dem Stoff nach gegliedert wird sowie 4.) der Kontext des enthaltenden Werks dargestellt wird (~ 5 Seiten / 2000 Wörter)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderungen sind erste Sanskritkenntnisse (drei absolvierte Semester im regulären Studienverlauf) und eine regelmäßige Teilnahme (zwei entschuldigte Absenzen).

Bewertungsschema:
100-90% sehr gut (1)
89-76% gut (2)
75-63% befriedigend (3)
62-50% genügend (4)
49-0% nicht genügend (5)

Die Einarbeitung von Korrekturen und Verbesserungsvorschlägen zu schriftlichen Arbeiten fließt in die Bewertung mit ein.

Als Unterrichtssprache dieses Kurses ist Englisch vorgesehen. Auf einstimmigen Wunsch der teilnehmenden Studierenden kann jedoch auch Deutsch als Unterrichtssprache verwendet werden.

Prüfungsstoff

Die für die einzelnen Sitzungen ausgegebenen Textabschnitte und die im Verlauf der einzelnen Sitzungen angegebene Sekundärliteratur.

Literatur

Als erste Einführung in die Thematik wird das vierte Kapitel folgender Publikation empfohlen:

Frauwallner, E. Geschichte der indischen Philosophie. 1. Band. Salzburg 1953.

Weitere Literatur wird während der Lehrveranstaltung bekanntgegeben. Die Literatur wird zum Teil in einem Handapparat in der Fachbibliothek und elektronisch auf der moodle-Seite zur Übung zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MASK3a UE B
BA 17a

Letzte Änderung: Mo 07.10.2024 18:46