Universität Wien

142238 VO Begegnung des Christentums mit der shivaitischen Tradition in Tamil Nadu (2024S)

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 17.04. 12:30 - 14:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
  • Freitag 19.04. 12:30 - 14:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
  • Mittwoch 24.04. 12:30 - 14:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
  • Freitag 26.04. 12:30 - 14:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
  • Freitag 03.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
  • Mittwoch 08.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
  • Freitag 10.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
  • Mittwoch 15.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
  • Freitag 17.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
  • Mittwoch 22.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
  • Freitag 24.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
  • Mittwoch 29.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
  • Freitag 31.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
  • Mittwoch 05.06. 12:30 - 14:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
  • Freitag 07.06. 12:30 - 14:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Einführung
Raimon Panikkar meint, dass es Nichts im Christentum gibt, das in hinduistischer Tradition in irgendeiner Form nicht identifiziert werden konnte; umgekehrt kann man auch sagen, dass es nichts im Hinduismus gibt, das in einer christlichen Weise nicht interpretiert werden konnte.

Geschichtlich gesehen
Erstens: Die jesuitischen Missionaren in Indien wie Roberto De Nobili zitierten etliche Male die shivaitische Texte, auch wenn sie die christliche Tradition verbreitet haben. Das heißt, sie waren mit dieser Tradition gut informiert und sie verwendeten diese Texte als Beispiele der funktionelle Entsprechungen, um eigene Tradition zu bekräftigen.
Costanzo Giuseppe Beschi präsentiert einen imaginären Dialog mit einer shivaitischen alten Frau, die Beschis Lehre widerspricht und ablehnt. Hier beschreibt Beschi die damalige aktuelle Situation in Indien in einer dichterischen Form. Das war eigentlich die Tatsache, welche Schwierigkeiten die damaligen Missionaren erfahren haben, warum die Shivaiten die christliche Botschaft nicht akzeptiert haben usw. In seinem Epos Tēmpāvani findet man solche Beispiele.

Zweitens: Die deutsche Missionaren wie Schomerus und Arnos Lehmann haben die tamilischen shivaitischen Texten auf Deutsch übersetzt.

Interkulturelle Dialog bedeutet Funktionelle Entsprechungen zu identifizieren, um die Brücken zu schlagen – Christentum und Schivaismus.

1. Gott als Liebe. (Cf. Der tamilische Text Tirumantiram)

2. Shivas Tanz (natarāja) symbolisiert die Omnipräsenz des Göttlichen. Līlā in der kaschmiri Shivsaitische Tradition – Vilaiyātal in Tamil. Zirkulare Tanz Jesu nach dem letzten Abend Mal usw.

3. Quirlung-Mythos, wo Shiva schluckt die Gift, um die Welt zu retten. (Nīlakaṇṭha).

Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit besonders von den Cittar Heiligen
Gegen die Kasten Diskriminierung,
Gegen Idol-Verehrung und Tempel Verehrung.

Zum Schluss
Interkulturalität ist ein komplexes Phänomen. Die Rolle eines Grenzgängers zu spielen ist schwierig, auch wenn man davon ganz überzeugt ist. Raimon Panikkar vertritt z.B. die Meinung, dass der Hinduismus ohne den christlichen Beitrag im Laufe der Zeit seine Inspirationspotential verlieren und stagnieren wird, wenn er auf die traditionelle Art alleine weitergeht; andererseits wird das Christentum auch ohne die hinduistische Beeinflussung, wenn es mit ihrer traditionellen ’missionarischen’ (erobernden) Art so weiter gehen wird, irrelevant und auch nachteilig sein.
Raimon Panikkar hat diese Einsicht in einem anderen Kontext ausführlich diskutiert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung am Ende der LV. Keine Hilfsmittel.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Von 3 Fragen zu unterschiedlichen Themen sind zwei zu wählen und zu beantworten. Es werden ca 3 Seiten pro Frage erwartet.
Sehr gut (60), gut (50) und befriedigend (40).

Prüfungsstoff

Alle vorgetragenen Inhalte sowie Inhalte von mehreren Artikeln, die im Laufe der LV zur Verfügung gestellt werden. Die Artikel werden in der LV diskutiert; Zusammenfassungen können auch per Mail an den LV-Leiter gesendet werden.

Literatur

Bibliographie

Anand Amaladass, Abhirāmi Antāti, die weiblische Dimension der Gottheit. Eine indische Perspektive. Müller-Speiser Verlag, Salzburg, Austria, 2004.

-------- Der tanzende Gott Siva. Müller-Speiser Verlag, Salzburg, Austria, 2004.

--------- Siva tanzt in Südindien, Müller-Speiser Verlag, Anif/Sazburg, Austria,, 2009.

Bettina Bäumer, Abhinavagupta

Dhavamony, Mariasusai. 1971. Love of God according to the Śaiva Siddhānta. A Study in the Mysticism and Theology of Śaivism. Oxford: OUP.

Kramrisch, Stella, The Presence of Siva, Princeton, 1981.

Lehmann, Arno, Die Shivaitische Frömmigkeit der tamulischen Erbauungsliteratur. Berlin.
R.K. K. Rajarajan, “Dance of Ardhanārī.” A Historiographical Retrospectio. In: Glimpses of Indian History and Art. Reflections on the Past, Perspectives for the Future. Proceedings of the International Congress Rome, 18-19 April 2011. Edited by Tiziana Lorenzeti and Fabio Scialpi . pp. 233-270.
Schomerus, Hilko Wiardo, Der Čaiva-Siddhānta, Eine Mystik Indiens, Nach d. Tamulischen Qu. bearb. u. dargest. 1912, engl. 2000.
Shulman, David Dean. 1980. Tamil Temple Myths: Sacrifice and Divine Marriage in the South Indian Śaiva Tradition. Princeton: Princeton University Press.

––––. 1990. Songs of the Harsh Devotee: the Tēvāram of Cuntaramūrttināyaṉār. Philadelphia: Dept. of South Asia Regional Studies, University of Pennsylvania.

Smith, David. 1996. The Dance of Śiva: Religion, art, and poetry in South India. Cambridge: Cambridge University Press.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA13, EC1-1

Letzte Änderung: Di 04.06.2024 09:46