Universität Wien

142239 VO Zwischen Himmelsverehrung und Buddhadharma: Religionen und religiöse Pluralität bei den Mongolen (2024S)

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Details

Sprache: Deutsch, Englisch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Jeweils Mittwoch, 14.15-17.00 an den folgenden Tagen: 8.5., 15.5., 22.5., 29.5., 5.6., 12.6., 19.6.
1. Prüfungstermin: 26.6. 14.15-15.45
2. Prüfungstermin: 28.6. 14.15-15.45

Mittwoch 08.05. 14:15 - 17:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Mittwoch 15.05. 14:15 - 17:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Mittwoch 29.05. 14:15 - 17:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Mittwoch 05.06. 14:15 - 17:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Mittwoch 12.06. 14:15 - 17:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Mittwoch 19.06. 14:15 - 17:00 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im 13. Jahrhundert schufen Dschingis Khan und seine Erben das größte zusammenhängende Reich, das die Welt je gesehen hat. Auf seinem Höhepunkt erstreckte es sich von China, Korea und Vietnam bis Ungarn und von der MENA-Region bis nach Sibirien. Die Stabilität transkontinentaler Kommunikationsnetzwerke während der mongolischen Herrschaft führte zu kulturübergreifenden Kontakten und der Zirkulation von Wissen von nie dagewesenem Ausmass. Im Zuge ihrer Eroberungen kamen die Mongolen mit den grossen religiösen und philosophischen Bewegungen der Zeit, Buddhismus, Islam, Christentum, Daoismus und Konfuzianismus, in Kontakt. Das «mongolische Zeitalter» führte zu einem intensiven religiösen Austausch und legte den Grundstein zu einer Neuordnung religiöser und ethnischer Identitäten in Eurasien und darüber hinaus. Für die Mongolen selbst war die Begegnung mit dem Buddhismus tibetischer Prägung und seine Integration in ihren religiösen Kosmos von entscheidender, noch heute identitätsstiftender Bedeutung.

Diese Vorlesung führt in die Religionsgeschichte der Mongolen vom 13. Jahrhundert bis heute ein. Nach einer kurzen Einführung in die theoretisch-methodischen Grundlagen der Vorlesung sowie die zur Verfügung stehenden Primärquellen werden in einem ersten Block die autochthonen religiösen Weltanschauungen und Praktiken der Mongolen während der Zeit des mongolischen Weltreichs und der Nachfolgereiche in ihren historischen, politischen und sozialen Kontexten sowie die Interaktions- und Aneignungsprozesse fremder Religionen, insbesondere des Buddhismus, behandelt. In einem zweiten Block wird die Verflechtungsgeschichte des tibetischen Buddhismus mit autochthonen religiösen Konzepten und Praktiken und die Herausbildung eines spezifisch mongolischen Buddhismus vom 16. bis 19. Jahrhundert erarbeitet, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Beziehungen zwischen Religion und Politik im Qing-Reich sowie im Zarenreich gelegt wird. Der dritte Block der Vorlesung ist der neueren und neusten Religionsgeschichte der Mongolen gewidmet, von der sozialistischen Periode bis zur aktuellen Situation in der Mongolei und der buryatischen Republik. Anhand der mongolischen Religionsgeschichte wird zudem in aktuelle kulturwissenschaftliche Fragestellungen eingeführt, so z.B. in die Anwendbarkeit des europäischen Religionsbegriffs auf aussereuropäische soziale Realitäten, die europäische Konstruktion eines distinkten Religionstyps «Schamanismus» und das neue Paradigma einer «Globalen Religionsgeschichte».

Die Vorlesung verfolgt zwei Lernziele: Erwerb von Grundlagenwissen über die Religionsgeschichte der Mongolen und die Fähigkeit, religiöse Wissensbestände in historischen und gegenwärtigen Gesellschaften theoretisch und methodisch kritisch zu reflektieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Für den Leistungsnachweis ist die Absolvierung einer schriftlichen Prüfung (Klausur) erforderlich.
Die Prüfung beinhaltet eine Auswahl aus einem Katalog von Fragen, die im Verlauf der Vorlesung explizit gestellt und erörtert werden. Dabei handelt es sich um Detail- und Wissensfragen, sowie offene, ausführlicher zu diskutierende Fragen.
Während der Prüfung sind keine Hilfsmittel zugelassen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Den einzelnen Fragen sind unterschiedliche Punkte zugewiesen. Es können insgesamt 60 Punkte erreicht werden. Um die Prüfung zu bestehen, müssen mindestens 50% der möglichen Gesamtpunkte erreicht werden. Bewertungsschema:
100-90%: sehr gut (1)
89-76%: gut (2)
75-66%: befriedigend (3)
65-50%: genügend (4)
49-0%: nicht genügend (5)

Prüfungsstoff

Die zur Verfügung gestellten PPP und die explizit angegebene Sekundärliteratur für die Einzelsitzungen.

Literatur

Karénina Kollmar-Paulenz: Die Mongolen. München: Beck, 2011 (2., aktualisierte Auflage 2024).

Das Buch stellt das notwendige historische Hintergrundwissen zur Verfügung.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA13, EC1-3

Letzte Änderung: Mo 06.05.2024 20:45