Universität Wien

143142 SE Bachelorseminar Afrikanische Geschichte und Gesellschaft: Politik und Lebensgeschichte (2021W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
GEMISCHT

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 05.10. 11:00 - 13:00 Hybride Lehre
Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Dienstag 12.10. 11:00 - 13:00 Hybride Lehre
Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Dienstag 19.10. 11:00 - 13:00 Hybride Lehre
Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Dienstag 09.11. 11:00 - 13:00 Hybride Lehre
Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Dienstag 16.11. 11:00 - 13:00 Hybride Lehre
Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Dienstag 23.11. 11:00 - 13:00 Hybride Lehre
Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Dienstag 30.11. 11:00 - 13:00 Hybride Lehre
Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Dienstag 07.12. 11:00 - 13:00 Hybride Lehre
Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Dienstag 14.12. 11:00 - 13:00 Hybride Lehre
Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Dienstag 11.01. 11:00 - 13:00 Hybride Lehre
Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Dienstag 18.01. 11:00 - 13:00 Hybride Lehre
Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Dienstag 25.01. 11:00 - 13:00 Hybride Lehre
Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Lebensgeschichten sind in unserem Alltag allgegenwärtig: Sie werden im Familienkreis diskutiert, sie beflügeln unsere Fantasie in der Literatur und in Filmen (Biopics), sie sind implizit in den Büsten der so genannten "großen Männer" enthalten, die öffentliche Denkmäler, Kirchen oder Plätze schmücken, sie leben in Straßennamen. Diese Vielfalt an Trägern (schriftlich, visuell, digital) zeigt, dass professionelle Historiker*innen nicht die Hauptakteur*innen der Geschichtsproduktion und -vermittlung sind. Biografische Erzählungen sind umso wichtiger, als dass sie ein Instrument der Macht sein können: Geschichte durch die Leistungen einer (angeblich) außergewöhnlichen Person zu erzählen, legitimiert eine Geschichte. Die "Executive Order" des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zum "Schutz amerikanischer Denkmäler, Gedenkstätten und Statuen und zur Bekämpfung der jüngsten kriminellen Gewalt" im Kontext der von der Black-Lives-Matter-Bewegung organisierten Demonstrationen nach der Ermordung von George Floyd im Mai 2020 erinnert eindringlich an die Symbolik der Macht, die in biografischen Allegorien steckt.

Wie dieses Seminar zeigen wird, können Biografien ein Instrument sein, um alternative Geschichten der Macht zu legitimieren oder zu schreiben. In diesem Kurs, der sich auf die postkoloniale politische Geschichte Afrikas konzentriert, werden wir die verschiedenen Formen biografischer Erzählungen untersuchen (in Graphic Novels, Filmen, Literatur, Youtube-Videos, Podcasts und akademischen Texten), um die Art des historischen Diskurses, den sie darstellen, kritisch zu bewerten. Wir werden uns zunächst auf die Art und Weise konzentrieren, wie biografische Erzählungen eine alternative Geschichte des Widerstands gegen die Kolonialherrschaft und der Dekolonisierung erzählen können, und auf die Rolle, die sie bei der Legitimierung postkolonialer Macht spielen. Wir werden erörtern, wie biografisches oder autobiografisches Schreiben es Akteur*innen ermöglicht, sichtbar zu werden und ihren Platz in der politischen Geschichte Afrikas zu behaupten. Schließlich werden wir die vielfältigen Möglichkeiten diskutieren, wie biografische Erzählungen in der akademischen Geschichtsschreibung kreativ eingesetzt werden können.

Am Ende dieses Kurses werden die Studierenden in der Lage sein:
• die vielfältigen Formen und Träger biographischer Erzählungen und ihre Verwendung in der afrikanischen Geschichte zu beschreiben und zu unterscheiden
• Schlüsselperioden und -themen der afrikanischen postkolonialen Geschichte zu identifizieren (Dekolonisierung, Unabhängigkeit, Geschlechterdynamik, ethische Fragen)
• sichtbare/unsichtbare Akteur*innen in der afrikanischen politischen Geschichte (Männer/Frauen; Mächtige/Machtlose...) zu unterscheiden
• die wichtigsten afrikanischen historischen Persönlichkeiten und die wichtigsten afrikanischen Autoren im Bereich der Biographiearbeit zu nennen
• Kritische Reflexion über ihre Positionierung und über das Wesen der afrikanischen Geschichte zu üben
• effektive Lese- und Schreibstrategien zu entwickeln
• kreativ über ihre eigenen Ziele im Bereich der Afrikastudien im Allgemeinen und der afrikanischen Geschichte im Besonderen nachzudenken.

Erste Einheit: VOR ORT. Dann wird diese Lehrveranstaltung hybrid (online/präsenz) sein: Solange es die Universität Wien zulässt, wird dieser Kurs persönlich am Institut für Afrikastudien abgehalten. Eine begrenzte digitale Teilnahme wird jedoch möglich sein. Im Falle einer Schließung wird die Lehrveranstaltung vollständig digital abgehalten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aufgaben zum Lesen 30%
Schriftliche Aufgaben 50%
Anwesenheit und aktive Teilnahme 20%

Die Ziele der schriftlichen Übungen sind:
- die Studierenden zu befähigen, die Lektüre regelmäßig zu verfolgen und ihre Notizen zu ordnen, um sich an das Gelesene zu erinnern
- kritisches persönliches Nachdenken
- die kritische Reflexion über den Umgang mit der Geschichte
- kritische Lektüre
- Formulierung von Schlüsselideen / Argumenten
- Suche nach Literatur
- gezielter Einsatz von Beispielen
- kritische Reflexion über ethische Fragen im Zusammenhang mit Geschichtsschreibung (wen lese ich, für wen schreibe ich...)
- öffentliche Präsentation von Ideen und Beteiligung an einer allgemeinen, freundlichen und respektvollen Diskussion

Diese Aufgaben werden im Unterricht in einer Atmosphäre der kollegialen Diskussion, des freundlichen Austauschs von Feedback und von Interessen besprochen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Teilnahme an den Diskussionen und an (Gruppen-)Übungen im Rahmen der LV; kleinere vorzubereitende Aufgaben; schriftliche Modulprüfung.

Prüfungsstoff

Vorgetragene und erarbeitete Inhalte der LV.

Literatur

Quellen und Literatur werden im Laufe des Semesters bekanntgegeben und teilweise über Moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BAG

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:17