Universität Wien
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144021 VU Diskursive Theologie II (kalam) (2024W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 01.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 15.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 22.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 29.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 05.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 12.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 19.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 26.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 03.12. 13:15 - 14:45 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 10.12. 13:15 - 14:45 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 17.12. 13:15 - 14:45 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 07.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 14.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 21.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 28.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Zu den Inhalten und Theorien der Vorlesung gehört zunächst erkenntnistheoretische Vorstellungen über Gott, die vormodernen Beweise der Existenz (wuǧūd Allāh) Gottes, Sein Wesen und Seine Attribute in Geschichte und Gegenwart. Dieser Teilbereich wird im Ganzen als die Rede über Gott bezeichnet. Dabei liegt der Schwerpunkt auf die (spät-)ašʿaritische Denkrichtung, deren Reifephase in der postformativen Theologie mit Abū Ḥāmid al-Ġazālī (gest. 1111) und Faḫr ad-Dīn ar-Rāzī (gest. 1210) gesehen wird. Beide Figuren sind ein Paradebeispiel der spekulativen Theologie und zeigen sich in ihren Werken durch erkenntnistheoretischen Diskurse aus. Besonders ar-Rāzīs Ansätze in seiner Rechtstheorie weisen deutliche Spuren der Synthese von kalām und uṣūl al-fiqh auf. Sein Zeitalter ist ein Indiz dafür, dass kaum mehr zwischen beiden Wissenschaften unterschieden werden konnte. Im Zuge der erkenntnistheoretischen Darstellung beider Figuren wird der Diskurs über die Skepsis (ḥisba) in der Mentalitätsgeschichte behandelt. Die Skepsis etablierte sich in der wissenschaftlichen Methodenlehre ar-Rāzīs zu einem Werkzeug, durch das die Wirklichkeit (ḥaqīqa) gesucht wurde. Bei der Suche nach Wirklichkeit musste der kalām zwingend mit den Philosophen und der Philosophie von Ibn Sīnā ins Gespräch kommen. Insofern sind ar-Rāzīs Kommentare zu Ibn Sīnās Werken in dieser Lehrveranstaltung von zentraler Bedeutung. Das Konzept der Skepsis bei ar-Rāzī führte in seinem Werdegang dazu, dass er in seiner Reifephase dafür einstand, die Rationalität mit der Spiritualität zu vereinen, um den erkenntnistheoretischen Pessimismus umgehen zu können.
Ein weiterer Schwerpunkt, der mit dem erkenntnistheoretischen Interesse ar-Rāzīs einhergeht, sind die sprachtheoretischen und sprachphilosophischen Betrachtungen aus seinem Rechtskompendium al-Maḥṣūl fī ʿilm uṣūl al-fiqh. Die Frage danach, ob es in der Sprache Gewissheit (yaqīn) gibt oder nicht, werden die Studierenden aus den Primärtexten ar-Rāzīs lernen zu beantworten. Diese Frage hängt mit der Wahrscheinlichkeitstheorie und der Ungenauigkeit der Sprache im Anzeigen von Bedeutungen zusammen. Hier ist die Sprache für ar-Rāzī ein Kommunikationsmodell. Laut seiner Sprachtheorie können die sprachlichen Ausdrücke nur genutzt werden, wenn sie auf eine bestimmte Bedeutung gesetzt wurden. Dadurch, dass die Sprache aber ambig anwendbar ist, ist sie mit Wahrscheinlichkeiten behaftet und kann aufgrund der sprachlichen Tradierungswege nur bedingt Gewissheit bezeichnen. Auch die Wesens- und Tatattribute erachtet ar-Rāzī durch diese Wahrscheinlichkeitstheorie beeinflusst.

LV-Ziele:
- Sie können den essenziellen kalamische Diskurse wiedergeben
- Sie können sich zum Gehalt der Diskursiven Theologie selbst positionieren
- Sie erkennen unterschiedliche Zugänge zu Glaubensfragen und können sie den Glaubensschulen einordnen

Methode:
Vortrag, Präsentation, Diskussion und Interpretation
Der Kurs findet in Präsenz statt. Bei einer möglichen Änderung werden Sie informiert werden. Bei einem Umstieg in die digitale Lehre ist für die Teilnahme funktionierende Kamera und Mikrofon notwendig.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- 15% Teilnahme und mündliche Mitarbeit (bei digitaler Ausführung der LV werden funktionierende Utensilien wie Kamera und Mikrofon vorausgesetzt.)
- 25% mündliches Referat inklusive Handout (500 Wörter). Das Handout und eine Reflexion (von jeder/m Teilnehmer*in) muss mindestens eine Woche vor Präsentation auf Moodle hochgeladen werden.
- 55% Seminararbeit über ca. 3000-3500 Wörter inklusive Deckblatt und Gliederung.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- In allen drei Kategorien muss die Beurteilung positiv sein, um die Lehrveranstaltung erfolgreich zu absolvieren.
- Dieser Kurs verwendet Turnitin. Mit der Anmeldung zum Kurs stimmen Sie der Plagiatsprüfung der eingereichten Inhalte zu.
- Die Teilnahme in der ersten digitalen Sitzung am Dienstag, den 09.01.2024 ist verpflichtend.
- Frist für die Abgabe ist der 28.02.2024.

Die Benotung setzt sich wie folgt zusammen:
Teilnahme und mündliche Mitarbeit: 15 Punkte
Referat: 30 Punkte
Seminararbeit: 55 Punkte

1 (sehr gut) 100-90 Punkte
2 (gut) 89-81 Punkte
3 (befriedigend) 80-71 Punkte
4 (genügend) 70--56Punkte
5 (ungenügend) 55-0 Punkte

Prüfungsstoff

- Teilnahme und Diskussion am Seminar
- mündliches Referat mit Handout
- Seminararbeit (3000-3500 Wörter)
- Einhaltung des vorgegebenen Zeitrahmens

Literatur

Literaturen werden auf Moodle hochgeladen und in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

PM 03.3A

Letzte Änderung: Di 17.09.2024 14:06