Universität Wien

150025 SE Sozialwissenschaftliches Seminar: Zwischen Protest, Apathie und pragmatischer Partnerschaft (2025S)

Staat-Zivilgesellschaftsbeziehungen im gegenwärtigen Japan

8.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 15 - Ostasienwissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

DO 12:00 - 13:45 Uhr, Besprechungszimmer der Japanologie (1. Stock).
Beginn: 6. März 2025


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte:
Die Rolle der Zivilgesellschaft – die Sphäre zwischen Staat und Familie, in der soziale Akteure weder Profit noch staatliche Macht anstreben – gehört zu den meistdiskutierten Themengebieten in der Sozialwissenschaft. Eine aktive, unabhängige Zivilgesellschaft wird oft als das Fundament von funktionierenden Demokratien angesehen. Tatsächlich unterscheiden sich die Beziehungen zwischen Zivilgesellschaft, Staat und Markt sowie die Struktur und die Rolle von zivilgesellschaftlichen Akteuren je nach Kontext allerdings erheblich. Verglichen mit „westlichen“ Demokratien gelten die Grenzen zwischen Staat und Zivilgesellschaft in Japan als besonders verschwommen. Eine Vielzahl von Organisationen – besonders auf lokaler Ebene – steht in enger, anhängiger oder zumindest pragmatischer Beziehung zum Staat, während (offener) politischer Aktivismus eine vergleichsweise kleine Rolle spielt. Trotz bedeutender Veränderungen seit den 2000er-Jahren – neue Akteure und Erwartungen im Kontext neoliberaler Umstrukturierung, wachsende soziale und regionale Ungleichheit, Überalterung und die Formation eines neuen „protest cycle“ in der Abe-Ära – scheinen sich existierende Muster bis heute fortzusetzen.
Dieses MA-Seminar beleuchtet Stabilität und Wandel in den Beziehungen zwischen Staat und Zivilgesellschaft im gegenwärtigen Japan anhand ausgewählter Themengebiete, darunter soziale Sicherung, ländliche Revitalisierung und Umweltbewegungen. Ein theoretischer Schwerpunkt liegt dabei auf (historisch-)institutionellen Erklärungsansätzen für Stabilität und Wandel in den Beziehungen zwischen zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteuren.

Ziele:
* Befähigung zum selbstständigen Abfassen wissenschaftlicher Arbeiten zu einem klar abgegrenzten Thema unter Zuhilfenahme japanischsprachiger Materialien
* Vertiefung der bisher erlangten Kenntnisse zu politischem System und Gesellschaft Japans, Einführung in den Themenkomplex der Beziehung zwischen Staat und Zivilgesellschaft in Japan (aus vergleichender und theoretischer Perspektive)
* Anwendung des bisher erlernten Wissens über das wissenschaftliche Arbeiten in der Japanologie; selbstständige Recherche der relevanten Literatur, selbstständige Suche nach und Anwendung von geeigneten theoretischen und methodischen Zugängen
* Fähigkeit zur kritischen Diskussion des Themas und der entsprechenden Fachliteratur

Methoden:
Das Seminar wird interaktiv gestaltet. Die Sitzungen beinhalten Einführungen in das jeweilige Thema/Hintergrundinformationen durch die LV-Leitung; Bearbeitung, Einordnung und Diskussion zur Fachliteratur; Diskussionsleitung, Recherche-Übungen und Präsentationen (individuell oder in Kleingruppen).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

* Aktive Teilnahme
* Seminararbeit
* Präsentation/Moderation

Für alle (Teil-)Leistungen der Lehrveranstaltungen sind die Zitiervorschriften der Japanologie verpflichtend.

Plagiatsnotiz:
Mit Ihrer Anmeldung zu der Lehrveranstaltung erklären Sie, ALLE Leistungen eigenständig zu erbringen und alle Quellen und Hilfsmittel, die Sie benutzen, durch Zitieren/Belegen kenntlich zu machen. Nähere Informationen sind der Webseite des Studienpräses zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis zu entnehmen:
https://studienpraeses.univie.ac.at/infos-zum-studienrecht/sicherung-der-guten-wissenschaftlichen-praxis/plagiat/
Beachten Sie unbedingt IMMER:
- Alle Textelemente und Bilder, die mittels KI-Tools generiert oder verändert wurden im Prozess der Erstellung einer Arbeit oder notenrelevanten Teilleistung, müssen transparent gemacht werden. Verstöße werden wie Plagiate behandelt. In allen Lehrveranstaltungen, die den Fokus auf das Verfassen eigener Texte auf Japanisch legen (insbesondere Japanisch Praxiskurse), ist die Verwendung von Übersetzungstools im Sinne der eigenständigen Produktion von japanischem Text nicht zulässig.
- Das Plagiieren, also die Übernahme fremder Ideen und Formulierungen ohne entsprechende Quellenangaben (= Zitate), verstößt gegen die Grundsätze des wissenschaftlichen Arbeitens. Das gilt auch für Eigenplagiate! Wird ein Plagiat festgestellt, so führt dies automatisch zu einer Nicht-Bewertung der gesamten Lehrveranstaltung; im Sammelzeugnis scheint dann der Vermerk "unerlaubte Hilfsmittel" auf, darüber hinaus kann es auch strafrechtliche Konsequenzen haben. Dies gilt ausnahmslos für alle schriftlichen Abgaben.
- Zum Nachweis der eigenständigen Erbringung aller schriftlichen und mündlichen Teilleistungen – z.B. Referate, Hausübungen, schriftliche (Abschluss)Arbeiten – kann die LV-Leitung eine mündliche Reflexion für eine positive Absolvierung der LV (bzw. Teilleistung !) vorsehen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Voraussetzung für eine positive Bewertung des Seminars sind Anwesenheit (mind. 80%), die fristgerechte Abgabe der Seminararbeit und die Übernahme und Planung einer Teil-Sitzung (s.u.)
Die Benotung setzt sich wie folgt zusammen:
Seminararbeit (60%): Verfassen einer Seminararbeit zu einem selbstgewählten Thema im Rahmen des Seminarthemas. Details zu Formalia, Bewertungskriterien und Abgabefrist werden im Seminar besprochen.
Aktive Mitarbeit (20%): Aktive Teilnahme ist Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme am Seminar und wird dementsprechend bewertet (Qualität und Quantität der mündlichen Beiträge). Zur aktiven Teilnahme gehört ausdrücklich die gründliche Vorbereitung der Pflichtlektüre sowie ggf. die fristgerechte Abgabe von vorbereitenden Übungen (z.B. Literaturbericht).
Präsentation/Sitzungsleitung (20%): Alle Teilnehmer*innen übernehmen im Laufe des Seminars eine Teil-Sitzung, die Sie zusammen mit der LV-Leitung gestalten. Zur Vorbereitung dieser „student sessions“ zählen neben der Präsentation auch die Auswahl von passenden Texten und/oder Materialien und die rechtzeitige Absprache mit der LV-Leitung (mind. eine Woche vor der Sitzung).
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Werden einzelne verpflichtende Teilleistungen nicht erbracht, gilt die Lehrveranstaltung als abgebrochen.

Prüfungsstoff

Grundlegend für die erfolgreiche Teilnahme ist die Auseinandersetzung mit der im Seminar behandelten Fachliteratur sowie der Inhalt der Sitzungen (Vortrag und Diskussionen). Für die Sitzungsleitung/Präsentation (s.o.) ist auch die eigenständige Recherche von zusätzlicher Literatur und/oder weiterführenden Materialien notwendig. Zudem besteht Ihr individueller Beitrag in der Ausarbeitung einer zum Rahmenthema des Seminars passenden Seminararbeit, deren inhaltlichen Fokus und methodisch/theoretischen Zugang Sie in Absprache mit der LV-Leitung selbst bestimmen (Abgabetermin gemäß Absprache im Seminar).

Literatur

Die Pflichtlektüre sowie weiterführende Literaturempfehlungen werden im Seminar und auf der Moodle-Plattform bekanntgegeben.
Zu einer Einführung in den Themenbereich empfehlen sich zum Beispiel folgende Werke:

Avenell, Simon
2010 Making Japanese Citizens. Civil Society and the Mythology of the Shimin in Postwar Japan. Berkeley and Los Angeles: University of California Press.

Pekkanen, Robert
2006 Japan's Dual Civil Society. Members without Advocates. Stanford: Stanford University Press.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M3a, M5

Letzte Änderung: Mo 17.02.2025 16:46