150161 PS Koreanologisches Proseminar II: Koreanische Diaspora in Mitteleuropa (2011S)

Seit rund 150 Jahre gibt es eine erhebliche koreanische Migration ins Ausland. Rund 7 Millionen Koreaner leben derzeit in China, in den USA, in Japan, in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion und in vielen anderen Ländern. Angesichts einer Bevölkerung von rund 73 Millionen auf der koreanischen Halbinsel ist die koreanische Diaspora sowohl von der Proportion wie von den absoluten Zahlen her ein besonderes Phänomen. In Korea entdeckt man zusehends das Potenzial dieser Auslandskoreaner und die Bereicherung, die sie darstellen. Auch die derzeitige erhebliche Rückwanderung ist ein vielsagendes Phänomen. In Mitteleuropa gibt es keine zahlenmäßig sehr großen koreanischen Minderheiten, sie sind für uns allerdings eine "natürliche erste Adresse", wenn wir uns mit Korea beschäftigen. Die Geschichte, die Organisationen von Koreanerverbänden und -gemeinden sowie jene kulturellen Aktivitäten und Leistungen von Gruppen wie Individuen, bei denen explizit eine koreanische Identität, also das Koreanersein bzw. Zum-Teil-Koreanersein, im Vordergrund steht und reflektiert wird: all das ergibt einen ganzen kulturellen Kosmos, der einer Beschäftigung und versuchsweisen Aufarbeitung im Rahmen eine Lehrveranstaltung wert erscheint.
In der LV wird zunächst ein globaler Überblick über die koreanische Diaspora gewonnen. Anschließend werden wir uns mit verteilten Aufgaben auf die koreanische Diaspora, ihre Geschichte und Gegenwart in Mitteleuropa konzentrieren, wobei die deutschsprachigen Länder im Vordergrund stehen; wir wollen aber auch, soweit möglich, die Situation in Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Slowenien und Kroatien erheben. Weitere angrenzende Länder könnten individuell von den Teilnehmern eingebracht werden.