160005 VO+UE Der "Sinn" der Musik: Probleme und Perspektiven (2015S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 02.02.2015 00:00 bis Do 19.02.2015 09:00
- Abmeldung bis So 29.03.2015 23:59
Details
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine
Dienstags, 12:30-14:00, HS 1, Institut für Musikwissenschaft
1. Termin: 10.03.2015
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Die Teilnahme am 1. Termin ist für alle TeilnehmerInnen verpflichtend!
Personen, die dem 1. Termin unentschuldigt fernbleiben, werden von der Lehrveranstaltung abgemeldet.
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Die Frage, ob Musik einen "Sinn" habe, ist zwar vor allem in den 90er Jahren durch die amerikanische 'new musicology' als Reaktion gegen die vermeintliche Vorherrschaft der Idee der absoluten Musik wieder aktuell geworden, ist aber nicht neu. Spätestens in der frühen Neuzeit sind immer wieder Versuche unternommen worden, Musik als „Rede“, als „Ausdruck von Affekten“, als „Sprache“ zu deklarieren, was dann vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer hermeneutischen Welle programmatischer Deutungen geführt hat, die sich dann in den populären Konzertführern niedergeschlagen hat. Unabhängig davon, ob man eine Symphonie als „Erzählung“ versteht oder nicht, kommt nicht selten vor, dass Musikliebhaber oder Musiker heute im alltäglichen Umgang mit Musik ‚Bedeutungen‘ evozieren, wenn sie etwa behaupten, dass man in den Symphonien Beethoven das „Heroische der französischen Revolution“ oder in jenen Bruckners das „Katholische“ höre. Musikalische Bedeutung gibt es aber nicht ‚an sich‘, sondern ist das instabile Ergebnis von epochen- und kulturabhängigen metaphorischen Übertragungen, deren Spektrum von der diskreten Konnotation oder außermusikalischen Topik („heroisch“, „pastoral“) bis hin zum emplotment („der Kampf des Helden gegen die weibliche Verführung“) reichen kann. Und diese Übertragung spiegelt sich letztendlich in der Kopplung von Musik mit anderen Medien wider.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Teilnahme an den Diskussionen und an den Gruppenarbeiten + 2 kurze Essays über gelesene Texte oder analysierte Kompositionen + mündliche Prüfung über die Essays
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Der Kurs versucht diesen Themenkomplex aus der Perspektive der (historischen) Musikwissenschaft kritisch sowie skeptisch zur Diskussion zu stellen, indem verschiedene musikhistorische und theoretische Modelle (Rhetorik, Hermeneutik, Topik, Semiotik suw.) diskutiert und anhand von konkreten Beispielen auch analytisch erprobt werden.
Prüfungsstoff
Frontaler Unterricht, Lektüre, Analysen, Berichte aus der Gruppenarbeit, Diskussionen
Literatur
Wird im Laufe des Semesters auf die Moodle-Plattform hochgelad
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
B17, B18, B19; M14, M15, M16
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35