Universität Wien

160006 SE Musik und Musikwissenschaft in der NS-Zeit (2020W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 06.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
Dienstag 13.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
Dienstag 20.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
Dienstag 27.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
Dienstag 03.11. 16:45 - 18:15 Digital
Dienstag 10.11. 16:45 - 18:15 Digital
Dienstag 17.11. 16:45 - 18:15 Digital
Dienstag 24.11. 16:45 - 18:15 Digital
Dienstag 01.12. 16:45 - 18:15 Digital
Dienstag 15.12. 16:45 - 18:15 Digital
Dienstag 12.01. 16:45 - 18:15 Digital
Dienstag 19.01. 16:45 - 18:15 Digital
Dienstag 26.01. 16:45 - 18:15 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wie alle anderen Bereiche des Kulturbetriebs wurde auch das Musikleben in der NS-Zeit (1933-1945) unterschiedlichen Restriktionen unterworfen, die das Hauptziel der Regierungsorgane verfolgten, die 'deutsche Tonkunst' von 'fremden' Elementen zu bereinigen und dadurch zum Instrument der Kulturpolitik des Regimes zu machen. Dies erfolgte sowohl durch die Verfolgung, Vertreibung und Ermordung von Musiker*innen aus rassischen oder politischen Gründen als auch durch Zensur und Bekämpfung innovativer Musikströmungen. Auch wenn von einer kohärenten nationalsozialistischen Musikästhetik nicht die Rede sein kann, trugen unterschiedliche diskursive und performative Praktiken dazu, jene nationalistischen Anschauungen in Sachen Musik zu radikalisieren, die bereits in der deutschen Weimarer Republik sowie im österreichischen Ständestaat Hochkonjunktur gehabt hatten.
Im Zentrum dieses Seminars stehen zuerst die sozialen Aspekte der musikbezogenen NS-Kulturpolitik und deren Organisationsstrukturen (Kampfbund für deutsche Kultur, Reichsmusikkammer, Amt Rosenberg etc.) in Deutschland und in einigen der seit 1938 'angeschlossenen' bzw. besetzten Gebiete. Dabei sollen die persönlichen Beziehungen von politischen Protagonisten des Dritten Reichs wie Adolf Hitler und Joseph Goebbels zur Musik ebenso Beachtung finden wie die Biographien einzelner Individuen oder Institutionen, die durch offenes Bekenntnis zum Regime oder stillschweigendes Arrangement mit diesem eine Förderung ihrer Karrieren bewirkten. Besondere Aufmerksamkeit wird dann aber auch einigen jener Persönlichkeiten des Musiklebens geschenkt, die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung wurden und entweder ihren Tod im Konzentrationslager oder ihre Rettung in der Emigration fanden.
Neben diesen politisch-historischen Aspekten sollen Komposition, Musikästhetik und Musikwissenschaft des Nationalsozialismus berührt werden, vor allem mit Blick auf den sehr stark in Zusammenhang mit Richard Wagner stehenden Antisemitismus und auf die völkische Prägung der Musikhistoriographie und der Volksmusikforschung. Im Seminar soll auch die prominente Rolle der Musikwissenschaft in der NS-Kulturpolitik diskutiert werden, ein Kapitel der Fachgeschichte, das wegen großzügiger Entnazifizierungsverfahren mit dem Ende des Dritten Reichs keineswegs abgeschlossen war (Friedrich Blume, Autor des Buchs Das Rassenproblem in der Musik, wurde zum Beispiel zum Herausgeber der ersten Auflage der MGG) und das von der Zunft selbst bis zum Ende der 1990er Jahre auf eklatante Weise verdrängt wurde.
Das Seminar, als Vor-Ort-Lehrveranstaltung begonnen, wird momentan aufgrund der neuen Covid-19-Maßnahmen über BBB abgehalten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Diskussionen zu den Pflichtlektüren
- Abhaltung eines Kurzreferates zu einem spezifischen Thema oder Teilnahme an einem Diskussionspanel
- Aktive Teilnahme an den Diskussionen
- Seminar- bzw. Bachelorarbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige Präsenz (entschuldigtes Fehlen nur zweimal möglich) und aktive Teilnahme an den Diskussionen
Positive Beurteilung von Referat, Seminar- bzw. Bachelorarbeit
Beurteilungsmaßstab:
Seminar- bzw. Bachelorarbeit (70 %)
Referat (30 %)

Prüfungsstoff

Pflichtlektüren und Texte der Sekundärliteratur, die für die Abfassung der Referate und der Seminar- bzw. Bachelorarbeiten nötig sind

Literatur

Wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben und im Semesterapparat bereitgestellt

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA: BAC
MA: M01, M02, M03, M04, M05, M07, M13, M16

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:17