Universität Wien

160014 SE Grazie, prego, scusi … amore! Topoi im Italo Pop seit 1945 (2020S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die persönliche Anwesenheit beim ersten Termin am 10.03.2020 ist Bedingung für die Teilnahme am Seminar.
Kenntnisse der italienischen Sprache sind von Vorteil; die Lektüre sowohl deutsch- als auch englischsprachiger wissenschaftlicher Texte wird als selbstverständlich betrachtet.

  • Dienstag 10.03. 08:00 - 11:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
  • Dienstag 24.03. 08:00 - 11:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
  • Dienstag 21.04. 08:00 - 11:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
  • Dienstag 05.05. 08:00 - 11:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
  • Dienstag 19.05. 08:00 - 11:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
  • Dienstag 16.06. 08:00 - 11:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
  • Dienstag 30.06. 08:00 - 11:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Geht es um Italien, kursiert seit über 200 Jahren eine Vielzahl klischeebeladener Assoziationen mit dem Land im Süden und seinen Bewohnern im Spannungsfeld von Imagination und Realität. Dies hat auch die Musikgeschichte erfasst: Sonnenschein und blühende Landschaften, Charme und Witz, Kunst und Kultur, Eleganz und Sinnlichkeit zum einen; chaotische Schlampigkeit auf nahezu sämtlichen Ebenen zum anderen. In der Tat polarisiert das Sujet „Italien“ seit Jahrhunderten in Wort, Schrift und Klang.

Spuren dieser transkulturellen, medial übergreifenden Problematik lassen sich bis in die Populärkultur des 20. Jahrhunderts hinein verfolgen und transportieren dabei inner- und außerhalb Italiens weitaus mehr als die weltenthobene Schwärmerei vom „dolce vita“ der Nachkriegszeit irgendwo zwischen Jazz, Swing, Mambo, Schlager und Rock. Vielmehr erfahren längst tief verankerte, national geprägte Stereotype im späteren 20. Jahrhundert eine musikalisch-mediale Rekontextualisierung im Zeichen von Massentourismus, erweiterten Verbreitungsmöglichkeiten und großangelegten Marketing-Kampagnen, die in oftmals seltsamem Kontrast zu politisch wechselhaften Umständen stehen.

Wie lassen sich die dabei zutage tretenden Images von Italien bzw. „den Italienern“ im Detail beschreiben, wenn man einen genaueren Blick auf Texte, Musik, Akteure und Produktionsprozesse richtet? Auf welchen musikalischen, textuellen und visuellen Ebenen wird Italien konkretisiert, welche Darstellungs- und Bewertungsmuster treten dabei zutage?
Um Antworten auf die genannten Fragen zu finden, widmen wir uns in diesem Seminar ausgewählten Fallstudien zum Thema „Italo Pop“ auf internationalem Niveau. Dabei gilt es, die Dimensionen des Musikalischen, Politischen und Soziokulturellen im jeweiligen geographischen Kontext (v.a. in Italien, Deutschland, den USA und Lateinamerika) kombiniert zu betrachten. Zentralen Plattformen für die (italienische) Populärmusik des 20. Jahrhunderts wie dem Festival della canzone italiana in Sanremo oder dem Eurovision Song Contest wird dabei ebenso Rechnung getragen wie herausragenden Akteuren, z.B. Adriano Celentano, Toto Cutugno oder Domenico Modugno. Das Repertoire reicht u.a. von Rudi Schurickes einst durch die Nazis verbotenen „Capri-Fischern“, Louis Primas vielfach adaptiertem „Buona sera“ im Spannungsfeld von Schlager und Jazz über Conny Froboess’ „Zwei kleine Italiener“ als klingendem Symptom der Situation sogenannter Gastarbeiter in Deutschland oder Umberto Tozzis Exportschlager „Ti amo“ bis hin zum Spiel mit dem Italo-Image eines Dean Martin, Perry Como und Frank Sinatra.

Ziel der Veranstaltung ist einerseits die Entwicklung eines analytischen Blicks auf die Inszenierung des Italienischen anhand eines substanziellen Repertoires im Italo Pop seit 1945, andererseits die kritische Reflexion auf die Formung und Popularisierung italienbezogener Klischees in diversen kulturpolitischen Zusammenhängen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Lehrveranstaltung basiert auf der gemeinsamen Auseinandersetzung mit ausgewählten Repertoires und wissenschaftlichen Texten zum Thema. Die vorab zur Verfügung gestellten Materialien müssen von jeder/m für die einzelnen Sitzungen selbständig vorbereitet werden. Weitere Informationen: s. „Prüfungsstoff“.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Maximal ein entschuldigtes Fehlen und sämtliche Teilleistungen, die in der Rubrik „Prüfungsstoff“ aufgeführt sind.

Prüfungsstoff

1. Gründliche Auseinandersetzung mit sämtlichen Texten und Repertoires der einzelnen Sitzungen (mit Notizen)
2. Aktive Beteiligung an jeder Diskussion
3. Mündliche Kritik (30 min.) eines wissenschaftlichen Textes
4. Präsentation eines „musikalischen Steckbriefs“ (nähere Informationen dazu in der ersten Sitzung)
5. Verfassen einer wissenschaftlichen Seminararbeit (15–20 S.; Abgabefrist: 31.08.2020)

Literatur

Die Materialien zu dieser Lehrveranstaltung werden während des Semesters auf der Lernplattform „Moodle“ bereitgestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA: BAC
MA: M02, M03, M04, M05, M11, M13

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:20