Universität Wien
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160016 UE Von der Quelle zum Klang: Gestaltung der Vesper und Messe zum 1. Advent im Stift Klosterneuburg (2023W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 02.10. 15:00 - 16:30 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Montag 09.10. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Montag 23.10. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Montag 06.11. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Montag 13.11. 13:15 - 16:00 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Montag 20.11. 13:15 - 18:15 Ort in u:find Details
  • Montag 27.11. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Sonntag 03.12. 16:00 - 19:15 Ort in u:find Details
  • Montag 04.12. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In dieser Übung werden wir gemeinsam mit dem Leiter der Stiftsmusik Klosterneuburg, Daniel Freistetter, und weiteren Sänger*innen am ersten Adventssonntag (3. Dezember 2023) die Vesper und Messe im Stift Klosterneuburg musikalisch gestalten. Singfähigkeit ist also bei der Teilnahme in einem gewissen Grad gefragt. (Ausnahmsweise könnte dies durch andere Leistungen, etwa Spartieren & Einrichten des Notentextes, Schreiben eines Werkstattberichts o.ä. kompensiert werden.) Wir werden uns vor allem mit Kompositionen aus dem 15. und 16. Jahrhundert beschäftigen, wie sie im Rahmen der lateinisch gefeierten Vesper und Hochamt zu jener Zeit in Klosterneuburg erklungen sein könnten. (NB: Die Lehrversanstaltung ist für das Modul „Musik vor 1600“ codiert). Das Repertoire umfasst voraussichtlich:
- Choral und einzelne mehrstimmige Sätze (u.a. Magnificat) in der Vesper.
- Die anonyme Motette "O propugnator", wie sie wohl im Kontext der 1485 erfolgten Heiligsprechung des Hl. Leopold entstanden ist: https://musical-life.net/kapitel/schlaglicht-die-motette-o-propugnator-miserorum-auf-den-hl-leopold
- Die zum Festtag passenden Proprienvertonungen von Ludwig Senfl, Heinrich Isaac oder einem anonymen Komponisten, dessen Sätze in einer in Klosterneuburg vorhandenen Handschrift (Chb. 69) aufgezeichnet sind.
- Ausschnitte aus einer Marienmesse von Benedictus Ducis aus dem für Klosterneuburg Mite des 16. Jahrhunderts angefertigten Chorbuch Mus. 70.
Um die Aufführung musikhistorisch und musikwissenschaftlich vorzubereiten und zu begleiten, werden wir uns im Laufe der Übung unter anderem mit folgenden Aspekten beschäftigen:
- Historisch-Konfessionell: Welche Rolle nimmt das Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburgs im „konfessionellen Zeitalter“ ein? Nach welchem Ritus wurde dort Messe gehalten? Welche Rolle spielt die Verehrung des Heiligen Leopold?
- Materiell und editorisch: Welches musikalische Repertoire aus dem 15./16. Jahrhundert ist in Klosterneuburg überliefert? Wir werden uns an der Übertragung eines der Stücke aus den Klosterneuburger Chorbüchern versuchen: Sie können also Ihre Paläographiekenntnisse einmal praktisch anwenden! Bei Erfolg, können wir die eigene Übertragung auch singen. Und wir werden die (noch unpublizierten) brandneuen Editionen der Propriumsvertonungen von Senfl und Isaac zum Ersten Adventssonntag studieren und auf ihre praktische Nutzbarkeit hin prüfen.
- Liturgisch: Wie sind die gesungenen Texte in den Ablauf der Messe des spezifischen Tages integriert? Mit welchen gregorianischen Chorälen lassen sich die zu singenden mehrstimmigen Proprienvertonungen komplettieren?
- Ästhetisch: Was zeichnet das gesungene Repertoire stilistisch aus? Wie unterscheiden sich etwa die Vertoungen von Heinrich Isaac (gedruckt im berühmten Choralis Constantinus) und dessen Schüler Ludwig Senfl voneinander? Wie ist eine Missa De Beata Virgine komponiert?
- Aufführungspraktisch: Welche Aspekte muss man sich besonders vor einer Aufführung Alter Musik überlegen (u.a. Textunterlegung, Anwendung von Ficta etc.)? Wie lässt sich überhaupt Musik aus der Zeit vor Palestrina gut zum Klingen bringen? Wie singt man liturgische Einstimmigkeit?

Um den Ablauf einer lateinischen Messe kennenzulernen, werden wir an einem oder zwei Sonntagen (voraussichtlich 20. Oktober, 5. November) um 11.00 Uhr das lateinische Hochamt in der Pfarre St. Rochus und Sebastian (3. Bezirk, am Rochusmarkt) besuchen, das vom Ensemble Cinquecento und einer Choralschola musikalisch gestaltet wird.
Am 20. November 2023 findet die Übung in der Stiftsbibliothek und Stiftskirche Klosterneuburg statt, mit Probe vor Ort.
Bitte, rechnen Sie damit, dass vor der Aufführung am 3.12. womöglich noch ein oder zwei weitere Probentermine hinzukommen, die erst noch individuell vereinbart werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit; häusliche Vorbereitung und Lektüre; kleinere Hausübungen; ein Kurzreferat (mit Handout); Mitwirkung bei den Proben und bei der Aufführung am 3. Dezember 2023 in Klosterneuburg; abschließende Reflexion (ca. 2 Seiten)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Interesse an der Beschäftigung mit dem Themenkomplex Musik und Liturgie; Interesse am Singen von Repertoire aus dem 16. Jahrhundert.

Prüfungsstoff

s. oben.

Literatur

Siehe zur Inspiration: https://sites.williams.edu/obrechtmass/mass/
Weitere Literatur wird in der Sitzung bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA: HIS-V1, FRE
MA (2008): M01, M02, M04, M05, M06, M12, M14
MA (2022): E.HIA, H.HIA, S.HIA

Letzte Änderung: Di 07.11.2023 16:47