Universität Wien

160017 PS Guillaume de Machaut - Musik und Lyrik des Spätmittelalters (2018W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 03.10. 09:00 - 10:30 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Mittwoch 10.10. 09:00 - 10:30 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Mittwoch 17.10. 09:00 - 10:30 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Mittwoch 24.10. 09:00 - 10:30 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Mittwoch 31.10. 09:00 - 10:30 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Mittwoch 07.11. 09:00 - 10:30 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Mittwoch 14.11. 09:00 - 10:30 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Mittwoch 21.11. 09:00 - 10:30 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Mittwoch 28.11. 09:00 - 10:30 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Mittwoch 05.12. 09:00 - 10:30 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Mittwoch 12.12. 09:00 - 10:30 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Mittwoch 09.01. 09:00 - 10:30 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Mittwoch 16.01. 09:00 - 10:30 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Mittwoch 23.01. 09:00 - 10:30 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Mittwoch 30.01. 09:00 - 10:30 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In dieser Lehrveranstaltung möchten wir am Beispiel des französischen Dichterkomponisten Guillaume de Machaut (ca. 1300–1377) musikhistorisches Arbeiten und Denken kennenlernen und erproben. Dabei werden wir uns der Musik der „Ars nova“ annähern, die von einer komplexen Faktur und einer (auf moderne Ohren) oft herb wirkenden Klanglichkeit gekennzeichnet ist.
Nachdem seine Musik über Jahrhunderte „stumm“ war und nicht aufgeführt wurde, ist Machaut auch deshalb zu einer so prominenten Figur der Forschung geworden, weil seine Werke in einer singulären Weise gebündelt in repräsentativen Handschriften überliefert sind. Diese Quellen erlauben eine (für diese Zeit nicht eben selbstverständliche) Autorzuordnung und lassen quasi erstmals in größerem Umfang ein „Œuvre“ eines Komponisten vor Augen treten. Als Komponist wie als Dichter scheint Machaut mit einigem Selbstbewusstsein ausgestattet gewesen zu sein und großes Renommee genossen zu haben.
Hat sich die frühe Forschung insbesondere auf Notation und Kompositionstechnik konzentriert, so sind in den letzten Jahrzehnten die Perspektiven u. a. dahingehend erweitert worden, stärker nach Aussage und Bedeutung seiner Musik zu fragen. Fruchtbar sind dabei Kooperationen der Musikwissenschaft mit der Literaturwissenschaft sowie (mit Bezug auf die Illustrationen in den Machaut-Handschriften) der Kunstgeschichte gewesen. Machauts Werke werden so als literarisch-musikalische Kompositionen mit reichen Bedeutungshintergründen in veränderter Weise ernst genommen.
Im Seminar werden wir einige jüngere Forschungsbeiträge als „Fremdenführer“ in dieses faszinierende Gebiet der Musikgeschichte nutzen. Die Referatsbeiträge widmen sich jeweils einem musikalischen Werk Machauts und einem zugeordneten Text der Sekundärliteratur, der bei der Entwicklung von Fragestellungen und Perspektiven helfen soll. (Darüber hinaus ist für das Referat weitere Literatur zu suchen.) Dabei lernen wir über den Lauf des Semesters einen Querschnitt seines Schaffens kennen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

– Referat (20 bis 30 Minuten) mit Literaturliste und Gliederung (vorab einzureichen)
– schriftliche Proseminararbeit (10 bis 15 Seiten)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

In die Note fließt ein:
– Literaturliste (10%),
– Referatsgliederung (10%),
– Referat (30%),
– Proseminararbeit (50%).

Außerdem wird gefordert:
– regelmäßige Anwesenheit (max. 2 Mal entschuldigtes Fehlen),
– Vorbereitung der Sitzungen (Lektüre),
– Respondenz und Diskussionsleitung bei einem anderen Referat,
– Mitarbeit in den Diskussionen.

Bemerkungen zu wünschenswerten Vorkenntnissen:
Grundsätzlich steht dieses Proseminar allen Studierenden offen, die die formalen Voraussetzungen und Interesse am Gegenstand mitbringen!
Wenn wir Machaut als „Dichterkomponisten“ ernstnehmen möchten, sind seine Texte für uns wichtig. Gleichwohl sind Kenntnisse des Französischen zwar sehr hilfreich, aber nicht für eine Teilnahme vorgeschrieben. Das historische Französisch der Machaut-Zeit (Alt- bzw. Mittelfranzösisch) ist ohnehin auch für frankophone LeserInnen von heute nicht ohne weiteres lesbar. Vorausgesetzt wird allerdings die Bereitschaft, sich mit diesen Texten mit der Hilfe (meist englischer) Übersetzungen lesend auseinanderzusetzen. Angesichts der Tatsache, dass sich die Forschung aus dem deutschsprachigen seit ein paar Jahrzehnten nahezu völlig in den anglophonen Raum verlagert hat, sind Lesefähigkeiten im Englischen allerdings unabdingbar.
Hilfreich, aber ebenfalls nicht vorgeschrieben sind Grundkenntnisse zu Aspekten älterer Musik, wie sie etwa in der VO „Grundlagen der Musik vor 1600“ erworben werden können, sowie Grundkenntnisse der Mensuralnotation, wie sie in der UE „Einführung in die Musikalische Paläographie“ gelehrt werden. Wir werden allerdings hauptsächlich mit Übertragungen in moderne Notation arbeiten, sodass auch dies keine zwingende Voraussetzung ist.

Prüfungsstoff

Literatur

Ausgangspunkt aller Beschäftigung mit Machaut ist seit seinem Erscheinen das Kompendium von Lawrence Earp: Guillaume de Machaut. A Guide to Research, New York/London: Garland 1995. Es bietet weit mehr als nur eine kommentierte Bibliographie, sondern darüber hinaus zahlreiche Informationen zu allen Aspekten von Leben und Werk Machauts.

Darüber hinaus sind besonders folgende Titel der letzten Jahre hervorzuheben:
– Elizabeth Eva Leach (Hrsg.): Machaut’s Music. New Interpretations, Woodbridge/Rochester (NY): Boydell 2003,
– Elizabeth Eva Leach: Guillaume de Machaut. Secretary, Poet, Musician, Ithaca/London: Cornell University Press 2011,
– Daniel Leech-Wilkinson: Machaut’s Mass. An Introduction, Paperback Edition, Oxford u. a.: Clarendon 1992,
– Deborah McGrady und Jennifer Bain (Hrsg.): A Companion to Guillaume de Machaut, Leiden/Boston: Brill 2012 (Brill’s Companions to the Christian Tradition 33),
– Anne Walters Robertson: Guillaume de Machaut and Reims. Context and Meaning in his Musical Works, Cambridge u. a.: Cambridge University Press 2002.

Weitere Literatur wird bereitgestellt bzw. ist selbstständig zu recherchieren.

Grundlegende Hinweise zum Verfassen einer schriftlichen Arbeit werden in den Richtlinien des Instituts gegeben, die über die Website zugänglich sind.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA (2016): PRO, HIS-V1, FRE
BA (2011): B03, B08, B09, B15, B16, B17, B18

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35