Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

160027 SE Eine Philosophie der Musik. Adornos Versuch über musikalische Reproduktion (2015S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Dienstags, 16:00-17:30, Seminarraum, Institut für Musikwissenschaft
1. Termin: 10.03.2015
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Die Teilnahme am 1. Termin ist für alle TeilnehmerInnen verpflichtend!
Personen, die dem 1. Termin unentschuldigt fernbleiben, werden von der Lehrveranstaltung abgemeldet. Dadurch frei werdende Plätze werden an anwesende Personen von der Warteliste vergeben.


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Unter den Fragment gebliebenen Büchern, die Theodor W. Adorno schreiben wollte, befindet sich auch das Projekt einer "Theorie der musikalischen Reproduktion" oder, wie es an anderen Stellen auch heißt, ein Buch über die "wahre Aufführung". Geschrieben wurde das Buch zwar nicht, erhalten haben sich jedoch viele Vorarbeiten: Exzerpte, Fragmente, Dispositionen, Entwürfe. Sehr schön kann man hier Adorno quasi in der Schreibwerkstatt beobachten, man kann mitunter sehen, wie sich ein Gedanke, wie sich eine Beobachtung von einer flüchtigen Notiz bis in einen größeren Argumentationsgang verwandelt. Das ist zwar sehr spannend, aber unser Interesse ist nicht in erster Linie ein philologisches: Denn uns interessiert, inwiefern sich mit den Überlegungen Adornos heute noch etwas anfangen lässt. Und diesbezüglich - und dies wäre die These, die wir in dem Seminar verfolgen wollen - wird die Lektüre reich belohnt: Zahlreiche wertvolle Überlegungen verbergen sich in diesen Fragmenten, die teilweise den Weg in die "offiziellen" Schriften Adornos auch gar nicht gefunden hatten. So sind nicht nur Beobachtungen zu konkreten Aufführungen berühmter Leute aus dem Umfeld Adornos zu finden, nicht nur diverse Anknüpfungen an die Aufführungslehre der Wiener Schule um Arnold Schönberg, sondern in den Fragmenten verbirgt sich nichts weniger als eine Theorie der musikalischen Schrift, die vor den Hintergründen derzeitiger Debatten in den Kulturwissenschaften, Sprachwissenschaften und der Philosophie erstaunlich aktuell anmutet. Und vermutlich sind noch weitere Schätze zu heben...

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Teilnahme an den Diskussionen im Seminar (Anwesenheitspflicht); eigenständige Thesen- und Themenentwicklung; Referat; Seminararbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Studierenden sollen auf der Basis ihrer kritischen Lektüre eigenständige Fragestellungen, Thesen und Themen entwickeln und diese zu einem anschaulichen Referat und einer präzisen Seminararbeit ausbauen.

Prüfungsstoff

Seminar

Literatur

Grundlage ist: Theodor W. Adorno, "Zu einer Theorie der musikalischen Reproduktion. Aufzeichnungen, ein Entwurf und zwei Schemata" hg. von Henri Lonitz, Frankfurt am Main 2001 (Theodor W. Adorno, Nachgelassene Schriften, Abteilung I: Fragment gebliebene Schriften, Band 2)

Ich empfehle den Text als Semesterferien-Lektüre; weitere (Forschungs-)Literatur wird im Laufe des Semesters bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

B08; M01, M05, M15

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35