Universität Wien

160043 UE Formen- und Strukturanalyse in Theorie und Praxis (2020S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Achtung: Der Termin am 24.04. findet im Hörsaal B (UniCampus Hof 2) statt.

Freitag 06.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Freitag 13.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Freitag 20.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Freitag 27.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Freitag 03.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Freitag 24.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal B UniCampus Hof 2 2C-EG-02
Freitag 08.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Freitag 15.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Freitag 22.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Freitag 29.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Freitag 05.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Freitag 12.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Freitag 19.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Freitag 26.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Was ist musikalische Form? Wie veränderte sich das musikalische Formdenken und Komponieren durch ein gesteigertes Bedürfnis nach Symmetrien?
Welche typischen Gestaltungsmittel begegnen uns bei Musikstücken in Sonatenhauptsatzform? Welche Strategien der Exposition, der Durchführung und der Reprise können beobachtet werden? Wie äußert sich dualistisches Denken und monothematische Konzepte (verbunden mit Idealen der Affekteinheit) in Sonatensätzen?
Wie wurden im Laufe der Musikgeschichte Großformen komponiert? Welche musikalischen Parameter wirken in welcher Musik formbildend?
Was ist ein Halbschuss, Ganzschluss, vollkommener und unvollkommener Schluss? Wie kann ein Schluss durch Takterstickung (= Phrasenverschränkung) vermieden werden?
Wie nehmen wir musikalische Formen und Zeitphänomene überhaupt wahr?

Dieser Kurs versteht sich einerseits als Formenlehre, da wir die wichtigsten musikalischen Formen besprechen werden und andererseits als praktischer Analysekurs, der nicht davor zurückschreckt, den subjektiven Kunstwerkscharakter von musikalischer Analyse anzuerkennen, nach persönlichen Hörerfahrungen und Hörerwartungen zu fragen und theoretische Formmodelle in Hinblick auf gesellschaftliche Hintergründe zu diskutieren.

Ziele
Die Studierenden
• kennen die zentralen Begriffe und Modelle der Formanalyse
• erkennen musikalische Formen
• entwickeln einen kritischen Blick auf Werturteile, die aus musikalischem Formdenken und -empfinden abgeleitet werden (z.B.: Hugo Leichtentritts Kapitel über „Musikalische Logik“, Arnold Schönbergs Ideal der „Fasslichkeit“)
• gewinnen Vertrauen in die eigenen musikanalytischen Fähigkeiten

Inhalte (Kerninhalte; Weitere Inhalte nach Interesse der Studierenden)
• Einführung in die Frage: Was kann und soll Formenanalyse leisten?
• Formbildende Elemente, Prinzipien der Formgebung, Grundbegriffe
• Das Konstrukt der musikalischen Logik
• Je nach Interessenslage der Studierenden eine kurze Einführung in die Strukturanalyse Heinrich Schenkers
• Was ist ein Motiv? Motivisch-thematische Arbeit, Periode, Satz, Einfache Reprisenformen („Liedformen“) versus Formen von Liedern
• Rondoformen, Variationenformen, Tanzformen
• Sonatensatzform im Wandel der Zeit
• Kontrapunktische Formen, Großformen
• Entwickelnde Variation, Reihentechniken, Formelkomposition
• Minimal Music, Die Wahrnehmung von musikalischer Form und Zeitstrukturen

Methoden
Theorie-Inputs von der Lehrveranstaltungsleiterin
Gemeinsame Höraufgaben und praktische Analysen zu den vorgestellten Themen und Analysemethoden
Reflexionen und Diskussionen über brisantere Themen der Formanalyse

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit, Abgabe von Analyseübungen (Eigene Analysetätigkeit und Kommentare über historische Analysen und Aussagen)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Eine regelmäßige und aktive Teilnahme ist Voraussetzung für die Absolvierung des Kurses.
Um die Inhalte der Lehrveranstaltung zu festigen und in eigenständiger Arbeit anzuwenden, werden im Laufe des Semesters Analyseübungen ausgegeben. Mindestens 3 der 5 Analyseübungen (die Wahl obliegt den Studierenden) müssen fristgerecht abgegeben werden.

Prüfungsstoff

Es gibt keine schriftliche Prüfung. Die Anwesenheit, aktive Mitarbeit und die gewissenhafte Bearbeitung der Analyseübungen (Praktische Aufgaben und Kommentare) dienen als Leistungsnachweis.

Literatur

Altmann, Günter: Musikalische Formenlehre. Ein Handbuch mit Beispielen und Analysen. Für Musiklehrer, Musikstudierende und musikinteressierte Laien, überarbeitete Neuauflage, Mainz (u.a.): Schott 2001.
Amon, Reinhard: Lexikon der musikalischen Form. Nachschlagewerk und Fachbuch über Form und Formung der Musik vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Wien: Doblinger / Metzler 2011.
Cook, Nicholas: A guide to musical analysis, New York / London: Norton & Company 1987.
Diergarten, Felix: Musikalische Analyse. Begriffe, Geschichten, Methoden, Laaber: Laaber 2014.
Diergarten, Felix / Neuwirth, Markus: Formenlehre. Ein Lese- und Arbeitsbuch zur Instrumentalmusik des 18. und 19. Jahrhunderts, Laaber: Laaber 2019 (Grundlagen der Musik 7).
Dittrich, Marie-Agnes: Musikalische Formen. 20 Möglichkeiten, die man kennen sollte, Kassel (u.a.): Bärenreiter 2011 (Bärenreiter Basiswissen).
Kühn, Clemens: Formenlehre der Musik, 9. Auflage, Kassel (u.a.): Bärenreiter 2010.
Rosen, Charles: Sonata Forms, revised edition, New York / London: Norton & Company 1988.

Aus historischem Interesse heraus werden außerdem die Formenlehre von Erwin Ratz, die Musikalische Formenlehre von Ludwig Bussler, die Musikalische Formenlehre von Hugo Leichtentritt sowie auch die Formenlehre von Adolf Bernhard Marx integriert, um so einen historisch informierten Umgang mit Formmodellen anzuregen.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA: TON

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:20