Universität Wien

160043 UE Musikalische Analyse: Spielarten der Atonalität. Möglichkeiten und Methoden ihrer Analyse (2021W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mitteilung vom 23. Nov.: Die nächsten drei Lehrveranstaltungen (25.11., 02.12., 09.12.) finden nicht im Hörsaal 1 des Instituts statt, sondern nur digital.

Aus heutiger Sicht finden die Lehrveranstaltungen vor Ort statt. Wahrscheinlich wird es simultan eine live-Übertragung in Moodle geben, die auch aufgezeichnet wird. Einige nur-online-Lehrveranstaltungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Das schnelle Umstellen vom vor-Ort-Modus in den online-Modus und umgekehrt stellt jedenfalls kein Problem dar, wie die letzten Semester gezeigt haben. Stellen wir uns einfach auf eine hybrid-Lehre ein mit großem vor-Ort-Anteil.

  • Donnerstag 07.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Donnerstag 14.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Donnerstag 21.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Donnerstag 28.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Donnerstag 04.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Donnerstag 11.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Donnerstag 18.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Donnerstag 25.11. 13:15 - 14:45 Digital
  • Donnerstag 02.12. 13:15 - 14:45 Digital
  • Donnerstag 09.12. 13:15 - 14:45 Digital
  • Donnerstag 16.12. 13:15 - 14:45 Digital
  • Donnerstag 13.01. 13:15 - 14:45 Digital
  • Donnerstag 20.01. 13:15 - 14:45 Digital
  • Donnerstag 27.01. 13:15 - 14:45 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt
Atonale Musik gehört zu den faszinierendsten musikalischen Phänomen des 20. Jahrhunderts. Die Bezeichnung Atonalität bezieht sich vorerst auf einen einzigen Aspekt, nämlich das „Fehlen“ von Tonalität. Einerseits ist Atonalität also ohne Tonalität nicht denkbar – Tonalität als historisch früheres und die Wahrnehmung von Musik noch immer leitendes Konzept. Andererseits ist Atonalität in der Musik viel mehr als das Fehlen einer Tonart oder von Tonalität - im Sinne eines tonalen Zentrums, das hierarchisch für alle Beziehungen eines Stückes verbindlich ist. Was tritt nun an die Stelle eines tonalen Zentrums? Was geht verloren, was wird gewonnen? Welche musikalischen Aspekte sind noch wichtig? Welche Auswirkungen hat Atonalität auf Parameter wie Melodiebildung, Rhythmus, Phrasenbildung, Harmonik? Wie entstehen Formen? Welche Kompositionstechniken werden verwendet?
1. In dieser Übung geht es um das Atonale an sich. Es soll ein umfassender Blick auf unterschiedliche atonale Musiken gemacht werden, der über die Entstehungszeit im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hinausreicht: von den Kompositionen der „Zweiten Wiener Schule“ - A.Schönberg, A.Webern, A.Berg - über Edgard Varèse, Bela Bartok, Charles Ives, Luciano Berio, Luigi Nono, zu Karlheinz Stockhausen, Pierre Boulez u.a..
2. Einerseits wird versucht Allgemeines und Verbindliches über Atonalität herauszusuchen, Aspekte, die für viele Stücke gültig sein können. Andererseits soll auf das Besondere der zu analysierenden Stücke jeweils eingegangen werden. Gerade frühe atonale Stücke haben eine besonders ausgeprägte „Individualität“.
3. Das Problem bei der Analyse atonaler Musik ist das Fehlen eines allgemeinen Systems. Dies bringt auch methodische Fragen ins Spiel. A. Fortes Pitch-Class Set Theory soll in dieser LV erklärt und behandelt werden. Die Pitch-Class Set Theory genügt aber bei weitem nicht und wird ergänzt durch vergleichende Analysemethoden.
4.Um das Verständnis zu fördern, sollen einzelne Parameter zwischen tonaler und atonaler Musik verglichen und einander gegenübergestellt werden: was ist ein Motiv, wie wird damit verfahren, welche Intervalle werden melodisch bevorzugt, welche Zusammenklänge werden verwendet, welche eher vermieden, welche Unterschiede gibt es in der Phrasenbildung, in der Themenbildung? Welche Rolle spielt die Kontrapunktik?
5. In der LV erarbeitet werden soll das Atonale an sich. Angrenzende Bereiche wie Dodekaphonik und Serialität werden berührt, stehen aber nicht im Zentrum.

Ziele
Diese LV hat das Ziel Atonalität und Methoden ihrer Analyse vorzustellen. Sowohl Tonalität als auch Atonalität sind analytisch schwer fassbar. Zahlreiche Übungen sollen bei den Studierenden (1) Erfahrung generieren, (2) die Anwendung theoretischer Ansätze zeigen (z.B. pitch-class-set thoery), (3) deren Grenzen aufzeigen, (4) die Notwendigkeit von ergänzenden Methoden klar machen.

Die Studierenden sollen zum Ende des Semesters zur der Beantwortung folgender Fragen befähigt werden: 1) Was hält eine „atonale“ Komposition zusammen – wenn Tonalität fehlt? 2) Durch was wird eine „atonale“ Komposition strukturiert? 3) Welche Rolle spielen Themen, Motive? 4) Wodurch werden im „atonalen“ Kontext Formen gebildet?
Darüber hinaus sollen Studierende generell auch ein Gefühl für „interessante“ analytische Fragestellungen entwickeln.

Methode
Erklärung theoretischer und terminologischer Grundlagen, Präsentation von Klang- und Notenbeispielen aus der Literatur, Entwicklung von Analysemethoden, Erprobung von analytischen Vorgehensweisen, gemeinsames Erarbeiten von konkreten Analysen während der Lehrveranstaltung, Vergleich diverser Analysen, Besprechung bestehender Analysen, Hausübungen, Präsentation des Materials auf der e-learning-Plattfform Moodle. Die analytische Praxis, die methodische Übung ist Ziel dieser Lehrveranstaltung.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Drei Komponenten sind Voraussetzung für ein Zeugnis:
1) Regelmäßige Teilnahme in Präsenz oder über Moodle (Dreiviertel der Termine).
2) Analytische Abgabe-Übungen im Laufe des Semesters sowie eine umfangreichere Abgabe-Übung am Ende des Semesters.
3) Mitarbeit.

Die Beurteilung erfolgt mittels eines Punktesystems. Die Teilleistungen werden am Ende zu einer Summe zusammengezählt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Der absolvierte Tonsatz 1 ist Voraussetzung für die Teilnahme und stellt eine Mindestanforderung dar. Es könnte hilfreich sein, wenn auch ein paar Kenntnisse aus dem Bereich von Tonsatz 2 vorhanden wären, unbedingt nötig ist dies aber nicht.

Die Gesamtnote setzt sich zusammen aus der Qualität der laufenden Abgabe-Übungen, der Mitarbeit sowie einer größeren Abgabeübung am Ende des Semesters. Beurteilungsmaßstab: 1) Wie viele und welche "Fakten" wurden erkannt? 2) Mit welcher Präzision wurde gearbeitet? 3) Konnten Zusammenhänge zwischen "Fakten" hergestellt werden? 4) Konnten Schlussfolgerungen daraus gezogen werden?

Prüfungsstoff

Diese LV ist eine Übung. Analytische Praxis ist Hauptziel der LV. Die in der LV erworbenen analytische Fertigkeiten sollen in kleineren Abgabe-Übungen und in einer abschließenden größeren Übung gezeigt werden.
Der in der LV behandelte Stoff wird wöchentlich aktualisiert in der e-learning-Plattform Moodle zur Verfügung gestellt und entspricht auch dem Prüfungsstoff.

Literatur

Wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA: TON

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:17