Universität Wien

160049 PS PS: Literaturtheorie: )there is nothing outside the intertext(- Intertextualität: Theorie und Praxis (2007W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 03.10. 12:00 - 13:30 (Seminarraum B Berggasse 11 1.OG)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele - Inhalte Methoden

Die Konzepte der Intertextualität spielen sowohl auf dem Feld der theoretischen Diskussion, als auch in dem Bereich der Analyse von Texten seit Jahrzehnten eine besonders wichtige Rolle. Der Begriff Intertextualität wurde Ende der sechziger Jahre durch Julia Kristeva geprägt, die allerdings auf eine frühere Begriffsbildung, nämlich auf Michael Bachtins Dialogizität zurückgegriffen hatte. Obwohl im Laufe der nächsten Jahrzehnte die Intertextualitätsdebatte zu einem terminologischen Durcheinander führte, lassen sich doch zwei Auffassungen von einander unterscheiden: a) Infolge Kristevas entstand ein globales Konzept der Intertextualität, eine kultur- und literaturkritisch ausgerichtete allgemeine Texttheorie, die nicht (nur) die vom Autor intendierte Beziehung zu anderen Texten untersucht und beschreibt, sondern vielmehr die generelle Offenheit, den prozessualen Charakter aller Texte betont, die "als Mosaik von Zitaten" (Kristeva) aufgefasst werden. Diese ontologische Begründung des Intertextualitätsbegriffes führt letzten Endes zur Dekonstruktion von Instanzen wie Autor, Subjekt und Werk (u.a. Roland Barthes, Harold Bloom, Michael Riffaterre). b) Die zweite Gruppe bilden die sog. deskriptiven Intertextualitätstheorien, die unter Intertextualität nicht eine generelle Eigenschaft von Texten, sondern die vom Autor beabsichtigt aufgebauten Beziehungen zu anderen Texten verstehen. Offenlegung, Klassifizierung und Systematisierung der Formen und Funktionen derart gefassten Intertextualität steht im Mittelpunkt dieser Konzepte (u.a. Gérard Genette, Susanne Holthuis, Renate Lachmann, Heinrich F. Plett, Manfred Pfister u. Ulrich Broich, Karlheinz Stierle). Im Rahmen der Lehrveranstaltung soll einerseits der Intertextualitätsbegriff und seine von einander nicht unwesentlich abweichende Definitionen anhand ausgewählter theoretischer Texte vorgestellt und gemeinsam diskutiert, andererseits die Anwendung der theoretischen Modelle in der Praxis an literarischen Texten geübt werden.

Art der Leistungskontrolle

Anwesenheit, Mitarbeit, Proseminararbeit

Sprache

deutsch

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

S. dazu das KOVO des Institutes

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VL 113

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35