Universität Wien

160056 SE Alte Klänge und neue Medien (2015S)

Der Diskurs über die Alte Musik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Mittwochs, 10:45-12:15, Seminarraum, Institut für Musikwissenschaft
1. Termin: 11.03.2014
-
Die Teilnahme am 1. Termin ist für alle TeilnehmerInnen verpflichtend!
Personen, die dem 1. Termin unentschuldigt fernbleiben, werden von der Lehrveranstaltung abgemeldet. Dadurch frei werdende Plätze werden an anwesende Personen von der Warteliste vergeben.


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In den letzten sechzig Jahren hat die so genannte Alte Musik eine stärkere Präsenz im westlichen Musikbetrieb und ein immer breiteres Publikum gewonnen, dass sich zum Teil von dem des klassisch-romantischen Repertoires unterscheidet. Die Alte Musik als klingendes Ereignis kann nicht ohne die Unterstützung der materiellen Grundlage leben, die ihre Nutzung ermöglicht. Wie andere musikalische Repertoires und Genres aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Jazz, Pop-Rockmusik usw.) wurde die Alte Musik in einer stark mediatisierten Gesellschaft (re-)produziert: Sie findet vor allem auf Tonträgern (zuerst durch LPs, Kassetten, später CDs, digitale Dateien usw.) ihre Verbreitung. Diese sind allerdings keine ‘neutrale’ Träger eines musikalischen Gehaltes, sondern komplexe Medien, deren materielle, visuelle, textuelle, und paratextuelle Seiten den Sinn, die Funktion und die Rezeption von Musik steuern. Es handelt sich um Aspekte, welche eine im Umgang mit der Alten Musik primär auf die Aufführungspraxis konzentrierte Musikwissenschaft bisher wenig beachtet hat.
Im Seminar soll die Alte Musik als historisch-kulturelles Konstrukt des 20. und des frühen 21. Jahrhunderts betrachtet werden. Unsere Untersuchung wird mit der frühen Zeit der ‘Alte Musik-Bewegung’ beginnen und Fragen nach den Gründen für die Faszination aufwerfen, die dieses Phänomen heute wie nie zuvor auf das Konzert- und Opernpublikum ausübt. Nach der einleitenden Sitzung werden wir unterschiedliche historisch relevante Formen von Mediatisierung der Alten Musik analysieren (von den Schellackplatten und LPs, bis hin zu den CDs, DVDs, usw.); aufführungspraktische Tendenzen werden hier in Zusammenhang mit den technischen, materiellen Seiten der Media in Zusammenhang gebracht, welche dann in ihren kulturellen, sozialen und ideologischen Implikationen zu Diskussion gestellt werden sollen.

Eine Liste mit den Themen für die Referate und der schriftlichen Seminararbeiten wird zu Beginn des Seminars verteilt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

eigenständige, mit dem Dozenten vereinbarte Behandlung eines Gegenstandes aus dem Themenbereich des Seminars, das zunächst als Referat vorgestellt und diskutiert, sodann als schriftliche Seminararbeit ausgearbeitet wird.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel der Veranstaltung ist die Reflexion über die materielle, mediale Konkretisierung der Alten Musik und die damit zusammenhängenden diskursiven Praktiken.

Prüfungsstoff

Einführung (mit Bildern, Klängen, Videos), Referate, Diskussion

Literatur

Daniel Leech-Wilkinson, The Modern invention of Medieval Music, Cambridge 2007; Nick Wilkinson, The Art of Re-Enchantment, Oxford 2014; Nicholas Cook (ed.), The Cambridge Companion to Recorded Music, Cambridge 2009.
Weitere Literatur wird im Laufe des Seminars bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

B08, B09, B16, B18; M01, M04, M05, M06, M13, M15

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35