Universität Wien

160076 PR "Oh über die Philologen!" Musikalische Editionsphilologie für Musikwissenschaftler*innen (2021S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 01.03. 11:30 - 13:00 Digital
  • Montag 08.03. 11:30 - 13:00 Digital
  • Montag 15.03. 11:30 - 13:00 Digital
  • Montag 22.03. 11:30 - 13:00 Digital
  • Montag 12.04. 11:30 - 13:00 Digital
  • Montag 19.04. 11:30 - 13:00 Digital
  • Montag 26.04. 11:30 - 13:00 Digital
  • Montag 03.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Montag 10.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Montag 17.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Montag 31.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Montag 07.06. 11:30 - 13:00 Digital
  • Montag 14.06. 11:30 - 13:00 Digital
  • Montag 21.06. 11:30 - 13:00 Digital
  • Montag 28.06. 11:30 - 13:00 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

INHALTE:
Im von Johannes Brahms stammenden zitierten Ausruf spiegelt sich eine Skepsis gegenüber philologisch-kritischen Methoden wider, die sich bis in die Gegenwart auswirkt. Und doch fordert die Allgegenwärtigkeit von Musikeditionen sowohl im heutigen Musikbetrieb als auch in der Musikgeschichte eine differenzierte Auseinandersetzung mit den verschiedenen Editionspraktiken. Dies hat angesichts der Verbreitung von Notensatz-Software und der breiten Verfügbarkeit älterer Editionen enorm an Bedeutung gewonnen. Zum einen können die sogenannten instruktiven, annotierten Ausgaben des 19. und frühen 20. Jahrhunderts mit ihren zahlreichen editorischen Zusätzen als wertvolle Quellen für die Erforschung von Aufführungskonventionen und der Rezeptionsgeschichte eines Werkes fungieren. Zum anderen dominieren in modernen historisch-kritischen Ausgaben eine akribische Quellenanalyse und -kritik sowie die Transparenz von editorischen Entscheidungen und Eingriffen, die neben weiterführenden Informationen zu den Quellen und deren Geschichte in Kritischen Apparaten detailliert niedergelegt werden.

Die Lehrveranstaltung soll erstens einen Überblick über die verschiedenen Editionstypen sowie ihre Charakteristika und wesentlichen Elemente vermitteln. Ferner soll anhand ausgewählter Beispiele aus der modernen Editionspraxis in die Quellen-, Textkritik und editorische Arbeit eingeführt sowie der (lange) Weg von der Transkription zur Edition umrissen werden. Im Zentrum werden dabei das Pendeln zwischen Beschreiben, Deuten und Interpretieren, ihre Grenzen und die Relevanz einer differenzierten Detailarbeit stehen.

ZIELE:
1. Kennenlernen verschiedener Editionstypen seit dem 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart sowie deren Charakteristika
2. Beschreiben – Deuten – Interpretieren von Komponist/inn/ennotaten in Bezug auf die Editionspraxis
3. Quellen- und Textkritik
4. Von der Transkription zur Edition

METHODEN:
Kurzvorträge durch die Lehrende
Selbststudium
Gruppenarbeit
Übungen

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1. Aktive Teilnahme und Mitwirkung an praktischen Aufgaben
2a. Transkription einer nicht edierten Komposition und erste Überlegungen für deren Edition oder
2b. Vergleich einer annotierten (instruktiven) mit einer modernen historisch-kritischen Ausgabe einer Komposition und Analyse der editorischen Eingriffe
3a. Präsentation der Resultate der Transkription/Edition oder des Vergleichs
3b. Schriftliche Zusammenfassung der Resultate, einschließlich einer Dokumentation des Vergleichs bzw. Erstellung eines Kritischen Berichts

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

MINDESTANFORDERUNGEN:
Anwesenheitspflicht (max. zweimal unentschuldigtes Fehlen)
Erbringung der oben genannten Leistungen (Punkte 1-3)

BEURTEILUNGSMAßSTAB:
Teilnahme, Mitwirkung an praktischen Aufgaben: 25% der Note
Präsentation: 25%
Schriftliche Dokumentation des Vergleichs bzw. Kritischer Bericht: 25%
Schriftliche Zusammenfassung der Resultate: 25%

Prüfungsstoff

Die Auswahl der Komposition für die Transkription/Edition oder den Vergleich (s. Art der Leistungskontrolle, Punkte 2, 3) treffen die Studierenden individuell in Absprache mit der Lehrenden sowie nach einer entsprechenden Recherche.

Literatur

Einführende Literatur:
- Charles, Sydney Robinson, et al. "Editions, historical", in: Grove Music Online. Oxford Music Online, https://doi.org/10.1093/gmo/9781561592630.article.08552 (31.01.2021).
- Grier, James. "Editing", in: Grove Music Online. Oxford Music Online. https://doi.org/10.1093/gmo/9781561592630.article.08550 (31.01.2021).
- Kepper, Johannes. Musikedition im Zeichen neuer Medien Historische Entwicklung und gegenwärtige Perspektiven musikalischer Gesamtausgaben (= Schriften des Instituts für Dokumentologie und Editorik, 5), Norderstedt: Books on Demand, 2011.
- Lühning, Helga. "Text Edition Werk", in: Musik als Text. Bericht über den Internationalen Kongreß der Gesellschaft für Musikforschung, Bd. 1, hrsg. von Hermann Danuser und Tobias Plebuch, Freiburg im Breisgau 1993, Kassel [u.a.]: Bärenreiter, 1998, S. 246–286.
- Schmidt, Christian Martin. "Editionstechnik", in: MGG Sachteil, Bd. 2, Kassel [u.a.]: Bärenreiter, 2. neubearbeitete Auflage, 1995, Sp. 1656–1680.
Weitere Literatur wird im Lauf des Semesters bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA: HIS-V2, PRX
MA: M01, M03, M05, M12, M17

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:17