Universität Wien

160082 VO Musikgeschichte I - von der Antike bis 1300 (2010W)

FR 14-tg von 15.10.2010 bis 21.01.2011 14.15-15.45 Ort: HS B UniCampus; FR 14-tg von 15.10.2010 bis 21.01.2011 16.15-17.45 Ort: HS B UniCampus

D. h., die Lehrveranstaltung findet nur alle 14 Tage, dafür aber jeweils vierstündig statt.

Einzeltermine: 15., 29. Oktober; 12., 26. November; 10., 17. (!) Dezember; 14., 28. Jänner

Details


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Vorlesung behandelt die Anfänge unserer europäischen Musikgeschichte, nicht der Musikgeschichte überhaupt. Folglich beginnt sie in der griechischen Antike, deren theoretischem Nachdenken über Musik wir Begriffe wie Symphonie, Harmonie, Melodie und nicht zuletzt: Musik verdanken. Und sie setzt sich fort im Mittelalter, das die Grundlagen für unsere Notenschrift ebenso gelegt hat wie für das mehrstimmige musikalische Kunstwerk. Ohne diese dreifache Grundlage von musikalischer Theorie, musikalischer Notation und polyphonem Denken wären weder Barock noch Klassik, weder Romantik noch Neue Musik und auch nicht die Popmusik entstanden. Insofern ist die Vorlesung tatsächlich eine Reise zu den 'Ursprüngen'.
Zugleich unternimmt sie aber eine Reise in sehr fremde und ferne musikalische Welten, an die man manchmal geradezu mit dem Blick eines Ethnologen herangehen muss. Wir werden von der Idee einer die ganze Welt umspannenden Harmonie hören, von der Macht der Musik, die Tiere zähmt und Felsen weinen macht, von himmlischer Musik, die die Engel singen oder der Heilige Geist gelehrt hat, vielleicht auch von höllischer Musik. Wir werden versuchen, die so komplexen wie bedeutsamen Abläufe der katholischen Liturgie oder des höfischen Zeremoniells in ihren Zusammenhängen mit der Musikgeschichte zu verstehen, wir haben es mit Texten und musikalischen Manuskripten zu tun, die vielleicht zunächst schwer zu entziffern und schwierig zu verstehen sind. Insofern müssen die Hörerinnen und Hörer auch den Mut und die Neugierde mitbringen, sich auf solche fremden Welten einzulassen. Der Vortragende wird versuchen, möglichst wenig vorauszusetzen, ist aber auch auf das Feedback der Hörerinnen und Hörer angewiesen, um zu erfahren, wo noch Unklarheiten bestehen oder Wissensdurst gestillt werden soll.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Vorlesung: Schriftlicher Test, wenn gewünscht auch mündliche Prüfung.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel der Vorlesung ist nicht nur die Vermittlung der wesentlichsten Fakten und Stationen der Musikgeschichte bis 1300, inklusive der kulturellen und sozialen Hintergründe des musikalischen Geschehens. Ziel ist auch eine Schärfung des Problembewusstseins im Umgang mit fernen Zeiten, sei es im philologischen, analytischen oder hermeneutischen Bereich.

Prüfungsstoff

Frontalunterricht mit spontanen Fragen ins Auditorium zur Überprüfung von dessen geistiger Anwesenheit; Verständnis- und Vertiefungs-Fragen aus dem Auditorium sind erwünscht. Einsatz von Powerpointpräsentation und Handouts, Vorführung und Analyse von Klangbeispielen.

Literatur

ausführliche Literaturangaben werden in der ersten Stunde mitgeteilt. Für eine erste anschauliche Einstimmung werden empfohlen:
Peter Gülke, Mönche, Bürger, Minnesänger. Musik in der Gesellschaft des europäischen Mittelalters, Wien: Böhlau, 1975 (Wiener musikwissenschaftliche Beiträge 4)
Bernhard Morbach, Die Musikwelt des Mittelalters: neu erlebt in Texten, Klängen und Bildern, Kassel: Bärenreiter, 2004 (mit CD-ROM)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

B03, B09; M01, M04, M06; EC1.1; § 10 (1), § 12 (1)

Letzte Änderung: Mi 19.08.2020 08:01