Universität Wien

160085 VO Positive Effekte musikalischer Aktivitäten auf Kinder mit Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten (2025S)

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Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 14.03. 11:30 - 14:45 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Freitag 21.03. 11:30 - 14:45 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Freitag 04.04. 11:30 - 14:45 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Freitag 11.04. 11:30 - 14:45 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Freitag 16.05. 11:30 - 14:45 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Freitag 23.05. 11:30 - 14:45 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In diesem Kurs wird ausgewählten positiven Effekten musikalischer Aktivitäten auf Kinder mit Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten nachgegangen, um angehenden Musikolog:innen einen tiefgehenden Einblick in dieses vielfältige musikpsychologische Themenfeld zu ermöglichen. Dabei soll neben der Aneignung neuen Wissens auch der Umgang mit wissenschaftlichen Publikationen und das kritische Hinterfragen sowie Diskutieren dieser geschult werden.
Musikalische Aktivitäten können vielfältige Aktivierungs- und Transfereffekte auf den Menschen haben. Als Beispiele hierfür sind zu nennen, dass das Gehör geschult und Hörschwellen gesenkt werden können. So schneiden musizierende Kinder bei Aufgaben zu grundlegenden Klangparametern sowie zu komplexen auditorischen Fragestellungen durchschnittlich besser ab als nicht musizierende Kinder. Zudem zeigen musizierende Personen neurologische Besonderheiten im auditorischen Kortex. So weisen sie einen vergrößerten Heschl Gyrus, eine deutlich schnellere Entwicklung auditorischer Funktionen sowie eine effizientere Hörverarbeitung auf.
Hinsichtlich Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten im Kindesalter weisen musikalische Aktivitäten ein weitreichendes Potenzial auf. So weisen Kinder mit ADHS beispielsweise im auditorischen Kortex Latenzen zwischen den beiden Hemisphären sowie Schwierigkeiten bei komplexen auditorischen Fragestellungen auf. Auch wenn hörbezogene Fähigkeiten entwicklungsbedingt mit dem Alter reifen, kann Musizieren die Entwicklung dieser Fähigkeiten beschleunigen und die Latenzen der Betroffenen reduzieren. Außerdem zeigen musizierende Kinder eine verlängerte Daueraufmerksamkeit, weniger Hyperaktivität und weniger Impulsivität, was Kernmerkmale von ADHS sind.
Diesen und weiteren vielfältigen Nah- und Ferntransfereffekten sowie Aktivierungseffekten von musikalischen Aktivitäten wird in dieser Vorlesung nachgegangen. Der gesamte Kursinhalt ist geprägt von Diskussionen exemplarischer Forschungsprojekte, darunter auch eigens durchgeführte Projekte. Abschließend wird eine Auswahl richtungsweisender Studien erneut aufgegriffen, um den Studierenden einen umfassenden Überblick über den aktuellen Forschungsstand mitzugeben.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Als Prüfungsleistung für diesen Kurs ist eine schriftliche Prüfung am Ende des Semesters zu absolvieren, bei der keinerlei Hilfsmittel genutzt werden dürfen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Als Prüfungsleistung für diesen Kurs ist eine schriftliche Prüfung am Ende des Semesters zu absolvieren, bei der keinerlei Hilfsmittel genutzt werden dürfen. Für das Bestehen der Prüfung sind mindestens 51% der Punkte zu erzielen.

Prüfungsstoff

Für die schriftliche Prüfung wird der Inhalt der Vorlesungseinheiten vorausgesetzt, sowie die diesem zugrunde liegende Literatur.

Literatur

Literaturauswahl:
Gembris, H., & Welscher, U. (2015). Transfer-Effekte und Wirkungen musikalischer Aktivitäten auf ausgewählte Bereiche der Persönlichkeitsentwicklung. Ein Überblick über den aktuellen Stand der Forschung.
Hämäläinen, J. A., Salminen, H. K., & Leppänen, P. H. (2013). Basic auditory processing deficits in dyslexia: systematic review of the behavioral and event-related potential/field evidence. Journal of learning disabilities, 46(5), 413-427.
Huss, M., Verney, J. P., Fosker, T., Mead, N., & Goswami, U. (2011). Music, rhythm, rise time perception and developmental dyslexia: Perception of musical meter predicts reading and phonology. Cortex, 47(6), 674-689.
Noreika, V., Falter, C. M., & Rubia, K. (2013). Timing deficits in attention-deficit/hyperactivity disorder (ADHD): Evidence from neurocognitive and neuroimaging studies. Neuropsychologia, 51(2), 235-266.
Pietschnig, J., Voracek, M., & Formann, A. K. (2010). Mozart effect–Shmozart effect: A meta-analysis. Intelligence, 38(3), 314-323.
Schneider, P., Groß, C., Bernhofs, V., Christiner, M., Benner, J., Turker, S., ... & Seither-Preisler, A. (2022). Short-term plasticity of neuro-auditory processing induced by musical active listening training. Annals of the New York Academy of Sciences, 1517(1), 176-190. DOI: 10.1111/nyas.14899
Schneider, P., Sluming, V. Roberts, N., Scherg, M., Goebel, R., Specht, H. J., … & Rupp, A. (2005). Structural and functional asymmetry of lateral Heschl‘s gyrus reflects pitch perception preference. Nature Neuroscience, 8(9), 1241-1247. https://doi.org/10.1038/nn1530
Seither-Preisler, A., Parncutt, R., & Schneider, P. (2014). Size and synchronization of auditory cortex promotes musical, literacy, and attentional skills in children. Journal of Neuroscience, 34(33), 10937-10949.
Seither-Preisler, A., & Schneider, P. (2015). Neurokognitive Aspekte musikalischer Begabung. In: Gruhn, Seither-Preisler (Eds.) Der musikalische Mensch - Evolution, Biologie und Pädagogik musikalischer Begabung.
Serrallach, B., Groß, C., Bernhofs, V., Engelmann, D., Benner, J., Gündert, N., ... & Seither-Preisler, A. (2016). Neural biomarkers for dyslexia, ADHD, and ADD in the auditory cortex of children. Frontiers in neuroscience, 10, 324.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA: SYS-V, INT, FRE
MA: MUS, S.1, S.2, E.INT, E.SYS, H.INT, H.SYS, H.INT, S.SYS
EC: MAK2

Letzte Änderung: Di 11.03.2025 18:46