Universität Wien

160095 SE Musik und Sprache (2014W)

Aktuelle Methoden und Ergebnisse mit Hilfe der Phonetik und Phonologie

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung


Forschungen zu formalen Aspekten der Sprache der letzten beiden Jahrzehnte weisen Ergebnisse auf, deren Rezeption für die Musikwissenschaft und Musikethnologie im besonderen interessant sind, vor allem in den Bereichen Phonetik, Phonologie und Neurolinguistik. Daher beginnt diese Lehrveranstaltung mit einigen wenigen notwendigen Grundbegriffen der Phonetik und Phonologie, insbesondere in Bezug auf ihre Konzepte von Tonhöhe und Intonation.

Anhand europäischer wie außereuropäischer Beispiele (u. a. aus eigener Feldforschung in Botsuana und Indien) von vorwiegend Vokal-, aber auch Instrumentalmusik werden diese Grundbegriffe nachvollziehbar, und es lassen sich besondere Fragen für das Verhältnis zwischen Musik und Sprache für die jeweiligen Kulturen wie auch allgemein entwickeln. Eine Methodendiskussion, wie sich solche Fragen z.B. experimentell (auch im Feld) beantworten lassen, kann daran anknüpfen.

Dabei stehen besonders die Beziehungen zwischen Sprache und Musik in sogenannten „Tonsprachen“-Kulturen Asiens und Afrikas im Vordergrund, da sich dieses besondere Naheverhältnis anschaulich darstellen läßt. Die induktive Herangehensweise wird zu Hypothesen führen, die dann auch zu Fragen an nicht-tonale Sprachen und ihre Musiken führen wird.

Regionale Schwerpunkte der TeilnehmerInnen können berücksichtigt werden.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Dienstag, 10:45-12:15, Seminarraum, Institut für Musikwissenschaft
1. Termin: 07.10.2014
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Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Rezeption für die Musikwissenschaft und Musikethnologie im besonderen interessant sind, vor allem in den Bereichen Phonetik, Phonologie und Neurolinguistik. Daher beginnt diese Lehrveranstaltung mit einigen wenigen notwendigen Grundbegriffen der Phonetik und Phonologie, insbesondere in Bezug auf ihre Konzepte von Tonhöhe und Intonation.
Anhand europäischer wie außereuropäischer Beispiele (u. a. aus eigener Feldforschung in Botsuana und Indien) von vorwiegend Vokal-, aber auch Instrumentalmusik werden diese Grundbegriffe nachvollziehbar, und es lassen sich besondere Fragen für das Verhältnis zwischen Musik und Sprache allgemein wie auch für die jeweiligen Kulturen entwickeln. Eine Methodendiskussion, wie sich solche Fragen beantworten lassen, kann daran anknüpfen.
Dabei stehen besonders die Beziehungen zwischen Sprache und Musik in sogenannten „Tonsprachen“-Kulturen Asiens und Afrikas im Vordergrund, da sich dieses besondere Naheverhältnis anschaulich darstellen läßt. Die induktive Herangehensweise wird zu Hypothesen führen, die dann auch zu Fragen an nicht-tonale Sprachen und ihre Musiken führen wird.
Regionale Schwerpunkte der TeilnehmerInnen können berücksichtigt werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Referat, schriftliche Hausarbeit und Klausur

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Auswahlbibliographie:
Blacking, John (1967): Venda Children's Songs. Johannesburg: Univ. of Witwatersrand Press.

Chernoff, John M. (1979): African Rhythm and African Sensibility. Aesthetics and Social Action in African Idioms. Chicago, London: University of Chicago Press.

Goldsmith, J.; J. Riggle, and A. Yu (eds.) (2011): Handbook of Phonological Theory (second edition), Blackwell, pp. 348-373.

Jungraithmayr, Herrmann (2008): Der perfekte Ton. Zur Dreidimensionalität Afrikanischer Sprachen. Stuttgart: Steiner

Kubik, Gerhard (1988): Zum Verstehen Afrikanischer Musik Leipzig: Philipp Reclam

Ladd, Bob (2008): Intonational Phonology, second edition. Cambridge University Press.

Lechleitner, Gerda; Christian Liebl, Jürgen Schöpf (Hrsg.): Jahrbuch des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien, Göttingen: Cuvillier, Band 4

Lu, Shu-Jiuan. (2010). Vergleich von Sprachduktus und Melodik historischer Aufnahmen der Peking-Oper. Göttingen: Cuvillier.

Lundström, Hakan. (2010). I Will Send My Song: Kammu Vocal Genres in the Singing of Kam Raw. NIAS Press.

Morey, Stephen D. (2010) The realisation of tones in traditional Tai Phake songs. In: S. Morey and M. Post (eds.) North East Indian Linguistics, Volume 2. Delhi: Cambridge University Press, India. 54-69.

Patel, Aniruddh (2008): Music, Language, and the Brain. Oxford: University Press

Schellenberg, Murray (2012) Does Language Determine Music in Tone Languages? Ethnomusicology. 52 (2)

Schöpf, Jürgen (2011): Gemeinsam mit Stephen Morey: Tone in speech and singing: a field experiment to research their relation in endangered languages of North East India. In: Peter K. Austin (Hrsg.): Language Documentation and Description, School of Oriental and African Studies, London, Band 10, S. 37-60.

Sebeok, Thomas; Donna Jean Umiker-Sebeok (eds.)(1976) Speech Surrogates: Drum and Whistle Systems. Volume I and II, 1456 pages(!), The Hague: Mouton

Villepastour, Amanda (2010): Ancient Text Messages of the Yorùbá Bàtá Drum. Cracking the Code. Farnham: Ashgate

Wong, Patrick M., & Diehl, Randy L. (2002). How can the lyrics of a song in a tone language be understood? Psychology of Music, 30(2), 202-209.

Yung, Bell. (1983). Creative process in Cantonese opera I: The role of linguistic tones. Ethnomusicology, 27, 29-47.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

B08; M01, M02, M03, M04, M05, M07, M08, M09, M14

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35