Universität Wien

160113 SE Musikgeschichten. Zur Narrativität der großen musikhistorischen Erzählung (2013S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anmeldung via E-Mail [nikolaus.urbanek@univie.ac.at] vom 11.-28. Februar 2013.

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 12.03. 17:45 - 19:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Dienstag 19.03. 17:45 - 19:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Dienstag 09.04. 17:45 - 19:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Dienstag 16.04. 17:45 - 19:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Dienstag 23.04. 17:45 - 19:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Dienstag 30.04. 17:45 - 19:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Dienstag 07.05. 17:45 - 19:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Dienstag 14.05. 17:45 - 19:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Dienstag 28.05. 17:45 - 19:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Dienstag 04.06. 17:45 - 19:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Dienstag 11.06. 17:45 - 19:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Dienstag 18.06. 17:45 - 19:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Dienstag 25.06. 17:45 - 19:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der gerne als Fundamentalkritik vorgebrachte Einwand, Musikgeschichte (bereits der Singular erscheint vielen Kritikern als ziemlich problematisch) bestehe nur aus Erzählungen von bestimmten Personengruppen für bestimmte Personengruppen (z.B. das Bildungsbürgertum des späten 19. Jahrhunderts) und sei damit mannigfaltigen Ideologien ebenso unterworfen wie sie von diversen Erzählstrategien (vornehmlich literarischen, also: unwissenschaftlichen, so der unüberhörbar kritische Unterton) geprägt werde, ist mittlerweile zu einem derart omnipräsenten Gemeinplatz geworden, dass der Verdacht, es handele sich hierbei selbst um ideologisches Konstrukt, kaum mit einem einzigen Handstreich auszuräumen sein dürfte. Denn zu klären ist und bleibt auch nach den diversen turns, die die Hamsterrädchen der geistes- und kulturwissenschaftlichen think tanks in den letzten Jahren in betriebsamer Bewegung gehalten haben, wie Musikgeschichte denn zu erzählen sei, wenn sie sowohl eine GESCHICHTE der Musik als auch eine Geschichte der MUSIK sein soll. Oder, um ein trotzig-sentimentalisches Schlusswort eines Dahlhaus-Aufsatzes ["Musikgeschichte als Kulturgeschichte?"] zu zitieren: "Unstreitig aber dürfte jenseits der Probleme, die in Augenblicken des Trübsinns labyrinthisch erscheinen, das Ziel feststehen, zwischen Interpretation und Historie, Kunstcharakter und Geschichtlichkeit zu vermitteln und dadurch das Versprechen einzulösen, das im Begriff der Kunstgeschichte enthalten ist."
Jedenfalls, wenn es schon "unstreitig" ist (was es natürlich nun natürlich auch wiederum nicht sein kann): Das im Hintergrund dieses Seminars stehende Thema ist also die Frage, wie Musikgeschichte heute noch sich erzählen lasse. Um dieser Frage auf die Spur zu kommen, werden wir - brave Historikerinnen und Historiker, die wir sind - zunächst einmal diverse Musikgeschichten (s.o.) auf ihre Konstruktion, auf ihre theoretischen und methodologischen Grundlagen und auf die in ihnen bemühten Erzähltechniken hin befragen und diese Fallstudien mit einigen theoretischen Überlegungen der neueren geschichtswissenschaftlichen Debatten konfrontieren. Vielleicht vermag ja bereits dies die Augenblicke des Trübsinns angesichts der labyrinthischen Probleme einer zeitgemäßen Musikgeschichtsschreibung zu verringern.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Referat, Seminararbeit, Teilnahme an den Diskussionen

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Seminar (Referate, Podiumsdiskussionen, gemeinsame Lektüre)

Literatur

Hinweise zur Literatur in der Lehrveranstaltung selbst.
Als Vorbereitung könnte man sich mit der Lektüre einiger Musikgeschichten (z.B. Forkel, Brendel, Ambros, Riemann, Adler, Handschin, Knepler, Dahlhaus, Eggebrecht oder Taruskin) beschäftigen.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

B08, B09, B10, B16, B17, B19; M01, M03, M04, M05, M06, M07, M14, M16; Doktorat

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35