Universität Wien

160137 PS Methoden der Argumentationsanalyse (2024S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 06.03. 11:15 - 12:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 13.03. 11:15 - 12:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 20.03. 11:15 - 12:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 10.04. 11:15 - 12:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 17.04. 11:15 - 12:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 24.04. 11:15 - 12:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 15.05. 11:15 - 12:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 22.05. 11:15 - 12:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 29.05. 11:15 - 12:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 05.06. 11:15 - 12:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 12.06. 11:15 - 12:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 19.06. 11:15 - 12:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 26.06. 11:15 - 12:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziel der Lehrveranstaltung ist es, einen Überblick über prominente Ansätze der Analyse von Argumentation zu bieten und dabei (a) wichtige strukturelle und funktionale Bausteine, (b) formale Elemente und (c) inhaltliche (themen- und feldbezogene) Typologien von Argumentationen theoretisch kennenzulernen und methodisch an authentischen Argumentationen zu erproben. Die Studierenden lernen, explizite und implizite Argumentationen zu identifizieren und argumentative Strukturen in Texten und Diskursfragmenten auf der Makro- und Mikroebene zu rekonstruieren und auf ihre Schlüssigkeit und Trugschlüssigkeit hin zu beurteilen.
Als grundlegendes sprachliches und mentales Verfahren der gewaltfreien Problemlösung, Geltungssicherung und Handlungskoordination stellt Argumentation eine soziokulturelle Errungenschaft dar, die sich in allen sozialen Handlungsfeldern manifestiert und bewährt. Von herausragender Bedeutung ist Argumentation für jede konstruktive Form des zwischenmensch-lichen Umgangs in konfliktträchtigen Situationen. Sprachwissenschaftlich gesehen sind Argumentationen mehr oder weniger explizite Abfolgen zusammenhängender Sprechhandlungen. Ihre Strukturen können aus einer funktionalen, formalen und inhaltlich-materialen Perspektive betrachtet werden.
Zu den Themenschwerpunkten, die im Laufe des Semesters in Referaten, Diskussionen und Kommentaren behandelt werden, zählen unter anderem
(1) die klassische rhetorische Argumentationstheorie in der Tradition von Aristoteles und Quintilian,
(2) die moderne Argumentationstheorie im Gefolge von Perelman / Olbrechts-Tyteca und Toulmin,
(3) die Pragmadialektik nach van Eemeren, Grootendorst und anderen,
(4) die Lehre von den formalen und materialen Argumentationsmustern (Schemata und Topoi),
(5) die normative Theorie der Trugschlüsse,
(6) die Alltagslogik (Kienpointner),
(7) das Verhältnis zwischen Argumentation und Metapher,
(8) die funktional-pragmatische Analyse des Argumentierens in Gesprächen,
(9) das Argumentieren in der Politik (z.B. in Diskursen über Migration, über Geschlechterverhältnisse und über die Klimakrise),
(10) das Verhältnis zwischen Argumentation und Erklärung (Explikation),
(11) komplexe Argumentationen in digitalen Polylogen.
Vortrag des LV-Leiters, verpflichtende Lektüre ausgewählter Texte zur Thematik, studentische Referate, Diskussionen und Verfassen schriftlicher Arbeiten.
Die Lehrmethoden bestehen in einer Kombination aus Vortrag des LV-Leiters, verpflichtender Lektüre ausgewählter Texte zur Thematik, studentischer Referate, Diskussionen und dem Verfassen schriftlicher Arbeiten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Teilleistungen setzen sich aus der aktiven Mitarbeit in den Lehrveranstaltungseinheiten, dem mündlichen Referat mit ausführlicher PowerPoint-Präsentation und der Abgabe einer schriftlichen Arbeit zusammen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Durchgehende Anwesenheit (zwei Absenzen sind erlaubt) und aktive Mitarbeit in den Lehrveranstaltungseinheiten (20 %), mündliches Referat mit ausführlicher PowerPoint-Präsentation (30%) und Abgabe einer schriftlichen Arbeit (50%)(ca. 15 Seiten)

Prüfungsstoff

Erlangen eines Überblicks über die Inhalte aller Lehrveranstaltungseinheiten und Spezialisierung auf einen besonderen Themenbereich der Lehrveranstaltung

Literatur

Betz, Gregor (2020): Argumentationsanalyse. Eine Einführung. Stuttgart: Metzler.
Hannken-Illjes, Kati (2018): Argumentation. Einführung in die Theorie und Analyse der Argumentation. Tübingen: Narr.
Kienpointner, Manfred (1996): Vernünftig argumentieren. Regeln und Techniken der Diskussion. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
Kienpointner, Manfred (2008): Argumentationstheorie. In: Fix Ulla, Gardt, Andreas, Knape, Joachim (Hrsg.): Rhetorik und Stilistik. Handbücher Sprache und Kommunikationswissenschaft. Band 1. Berlin, New York: Mouton de Gruyter. S. 702-717.
Kopperschmidt, Josef (2000): Argumentationstheorie zur Einführung. Hamburg. Junius.
Lewinski, Marcin, Aakhus, Mark (2023): Argumentation in complex communication. Managing Disagreement in Polylogue. Cambridge: Cambridge University Press.
Ottmers, Clemens (1996): Argumentationstheorie. In: Ottmers, Clemens (1996): Rhetorik. Stuttgart, Weimar: Metzler. S. 65-144.
Perelman, Chaim; Olbrechts-Tyteca, Lucie (2004): Die neue Rhetorik. Eine Abhandlung über das Argumentieren. Zwei Bände. Stuttgart: Frommann-Holzboog.
Pielenz, Michael (1993): Argumentation und Metapher. Tübingen: Narr.
Reisigl, Martin (2014): Argumentation analysis and the Discourse-Historical Approach. A methodological framework. In: Hart, Christopher, Cap, Piotr (eds.): Contemporary Critical Discourse Studies. London: Bloomsbury. S. 67-96.
Schröter, Juliane (2021): Linguistische Argumentationsanalyse. Heidelberg: Universitätsverlag Winter.
Schröter, Juliane (Hrsg.)(2022): Politisch Argumentieren in der Schweiz. Hamburg. Buske.
Toulmin, Stephen (1996): Der Gebrauch von Argumenten. Weinheim: Beltz Athenäum Verlag.
Trautmann, Caroline (2004): Argumentieren. Funktional-pragmatische Analysen praktischer und wissenschaftlicher Diskurse. Frankfurt am Main et al.
Van Eemeren, Frans H., Grootendorst, Rob, Snoeck Henkemans, Francisca (1996): Fundamentals of Argumentation Theory. A Handbook of Historical Backgrounds and Contemporary Developments. Mahwah, New Jersey: Laurence Erlbaum Associates.
Walton, Douglas N., Christopher Reed, Fabrizio Macagno (2008): Argumentation schemes. Cambridge et al.: Cambridge University Press.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA-M12
MA2-M3-2

Letzte Änderung: Mi 14.02.2024 10:46