Universität Wien

160160 PS PS aus Diskursanalyse (2008W)

Kritische Diskursanalyse - Theorien, Methoden, Anwendungen

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 06.10. 14:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum 1 Berggasse 11 3.OG)
Montag 13.10. 14:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum 1 Berggasse 11 3.OG)
Montag 20.10. 14:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum 1 Berggasse 11 3.OG)
Montag 27.10. 14:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum 1 Berggasse 11 3.OG)
Montag 03.11. 14:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum 1 Berggasse 11 3.OG)
Montag 10.11. 14:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum 1 Berggasse 11 3.OG)
Montag 17.11. 14:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum 1 Berggasse 11 3.OG)
Montag 24.11. 14:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum 1 Berggasse 11 3.OG)
Montag 01.12. 14:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum 1 Berggasse 11 3.OG)
Montag 15.12. 14:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum 1 Berggasse 11 3.OG)
Montag 12.01. 14:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum 1 Berggasse 11 3.OG)
Montag 19.01. 14:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum 1 Berggasse 11 3.OG)
Montag 26.01. 14:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum 1 Berggasse 11 3.OG)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziel der Lehrveranstaltung ist es, theoretisch, methodisch und forschungspraktisch in die wichtigsten Varianten der Kritischen Diskursanalyse einzuführen. Es sind dies (1) der an Michel Foucault, Jürgen Link und Alexej A. Leontjew anschließende Ansatz der "Duisburger Gruppe" (Siegfried Jäger, Margret Jäger usw.), (2) der soziokognitive Ansatz der Kritischen Diskursanalyse Teun A. van Dijks, (3) die stark sozialtheoretisch orientierte und sprachwissenschaftlich auf der systemisch funktionalen Linguistik fußende Diskursanalyse Norman Faircloughs, (4) der multimodale soziosemiotische Ansatz Theo van Leeuwens und Gunther Kress' und (5) der von der Kritischen Theorie inspirierte Wiener Ansatz der Kritischen Diskursanalyse. Zudem gilt es, das Verhältnis des sozialpsychologisch und rhetorisch orientierten Ansatzes der "diskursiven Psychologie" ("Loughborough Group") zur Kritischen Diskursanalyse zu beleuchten. Darüber hinaus werden im Proseminar rezente Entwicklungen betrachtet, darunter die Annäherung der Kritischen Diskursanalyse an kognitive Semantik, Argumentationstheorie und Korpuslinguistik.
Das Proseminar ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil stellt eine vorlesungsartige Einführung dar, in welcher der Lehrveranstaltungsleiter eine wort- und begriffsgeschichtliche Rekonstruktion von "Diskurs" vornimmt und die Kritische Diskursanalyse innerhalb der disziplinenübergreifenden Diskursforschung allgemein verortet. Im zweiten Teil des Proseminars wird es darum gehen, die fünf diskursanalytischen Zugangsweisen mit Blick auf ihre theoretischen, methodologischen und methodischen Grundlagen kennenzulernen, das heißt die zentralen Fragestellungen, Thesen, Analysekriterien sowie Analyseverfahren und Analyseschritte zu erörtern. Zudem widmet sich der zweite Teil der Frage nach dem Verhältnis der Kritischen Diskursanalyse zur kognitiven Semantik, Argumentationstheorie und Korpuslinguistik. Außerdem wird im zweiten Teil der Lehrveranstaltung die gegen Kritische Diskursanalyse erhobene Kritik besprochen, namentlich die Kritik von Emanuel A. Schegloff Michael Stubbs und Henry Widdowson. Im dritten Teil der Lehrveranstaltung werden die Studierenden versuchen, im Rahmen der einzelnen Ansätze kleine empirische Diskursanalysen durchzuführen und dabei die fünf Varianten der Kritischen Diskursanalyse von einer forschungspraktischen Warte aus auf ihre jeweilige analytische Leistungsfähigkeit hin zu erproben. Im abschließenden Vergleich der Ergebnisse dieser empirischen Studien soll ein Resümee über die jeweiligen Stärken und Schwächen der einzelnen Ansätze gezogen werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

(1) aktive Mitarbeit, die durchgehende Anwesenheit voraussetzt,
(2) theoriebezogenes Kurzreferat,
(3) kleine empirische Fallstudie sowie Kurzreferat zu dieser Studie.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

(1) Einführung in zentrale Theorien, Methoden und Anwendungsmöglichkeiten wichtiger Varianten der Kritischen Diskursanalyse,
(2) empirische Erprobung dieser Ansätze im Rahmen kleiner Fallstudien

Prüfungsstoff

Vortrag des LV-Leiters, Referate und Durchführung kleiner empirischer Fallanalysen.

Literatur

Bloor, Meriel, Bloor, Thomas (2007): The Practice of Critical Discourse Analysis. An introduction. London: Hodder Arnold.
Fairclough, Norman (2003): Analysing discourse. Textual analysis for social research. London et al.: Routledge.
Jäger, Siegfried (32001): Kritische Diskursanalyse. Eine Einführung. Duisburg: DISS.
Keller, Reiner (2004): Diskursforschung. Eine Einführung für SozialwissenschaftlerInnen. Opladen: Leske + Budrich.
Locke, Terry (2004): Critical Discourse Analysis. London, New York: continuum.
Toolan, Michael (Hrsg.) (2002): Critical Discourse Analysis. Four Volumes. London et al.: Routledge.
Wodak, Ruth, Meyer, Michael (Hrsg.) (2001): Methods of Critical Discourse Analysis. London et al. Sage (zweite, überarbeitete Auflage: Frühjahr 2009).


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

503, 516, 517, 616, 620, 716, 721, 910

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36