Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

160180 PS Zwischen Musik und Geräusch: Szenen vom Sound der Schlacht (2010W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

BLOCKTERMINE:
1.) ACHTUNG GEÄNDERTER TERMIN! Freitag, 22. Oktober: 16:30 -18:00 HS 2 d. Inst.
ACHTUNG GEÄNDERTER TERMIN! Samstag, 23. Oktober: 10:00 - 13:00
2.) Freitag, 10. Dezember: 10:00 - 12:30, 13.30-15.00 Uhr, HS 2 d. Inst.
Samstag, 11. Dezember: 10:00 - 13:00
3.) Freitag: 21.Jänner 2011: 10:00 - 12:30, 13.30-15.00 Uhr, HS 2 d. Inst.
Samstag, 22. Jänner 2011: 10:00 - 13:00

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die klangliche Dimension eines kriegerischen Geschehens trifft das menschliche Ohr ebenso wie jedes akustische Ereignis in besonders unmittelbarem Maß, so dass Musik und Geräusch seit jeher eine zentrale Rolle in (realen und fiktiven) Kampfsituationen spielt. Spätestens seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert gibt es denn auch Kompositionen mit der Absicht, Schlachten musikalisch darzustellen. Aber erst im Zusammenhang mit dem aufkommenden Interesse an deskriptiven Chansonkompositionen und der außergewöhnlichen Rezeptionsgeschichte von Clément Janequins La guerre/La bataille de Marignan etabliert sich die Gattung der „Battaglia“, die schließlich – trotz des vermeintlichen Gegensatzes – nicht selten Verwendung im religiösen Kontext findet (erinnert sei etwa an den Kampf zwischen Himmel und Hölle oder die Schilderungen des Jüngsten Gerichtes im Dies irae des Requiems).

Bisher standen vor allem Beobachtungen zur Gattungsentwicklung oder verschiedene Aspekte der Konzeption musikalischer Schlachten im Vordergrund. Hier möchte das Seminar anknüpfen und die bisherigen Forschungserkenntnisse mit der Eigenklanglichkeit und der Geräuschwelt des kriegerischen Geschehens konfrontieren: In welchem Verhältnis stehen die bekannten onomatopoetischen Mittel der Kriegsdarstellung zu Beschreibungen des tatsächlichen Schlachtenlärms? Und wie ändert sich dies mit der Weiterentwicklung der „Battaglia“ und der Herausbildung des „Symphonischen Schlachtengemäldes“? Hierzu scheint es sinnvoll, eine Sensibilität für die Geräuschhaftigkeit der akustischen Umwelt zu entwickeln sowie Theorien zu Lärm und Soundscapes mit einzubeziehen. Die Untersuchung der Symbolhaftigkeit akustischer Phänomene führt auch zum Kontext des verwendeten Instrumentariums.
Konkrete Kompositionen sollen im Seminar ebenso analytisch in den Blick genommen wie auf ihre mögliche Verbindung zu musiktheoretischen Texten hin überprüft werden. Und schließlich werden auch Diskurse um Lärm- und Schlachtpolitik, Instrumente und Gedankenexperimente zu erforschen sein.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Silke Wenzel: "Von der musikalischen Lust am Kriegerischen". In: Hartmut Lück/Dieter Senghaas (Hg.): Vom hörbaren Frieden. Frankf./M. 2005, S. 305-325

Art. "Battaglia", in Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Allgemeine Enzyklopädie der Musik, zweite, neubearbeitete Ausgabe, hrsg. von Ludwig Finscher, Kassel u.a. 1994-2007

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

B03, B08, B10, B16, B17; § 10 (1, 6)

Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:52