Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
170006 UE "Ist das wirklich passiert?" (2022S)
Fragen nach Authentizität und Indexikalität im zeitgenössischen beobachtenden Dokumentarfilm
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 07.02.2022 09:00 bis Mo 21.02.2022 23:55
- Anmeldung von Fr 25.02.2022 09:00 bis Do 03.03.2022 23:55
- Abmeldung bis Fr 01.04.2022 23:55
Details
max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Dienstag 08.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
- Dienstag 15.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
- Dienstag 22.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
- Dienstag 29.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
- Dienstag 05.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
- Dienstag 26.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
- Dienstag 03.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
- Dienstag 10.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
- Dienstag 17.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
- Dienstag 24.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
- Dienstag 31.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
- Dienstag 14.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
- Dienstag 21.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
- Dienstag 28.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Präsentation eines Textes (30%)
Analyse eines Filmbeispiels (30%)
Schriftliche Ausarbeitung der Filmanalyse (40%)
Analyse eines Filmbeispiels (30%)
Schriftliche Ausarbeitung der Filmanalyse (40%)
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung, alle Einzelleistungen wie müssen positiv (mind. 60%) beurteilt sein.
Anwesenheitspflicht und verpflichtende Teilnahme an Exkursionen (max. zwei Fehlstunden)
Aktive Teilnahme an Diskussionen und vorbereitende Lektüre
Anwesenheitspflicht und verpflichtende Teilnahme an Exkursionen (max. zwei Fehlstunden)
Aktive Teilnahme an Diskussionen und vorbereitende Lektüre
Prüfungsstoff
Selbstständige Lektüre von Pflichtexten und Filmsichtungen
Zwei Kurzreferate (Lektüre, Filmanalyse)
Anwesenheit und aktive Mitarbeit
Teilnahme an Exkursionen
Zwei Kurzreferate (Lektüre, Filmanalyse)
Anwesenheit und aktive Mitarbeit
Teilnahme an Exkursionen
Literatur
Bruzzi, Stella: New Documentary (2. Aufl. 2006)
Fahle, Oliver: Theorien des Dokumentarfilms (2020)
Hohenberger, Eva: Bilder des Wirklichen. Texte
zur Theorie des Dokumentarfilms (1998)
Knaller, Susanne / Müller, Harro (Hg.): Realitätskonzepte in der Moderne (2011)
Nichols, Bill: Thoughts on Raw Footage, Observational Documentaries, and the Cinema (2020)
Weitere Texte ab März auf Moodle
Fahle, Oliver: Theorien des Dokumentarfilms (2020)
Hohenberger, Eva: Bilder des Wirklichen. Texte
zur Theorie des Dokumentarfilms (1998)
Knaller, Susanne / Müller, Harro (Hg.): Realitätskonzepte in der Moderne (2011)
Nichols, Bill: Thoughts on Raw Footage, Observational Documentaries, and the Cinema (2020)
Weitere Texte ab März auf Moodle
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Fr 01.04.2022 09:08
Doch wie verhält es sich heute, im Zeitalter der digitalen Manipulierbarkeit, mit unbearbeitetem, dokumentarischem Filmmaterial, wie z.B. dem Handyvideo, das die Ermordung von George Floyd durch einen Polizisten in Minneapolis im Mai 2020 zeigt, das schließlich als Beweismittel diente und zur Verurteilung von Floyds Mörder beigetragen hat? In diesem Zusammenhang spricht Bill Nichols von einem „indexikalischen Schlag“ (“indexical whammy”), der von dem unbearbeiteten, ungeschnittenen Rohmaterial ausgehe und Zuseher*innen vor die Frage stelle: „Ist das wirklich passiert?“ Er rückt somit die Zuseher*innenrezeption in den Fokus und stellt, auch im Hinblick auf das Kinopublikum des frühen Films, zur Diskussion, ob ein „dokumentarischer Rezeptionsmodus“ nicht die „Standardreaktion“ auf filmische Bilder sei: “[…] we perceive apparent movement in the cinema the same way we perceive and process real movement. Perceiving is believing; the reality effect is powerful.” (Nichols 2020)
Ausgehend von diesen Überlegungen erfolgt zunächst ein historischer Überblick über Dokumentarfilmtheorien und Authentifizierungsstrategien im Laufe der Dokumentarfilmgeschichte mit ausgewählten Filmbeispielen. Anschließend werden aktuelle Dokumentarfilme vorgestellt und im Hinblick auf Nichols’ Positionen analysiert. Dabei rückt die Frage nach ethischer Verantwortung im Zusammenhang mit dokumentarischer Praxis und Rezeption und dem schmalen Grat, der zwischen Empathie, Neugier und Voyeurismus liegt, in den Fokus der Betrachtung.