170037 UE Dokumentarfilm in Europa (2007S)

Das dokumentarische Filmschaffen ist in vielen europäischen Ländern ein wesentlicher Bestandteil der Film- und Fernsehproduktion. Seit Jahren wird in Europa, aus unterschiedlichen Gründen, von einem eigentlichen Boom des Dokumentarischen gesprochen. Ein kritischer Blick auf die derzeitige Situation zeigt allerdings, dass zum einen die avancierten Formen dieser Filmgattung nach wie vor durch die Förderung staatlicher, regionaler oder kommunaler Institutionen bzw. durch die Produktion zahlreicher Film- und Kunsthochschulen ermöglicht werden; zum anderen durch die Vorgaben und Produktionsmittel des (zumeist öffentlich-rechtlichen) Fernsehens stark geprägt sind.
Die Situation für Dokumentarfilmschaffende in den einzelnen europäischen Ländern unterscheidet sich deutlich voneinander (aufgrund historischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Differenzen). Durch die vermehrte Kommerzialisierung der Kino- und TV-Produktion und im Zuge der Homogenisierung des europäischen Film- und Fernsehmarktes erfahren die Grundbedingungen, unter denen Dokumentarfilme in Europa entstehen, allerdings zunehmend ähnliche Muster , von der Produktion bis zur Distribution.
Im Rahmen von EU XXL Forum und Festival des europäischen Films in Krems findet im März 2007 ein Treffen einiger europäischer Dokumentarfilmverbände statt (in Kooperation mit dok.at Interessensgemeinschaft der österreichischen Dokumentarfilmschaffenden). Ziel dieses internationalen Meetings ist neben grenzübergreifenden Kooperationen vor allem ein intensiver Dialog, der vor dem Hintergrund gegenwärtiger europäischer TV- und Filmpolitik geführt werden soll.