170049 UE "Der gewöhnliche Faschismus" (SU 1965): Zur Re-Lektüre historischer Bilder (2011S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Blocktermine im Schreyvogelsaal am Do 9. Juni 13-16:30, Fr 10. Juni 9-13 und 14-17, Sa 11. Juni 9-13 und 14-17 Uhr
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Sa 19.03.2011 16:00 bis Mo 11.04.2011 12:00
- Abmeldung bis Di 26.04.2011 12:00
Details
max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine
Zur Zeit sind keine Termine bekannt.
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Michail Romms "Der gewöhnliche Faschismus" (SU 1965) ist bis heute eine der zentralen filmischen Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismusund dem Holocaust. Bei dem Rohmaterial, aus dem Romm und seine Co-Autoren auswählten, handelte es sich um NS-Wochenschauen, Dokumentarfilme und Kulturfilme, die 1945 von der Roten Armee konfisziert worden waren. Der Film wurde 1965 in Leipzig uraufgeführt, erlebte in der Folge eine von Zensurmaßnahmen und anderen Eingriffen geprägte Rezeption und avancierte zugleich zu einem "Klassiker des analytisch-didaktischen Dokumentarfilms" (Lexikon des internationalen Films).
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Leistungen für einen Scheinerwerb sind Sitzungsprotokolle
Präsentationen mit Thesenpapieren oder Exposees
Gruppenarbeiten sind möglich
Präsentationen mit Thesenpapieren oder Exposees
Gruppenarbeiten sind möglich
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Lehrveranstaltung verfolgt an einem exemplarischen Fallbeispiel das generelle Problem filmischer Historiographie mit Blick auf den Stellenwert
dokumentarischer Bilder und (inter)medialer Diskursstrategien.Teilnahmevoraussetzungen
Kenntnis von M. Romms Film (eine Vorab-Visionierung ist geplant) sowie Bereitschaft zur Lektüre theoretischer Texte.
dokumentarischer Bilder und (inter)medialer Diskursstrategien.Teilnahmevoraussetzungen
Kenntnis von M. Romms Film (eine Vorab-Visionierung ist geplant) sowie Bereitschaft zur Lektüre theoretischer Texte.
Prüfungsstoff
Aus einer gegenwärtigen Sicht, d.h. mit Blickpunkt auf aktuelle film- und kulturtheoretische Stichworte wie found footage, Kompilation, Archiv, Medialität oder Bild schlage ich für die Analyse dieses Films folgende Parameter vor:
- die medialen Strategien, mit denen Romm das NS-Bild- und Tonmaterial
einer zweiten, kritischen Lektüre unterzieht. Im Zentrum steht dabei das Zusammenspiel von visueller Montage (teilweise Spielfilmcharakter) und
Autorenkommentar (von Romm selbst gesprochen) sowie intermediale Strategien (Film & Fotografie & Buch); die kontroverse Rezeption des Films in der DDR/BRD der 1960er/1970er Jahre. Anhand entsprechender Dokumente (Zeitungskritiken, Zuschauerpost) liest sich diese Rezeption als Symptom des ideologischen (vgl. legitimatorische Selbst-Etikettierungen wie Antifaschismus bzw. Antikommunismus);
- der historische Ort des Films im Kontext anderer filmischer Auseinandersetzungen mit dem NS und dem Holocaust. Grundlegend sind hier Filme wie A. Resnais' "Nuit et brouillard" (F1955), E.Leisers "Mein Kampf" (S 1960), DEFA-Filme der 1950er/1960er ("Archive sagen aus") und polnische Dokumentarfilme, die Romm und seine Mitautoren kannten, sowie spätere filmische Essays (H.Bitomsky's "Deutschlandbilder" (D 1983); R.Beckermann's "Jenseits des Krieges", (Ö 1996), Spielfilme und televisuelle Kompilationen("Hitlers Hitparade"), die, teilweise in direktem Bezug auf Romms Film, andere Strategien filmischer Historiographie entwerfen.
Diese - bei Wunsch auch um eigene erweiterbaren - Fragestellungen werden anhand eines gezielten close reading / close viewing des Films unter Einbeziehung theoretischer Texte entwickelt . Ein Literaturverzeichnis sowie Text-scans sind ab Ende April auf der Moodleplattform abrufbar. Das "Werkbuch" zu Romms Film ist zum Autorenrabatt erwerbbar.
- die medialen Strategien, mit denen Romm das NS-Bild- und Tonmaterial
einer zweiten, kritischen Lektüre unterzieht. Im Zentrum steht dabei das Zusammenspiel von visueller Montage (teilweise Spielfilmcharakter) und
Autorenkommentar (von Romm selbst gesprochen) sowie intermediale Strategien (Film & Fotografie & Buch); die kontroverse Rezeption des Films in der DDR/BRD der 1960er/1970er Jahre. Anhand entsprechender Dokumente (Zeitungskritiken, Zuschauerpost) liest sich diese Rezeption als Symptom des ideologischen
- der historische Ort des Films im Kontext anderer filmischer Auseinandersetzungen mit dem NS und dem Holocaust. Grundlegend sind hier Filme wie A. Resnais' "Nuit et brouillard" (F1955), E.Leisers "Mein Kampf" (S 1960), DEFA-Filme der 1950er/1960er ("Archive sagen aus") und polnische Dokumentarfilme, die Romm und seine Mitautoren kannten, sowie spätere filmische Essays (H.Bitomsky's "Deutschlandbilder" (D 1983); R.Beckermann's "Jenseits des Krieges", (Ö 1996), Spielfilme und televisuelle Kompilationen("Hitlers Hitparade"), die, teilweise in direktem Bezug auf Romms Film, andere Strategien filmischer Historiographie entwerfen.
Diese - bei Wunsch auch um eigene erweiterbaren - Fragestellungen werden anhand eines gezielten close reading / close viewing des Films unter Einbeziehung theoretischer Texte entwickelt . Ein Literaturverzeichnis sowie Text-scans sind ab Ende April auf der Moodleplattform abrufbar. Das "Werkbuch" zu Romms Film ist zum Autorenrabatt erwerbbar.
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36