170051 SE Seminar zu Theorien und Methoden der Filmwissenschaft (2009S)
Masse&Medium
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Vorbesprechung am Di 24.3. 12-13:30 Uhr im Schreyvogelsaal; Blocktermine am So 7. Juni von 9-18 Uhr im Schreyvogelsaal; Sa 13. Juni 13-19 und So 14. Juni von 9-18 Uhr im Jura Soyfer-Saal
Details
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Leistungskontrolle: Mündliche Mitarbeit, Präsentationen, schriftliche Abschlussarbeit
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Das Seminar stellt Filmtheorien (Eisenstein, Barthes, Deleuze, Michelson, Koch u.a.) und Massentheorien (Canetti, Kracauer, Link) zur Diskussion mit dem Ziel, den Zusammenhang zwischen Film und Masse als wechselseitige Bedingung und Bedingtheit zu reflektieren. Komplementär zu dieser theoretischen und theoriegeschichtlichen Perspektive zielen die Analysen ausgewählter Filme auf eine Bestimmung von Massen-Bildern insb. des sowjetischen Kinos (auch in Kontrastierung zum deutschen bzw. US-amerikanischen Kino).
Prüfungsstoff
Teilnahmevoraussetzung: 2. Studienabschnitt, Lektüre und thesenförmige Zusammenfassung der Texte; Filmanalyse
Literatur
Zur Anschaffung empfohlen: Canetti, Elias (1960) Masse und Macht, (FiTB). Texte zu den jeweiligen Sitzungen über blackboard. Das Filmcorpus ist über einen Handapparat verfügbar.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
II.2.1., 092: § 5(1)
Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:52
Unter dem Stichwort Figuration steht im Zentrum die Kinetik kollektiver Erregung in ihrer filmischen Inszenierung. Einsetzend mit dem Menschenauflauf als Urszene kollektiver Ichbildung konzentriert sich dieser Untersuchungsschritt auf Massen-Kristallisationen (Versammlungsmassen, Auflaufmassen, Aufmarschmassen, etc.), Massen-Aktionen (Revolution, Demonstration, Sport, Krieg etc.) und Massen-Orte (Straßen, Plätze, Stadion etc.) im Mittelpunkt. Unter dem Stichwort Rezeption richtet sich der folgende Untersuchungsschritt auf das komplementäre Phänomen der Masse im Kino. Einsetzend mit der im 19.Jhdt. einsetzenden Institutionalisierung eines Massenpublikums konzentriert sich dieser Untersuchungsschritt auf den Status der Masse im Kino, d.h. auf die Frage nach dem Massen-Zuschauer als Betrachter bzw. Ko-Akteur der filmischen Massen-Figurationen (Identifikation, Empathie usf. mit der Leinwand-Masse).Unter dem Stichwort Evolution wird abschließend in einer kulturwissenschaftlichen Perspektive der Zusammenhang von Medium und Masse thematisiert. Im Zentrum steht dabei die Frage nach der ästhetischen Differenz zwischen den Massen-Bildern des Films - als Leitmedium des XX. Jhdts. - und jene des TV bzw. Internets - als Leitmedien/-um des XXI. Jhdts.