Universität Wien

170054 VO Vorlesung zu Theatergeschichte (2011W)

Die Gegenwart im Vergangenen: Ritualität und Gesellschaft im Mittelalter

gilt für I.2.I. und II.1.1.

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 17.10. 09:45 - 11:15 Auditorium Maximum Tiefparterre Hauptgebäude Stiege 10
  • Montag 24.10. 09:45 - 11:15 Auditorium Maximum Tiefparterre Hauptgebäude Stiege 10
  • Montag 31.10. 09:45 - 11:15 Auditorium Maximum Tiefparterre Hauptgebäude Stiege 10
  • Montag 07.11. 09:45 - 11:15 Auditorium Maximum Tiefparterre Hauptgebäude Stiege 10
  • Montag 14.11. 09:45 - 11:15 Auditorium Maximum Tiefparterre Hauptgebäude Stiege 10
  • Montag 21.11. 09:45 - 11:15 Auditorium Maximum Tiefparterre Hauptgebäude Stiege 10
  • Montag 28.11. 09:45 - 11:15 Auditorium Maximum Tiefparterre Hauptgebäude Stiege 10
  • Montag 05.12. 09:45 - 11:15 Auditorium Maximum Tiefparterre Hauptgebäude Stiege 10
  • Montag 12.12. 09:45 - 11:15 Auditorium Maximum Tiefparterre Hauptgebäude Stiege 10
  • Montag 09.01. 09:45 - 11:15 Auditorium Maximum Tiefparterre Hauptgebäude Stiege 10
  • Montag 16.01. 09:45 - 11:15 Auditorium Maximum Tiefparterre Hauptgebäude Stiege 10
  • Montag 23.01. 09:45 - 11:15 Auditorium Maximum Tiefparterre Hauptgebäude Stiege 10

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das aktuelle, rege Interesse am Mittelalter beweisen die zahlreichen Mittelalter Märkte, Rollenspiel- und Musikgruppen, Umzüge, filmische Epen wie Der Herr der Ringe und eine Flut an Büchern, die massentauglich in die »exotische« Zeit des Mittelalters führen. Die vergangene Zeit scheint gegenwärtig zu sein. Welche Projektionen stehen für die Chiffre Mittelalter, welche Bilder sucht unsere Gesellschaft in dieser »Gegenwelt« des anderen Lebens? Das Interesse an der Geschichte ist immer auch ein Interesse an der Gegenwart, zeigt Räume auf zwischen Utopien und Heterotopien. Schon der Begriff »Mittelalter«, die Periodisierung dieser langen Zwischenzeit wirft Fragen auf, die im Sinne eines Pluriperspektivismus gestellt werden müssen. Das Bild des Mittelalters ist geprägt von ambivalenten Zügen, von Extremen auf der Suche nach wissenschaftlicher Erkenntnis und Gnade Gottes. Die Grundmethode der Dialektik bildet sich in der Scholastik: in der Dialogsituation wird durch Fragen und Antworten argumentiert. So sollen Fragestellungen aus dem Umkreis von Körper, Krankheit und Tod gesellschaftliche Vorgänge, Zeitumstände und ritualisiertes Verhalten thematisieren. Ausgehend von Zeugnissen der Seuchengeschichte kann beispielhaft die Ritualität von Opferung, Seuchenabwehr und Schuldentlastung (Geißler-Bewegung, Totenkulte, Totentänze) untersucht werden. Welche Konflikte trieben die Menschen an, welche Leitbilder, Projektionen und Utopien manifestieren sich im Erlebnis- und Erfahrungshorizont der mittelalterlichen Gesellschaft. Im Dispositiv Brunelleschis konstituiert sich die heutige Auffassung der Wahrnehmung von Welt (Zentralperspektive), Raum und Zeit werden zu Parameter, die nicht nur die Realität vermessen, sondern das Immaterielle zum Leuchten (Metaphysik des Lichts) bringen. Gespeist aus der kirchlichen Katechese und ihrem Machtanspruch etablieren sich liturgische Spiele (Osterspiele, Ludus de Antichrist, altfrz. Adamsspiel u.a.), die das Kirchenjahr strukturieren, im Laufe der Entwicklung die weltliche (städtische und höfische) Selbstdarstellung konfigurieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

schriftliche oder mündliche Prüfung

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

In der Vorlesung soll es darum gehen, ein wenig besser zu verstehen, was »denken« über das Mittelalter bedeutet.

Prüfungsstoff

Literatur

siehe Lernplattform

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36