Universität Wien

170055 UE Kulturgeschichte des Blickes (2012W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Blocktermine im Schreyvogelsaal: Fr 12.10. 13-16, Do 18.10. 15-18, Do 22.11. 15-18, Do 29.11. 15-18, Do 13.12.2012 von 13-16; Do 17.1. 13-16, Do 24.1.2013 von 13-16 Uhr

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ausgehend von Beispielen aus Alltagsästhetik, Kunst, Medien und Lebenszusammenhängen der Massenkultur werden Phänomene, Theorien und Methoden der Kunst- und Kulturgeschichte, der Soziologie, der Ethnologie sowie der Literatur-, Film- und Medienwissenschaft exemplarisch und unter feministischen Aspekten diskutiert. Viele praktische Beispiele dienen dazu, die zeichenhafte Bedeutung verschiedenster Bildelemente in diversen Kulturkreisen und Kulturebenen zu diskutieren. Denn durch die Dominanz der (audio)visuellen Medien in unserem Alltag sinkt zwar die Lesefähigkeit, die Fähigkeit Bilder zu dechiffrieren hingegen steigt rasant allerdings nicht ohne dass die RezipientInnen durch die eingeschriebenen ideologischen Hintergründe entsprechend konstruiert werden. Die in hohem Maße fragmentierten Elemente, die sich intendiert mit allen möglichen (und unmöglichen?) anderen mischen, aktivieren die RezipientInnen zu höchsten visuellen Dechiffrierleistungen. Hier kommt zusätzlich der nach männlichen Strukturen medial konstruierte gerichtete Blick ins Spiel, der auch weiblichen ZuschauerInnen im Rahmen der Textproduktion geläufig werden muss(te).

In diesen Zusammenhängen wird der erweiterte Textbegriff, wie er aus der Literaturwissenschaft für die Cultural Studies und die feministischen Medienwissenschaften adaptiert wurde, verwendet. Grundthema sind die sogenannten automatischen, durch die männlich dominierte Gesellschaft generierten Übereinkünfte, auf die man sich bei der Codierung von Inhalten bezieht. Dabei gehe ich besonders auf die historisch bedingten aktuellen Änderungen im gesamtkulturellen Kontext ein.

In all diesen restriktiven Strukturen findet sich trotzdem für weite Bevölkerungskreise die Möglichkeit Bedeutungen zu verhandeln. So könnten (audio)visuelle Texte auch widerständisch ‚gelesen’ werden. Ein großer Stellenwert kommt in der massenmedialen Textproduktion dem Vergnügen zu. Denn mit John Fiske kann festgestellt werden, dass "Leute keine Tätigkeit ob politisch oder gesellschaftlich oder sonst eine ausführen, die nicht einen Moment der Lust beinhaltet." Und diese Lust (pleasure) sei als eine Motivation zu verstehen, die zu einem progressiven oder zumindest konfliktbereiten Verständnis der sozialen Ordnung führt (Müller 1993: 9f).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Ich erwarte 2/3-Anwesenheit bei den LV-Modulen, mehr Fehlstunden können nach Absprache durch "Kompensationsarbeiten" zu den "versäumten" Themenkreisen ausgeglichen werden.
Mitarbeit in Arbeitsgruppen, Präsentation der Ergebnisse im Plenum oder schriftlich per eMail. Schriftliche Prüfungsarbeit ebenfalls in Gruppen, wobei es u. a. auch darum geht, die Meinungsfindung innerhalb der Gruppe darzustellen, zu hinterfragen und theoretisch zu untermauern.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Studierenden sollen Einblicke und Basiswissen in verschiedene theoretische und methodologische Zusammenhange bezüglich der Repräsentation und Konstruktion von Geschlecht im Rahmen der Alltagsästhetik erhalten, deren sozio-historische Konstruiertheit erfassen, diese mit ihren eigenen Alltagserfahrungen in Zusammenhang bringen und beides hinsichtlich der Wirkungsweise und Wirkungsmacht binärer Geschlechterbilde kritisch hinterfragen. Die Wahrnehmungs- und Kommunikationsvorgänge innerhalb der Lehrveranstaltung dienen ebenfalls als Diskussionsmaterial.

Prüfungsstoff

In jedem Modul erfolgt nach einer maximal 45 Minuten dauernden Einführung Diskussion verschiedene theoretische Ansätze des jeweiligen Themas anhand von praktischen Beispielen. Danach: Aufgaben für Kleingruppenarbeit. Die Ergebnisse der Kleingruppen werden wieder ins Plenum eingebracht, je nach Thematik und Fragestellungen und TeilnehmerInnenzahl von zwei bis drei Gruppen/deren VertreterInnen quasi als Vortrag mit Diskussion die restlichen Gruppen haben dann die Möglichkeit, mir ihre Ergebnisse schriftlich/per mail abzugeben oder als Diskussion zwischen den Gruppen.

Sinnbildender Teil der Gruppenarbeit sind auch die Prozesse unter den Gruppenmitgliedern, jedenfalls hinblicklich Meinungsfindung, Kommunikations- und Präsentationsformen. Die schriftlichen Arbeiten erfolgen in Gruppen.

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36