Universität Wien

170071 VU Europäische Kulturpolitiken (2011W)

zwischen Förderung des europäischen Kulturschaffens und nationalen Identitätskonzepten

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 11.10. 17:00 - 18:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 18.10. 17:00 - 18:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 25.10. 17:00 - 18:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 08.11. 17:00 - 18:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 15.11. 17:00 - 18:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 22.11. 17:00 - 18:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 29.11. 17:00 - 18:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 06.12. 17:00 - 18:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 13.12. 17:00 - 18:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 10.01. 17:00 - 18:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 17.01. 17:00 - 18:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 24.01. 17:00 - 18:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 31.01. 17:00 - 18:30 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Traditionell gilt als ein Konstitutiv Europas, seine jeweiligen nationalen Identitäten auf unterschiedlichen Kulturbegriffen aufzubauen und durchzusetzen. Aber auch auf der Ebene der europäischen Union gewinnt Kultur an Bedeutung für den politischen, ökonomischen und sozialen Integrationsprozess.

Diese Bemühungen um politische Funktionalisierung von Kultur zur symbolischen Verdeutlichung nationaler Differenzierung werden zur Zeit in den meisten europäischen Ländern begleitet von gravierenden Veränderungen der jeweiligen politischen Systeme, die sich auch in der Reorganisation staatlicher Aufgaben niederschlägt.

Die stärksten Auswirkungen lassen sich seit Beginn der 90er Jahre in den ehemals kommunistisch regierten Ländern Mittel- und Osteuropas festmachen. Die dortigen Regimewechsel haben die kulturpolitischen Rahmenbedingungen grundlegend verändert. Aber auch in den übrigen europäischen Ländern haben neoliberale und konservative Trends zur einem Überdenken staatlicher Umverteilungsmaßnahmen (Redimensionierung des Wohlfahrtstaates) und damit in der Regel zu beträchtlich sinkenden Förderungsmittel für den Kunst- und Kulturbereich geführt, die der Markt bislang nur sehr ungenügend zu kompensieren vermag.

Anhand des Europarats-Projektes "Evaluation of Cultural Policies in Europe" der Versuch unternommen werden, anhand bestehender Evaluierungen einzelner Länder-Kulturpolitiken die jeweiligen politischen, gesetzlichen, administrativen, finanziellen und institutionellen Rahmenbedingungen der nationalen Kulturpolitiken und damit ihre Wechselwirkungen mit dem jeweiligen politischen System in ihrer aktuellen Dynamik zu beschreiben. Die einzelnen nationalen Strukturmerkmale sollen der Folge auf ihre potentiellen Gemeinsamkeiten bzw. Besonderheiten geprüft werden.

Ausgehend von dieser Analyse soll diskutiert werden, welche Konsequenzen sich daraus auf europäischer Ebene ergeben, um auf diese Weise anhand der gegenwärtigen europäischen Kulturförderungsprogramme zumindest einige Bestimmungsstücke für eine konsistente europäische Kulturpolitik (auch und gerade im Rahmen der aktuellen EU-Erweiterung zu gewinnen).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- regelmäßige Teilnahme

- Kurzresümee ausgewählter Texte

- aktive Teilnahme an den plenaren Diskussionen

- mündliche Stellungnahme zum behandelten Themenbereich

- schriftliche Arbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Erläuterung der wesentlichen Inhalte und des Ablaufs der Lehrveranstaltung

- Erhebung der Interessen und des Vorwissens der LehrveranstaltungsteilnehmerInnen

- Zur Konkretisierung des Politikfeldes Kulturpolitik: Strukturen, Instrumente, Inhalte, Akteure

- Zum Stellenwert von internationaler Kulturpolitik in Österreich (Kompetenzlagen, Ressourcen, Abkommen, Maßnahmen....)

- Zu den wesentlichen gesetzlichen und administrativen Kompetenzlagen europäischer Kulturpolitik(en)

- Zu den wesentlichen Akteuren: Europarat, Ministerrat, Europäische Kommission

- Behandlung kulturpolitische relevanter Programme und ihren Maßnahmen auf EU-Ebene

- Behandlung ausgewählter Länderbeispiele: Die Bezüge zwischen den jeweiligen politischen Systemen und ihren kulturpolitischen Besonderheiten: z.B. Großbritannien, Deutschland, Niederlande, ausgewählte Länder Süd- und Südosteuropas

- Behandlung ausgewählter Problemfälle: transnationale Buchpreisbindung, europäische Dienstleistungsrichtlinie, Deklaration zu kultureller Vielfalt....

- Auswirkungen der europäischen Integration auf die österreichische Kulturpolitik

- Themenbesprechung: Vereinbarung über die zu bearbeitenden, auch aktuelle brisanten Themenfelder

- Behandlung der diesbezüglichen Rechercheergebnisse

Prüfungsstoff

- Einführung in wesentlichen Rahmenbedingungen der europäischen Kulturpolitiken durch den Lehrveranstaltungsleiter

- Besprechung der wesentlichen Literatur und ausgewählter Dokumente

- Vereinbarung zur Bearbeitung ausgewählter Themenfelder, einzeln oder in Kleingruppen

- Gemeinsame Diskussion der wesentlichen staatlichen kulturpolitisch relevanten Vorhaben im Bereich der Organisationsreform, Förderungspraxis samt der entsprechenden gesetzlichen Grundlagen

Literatur

Compendium zu den europäischen Kulturpolitiken: www.culturalpoliticies.net

Wimmer, Michael (2011): Kultur und Demokratie, Innsbruck

Wimmer Michael (2006): Reflections on a Special Case: What Makes Cultural Policy Truly Austrian? In: Journal of Arts, Management, Law and Society, Volume 36, Nr 2, Washington/USA

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 24.04.2021 00:19