Universität Wien

170106 VU Radiokulturgeschichte (2013W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Donnerstag 14-tg. von 10:15-13:30 am 24.10., 7.11., 21.11., 5.12.2013; 9.1. und 23.1.2014
Exkursion in das Funkhaus nach Übereinkunft voraussichtlich am 14. 11 um 10.15 Uhr (Kostenbeitrag/Person: ¤ 6,-): Besichtigung Live Studios, Selbstfahrer und Abwicklung. Besichtigung Archive, Newsroom, Sendesaal, etc.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Radio ist Verantwortung. Was Hanns Eisler für die Musik des Films sagte, gilt auch für das Radio: Der musikalische Geschmack würde durch die Musik der technischen Medien bestimmt werden. Der Rundfunk hatte als Kulturindustrie bereits eine Bedeutung erlangt, wie sie niemals vorher eine Einrichtung besessen hatte – erkannte schon Kurt Weill.
Der Rundfunk ist Motor der Geschmacksbildung. Die Tatsache, dass Musik und welche im Radio gespielt wird, trägt bereits zur Geschmacksbildung bei. Wer nach der Erfindung des Radios von Musik sprach, sprach – überwiegend – vom Radio. Marcel Proust hörte 1902 „Pelleas und Melisande“ stereophonisch durch das Teatrophon, die 400 HörerInnen die Übertragung einer Oper ermöglichte.

Der/die Präsentierende ist ReiseleiterIn, MotivatorIn, MuseumsführerIn eines Massenpublikums. Franz Lehar schwärmte und hoffte 1931: „Das Radio brachte eine Umwälzung von nie geahntem Umfang. Welch ungeheurer Fortschritt dies gegenüber den früheren Zuständen im Musikbetrieb bedeutet, werden erst künftige Generationen klar zu erkennen vermögen.“

Das Programm einer Radiosendung ist – wie der griechische Name sagt – ein Vorhaben, eine Zielsetzung nach Prinzipien eines Planes.

In der Vorlesung wird der Geschichte des Radios als Brennspiegel der Geschichte der Kultur des 20. Jahrhunderts nachgegangen. Themen sind die künstlerische und wissenschaftliche Innovationskraft des Radios, das Verhältnis von Live-Musik und Radio, Radioästhetik und Kulturpolitik, die Wirtschaftsgeschichte des Radios mit Schwerpunkt Österreich, die politische Rolle des Radios, das Radio als Mäzen, vom Schrien über das Radio, Radiodrama, Hörspiel und Ohrentheater, Politik und Radio, die Architekturgeschichte des Radios, die Verwertungs- und Urheberechte rund ums Radio, ein Porträt des Radiohörers und die Möglichkeiten, seine Vorlieben kennen zu lernen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Präsenz im Diskurs über historische Texte und gegenwärtiges Programm
- Vorlage des Konzepts einer Sendung für ein bestehendes Radioformat und seine praktische Umsetzung.
Teilnahme an einer kleinen Arbeitsgruppe von etwa drei Studierenden. Präsentation einer analytischen Gruppenarbeit mit dem Ergebnis eines Radioformats.
Produktion des Radio-Beitrags, der Präsentation und Diskussion im Anschluß an die Veranstaltung.
Da das Seminar eine Blockveranstaltung ist, sind alle Seminartermine verbindlich!

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Einführung in gegenwärtige Radio-Format-Landschaften im Bewusstein für den historischen Wandel der Radiokulturgeschihte der letzten 100 Jahre.
Sicherer analytischer Umgang mit unterschiedlichen Radioformaten.

In der Veranstaltung werden in einem ersten Schritt die theoretischen und methodischen Grundlagen der semiotisch arbeitenden historischen Diskursanalyse erarbeitet.
Im zweiten Schritt werden die gewonnenen Kenntnisse für die Analyse aktueller Medientexte operationalisiert. Die Auseinandersetzung mit neuen Stücken findet auf der Grundlage aktueller kultur- und medientheoretischer Diskurse statt.

Beschreibung und Verständnis für die Entwicklung der derzeitigen Formate in Oe1, die Strukturen und Distributionswege des Radios. Konzeptueller Nachvollzug eines ausgewählten Sendeformats und praktische Umsetzung.

Prüfungsstoff

- Auseinandersetzung mit ausgewählten historischen Texten zur Kulturgeschichte des Radios
- theoretische und praktische Beschäftigung mit ausgewählten Radioformaten: Erkennen der Arbeits- und Produktionsweisen, Erkennen der inhärenten Prodktionsweisen, Formulierung von Innovationen

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36