Universität Wien

170114 SE Forschungsseminar zur Film- und Medienwissenschaft (2008S)

Massenkultur, Politik, Kino: Theoretische Perspektiven

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

[alt: § 2(1)4a ]
Wegen der zahlreichen TeilnehmerInnen Aufteilung nach Anfangsbuchstaben des Nachnamens:
Gruppe A: Studierende Nachnamen A-L am 9. und 23. April; 14. Mai; 4. und 18. Juni
Gruppe B: Studierende Nachnamen M-Z am 16. April; 7. und 21. Mai; 25. Juni

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 02.04. 15:00 - 17:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Mittwoch 09.04. 15:00 - 17:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Mittwoch 16.04. 15:00 - 17:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Mittwoch 23.04. 15:00 - 17:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Mittwoch 30.04. 15:00 - 17:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Mittwoch 07.05. 15:00 - 17:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Mittwoch 14.05. 15:00 - 17:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Mittwoch 21.05. 15:00 - 17:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Mittwoch 28.05. 15:00 - 17:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Mittwoch 04.06. 15:00 - 17:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Mittwoch 11.06. 15:00 - 17:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Mittwoch 18.06. 15:00 - 17:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Mittwoch 25.06. 15:00 - 17:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar behandelt die Rolle des Kinos - mit Schwerpunkt auf dem Mainstream-Spielfilm als Form öffentlicher Erfahrung - innerhalb medialer Massenkulturen. Dabei sollen theoretische Konzepte vorgestellt und diskutiert werden, welche die politische Dimension von Kino in mindestens zweierlei Hinsicht begrifflich zu denken ermöglichen: Zum einen geht es um den Beitrag von Kino zur modernen (fordistischen/postfordistischen) "Gouvernementalität", zur Administrierung der Produktivität von Bevölkerungen. Zum anderen geht es darum, in diesem Zusammenhang, und über die Kulturalisierung der Ökonomie hinaus, Momente politischer Artikulation in ihrer filmischen Vermittlung zu evaluieren. Zur Debatte steht also "das Politische" in seiner Nicht-Reduzierbarkeit auf die Organisation von sozialem Alltag. Damit ist auch die spielfilmische Inszenierung von ästhetischer Erfahrung anvisiert: als Standort der Einübung von kollektivem Wissen und Affekt-Arbeit wie auch als Bruch- und Fluchtlinie im medialen Management von Gesellschaften. Etwas konkreter gesagt, zielt das Seminar anhand kanonischer Texte und entsprechender Film(ausschnitt)-Sichtungen - mit mindestens einem Termin im Österreichischen Filmmuseum - auf einen konzeptuellen Dialog zwischen kritischen Kulturtheorien und Geschichtsphilosophien (Benjamin, Kracauer), Theorien von Biopolitik und Kontrolle (Foucault, Hardt, Deleuze) und neueren politischen Kino-Ästhetiken (Deleuze, Schlüpmann, Elsaesser, Rancière).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Vermittlung von theoretischen Instrumentarien und Diskussion von Möglichkeiten, Artikulationen von Politik im Mainstream-Kino in deren Bezogenheit auf Ästhetik(en) von Film und auf die Erfahrungsdimension von Kino im Kontext medialer Öffentlichkeiten zu problematisieren, kritisch zu untersuchen und begrifflich einzuschätzen; dies sowohl in historischer Hinsicht als auch mit Blick auf gegenwärtige Film- und Kino-Kulturen.

Prüfungsstoff

Benotung auf Basis von betreuten Gruppenreferaten zu einzelnen Theorietexten und - nach Rücksprache - schriftlichen Arbeiten; ob es auch möglich bzw. nötig sein wird, allein auf Basis schriftlicher Arbeiten zu benoten, wird sich nach Überblick über die Anzahl der TeilnehmerInnen klären.
Teilnahmevoraussetzung: Basiskenntnisse in Theorien von Film und Kino; großes Interesse für Konnex Kino / Politik / Geschichte

Literatur

- Walter Benjamin: "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit"; "Über den Begriff der Geschichte" in: Illuminationen. FfM 1977
- Gilles Deleuze: Das Bewegungs-Bild. Kino 1. [1983] FfM 1989.
- " -: Das Zeit-Bild. Kino 2. [1985] FfM 1991.
- " -: "Postskriptum über die Kontrollgesellschaften" [1990] in: Unterhandlungen 1972-1990. FfM 1993.
- Thomas Elsaesser: Terror und Trauma. Zur Gewalt des Vergangenen in der BRD. Berlin 2007
- Michel Foucault: In Verteidigung der Gesellschaft. Vorlesungen 1975-76. [1996] FfM 2001.
- Michael Hardt: "Affektive Arbeit" in: M. von Osten (Hg.): Norm der Abweichung. Zürich, Wien, New York 2003.
- Hermann Kappelhoff: "Shell shocked face. Einige Überlegungen zur rituellen Funktion des US-amerikanischen Kriegsfilms", www.nachdemfilm.de, 7, 2005
- Siegfried Kracauer: "Kult der Zerstreuung", "Das Ornament der Masse" in: Das Ornament der Masse. FfM 1963
- Jacques Rancière: Das Unvernehmen. Politik und Philosophie. [1995] FfM 2002.
- " - : "Die Geschichtlicheit des Films" [1998] in: E. Hohenberger, J. Keilbach (Hg.): Die Gegenwart der Vergangenheit. Dokumentarfilm, Fernsehen und Geschichte. Berlin 2003.
- " - : Film Fables. [2001] Oxford, New York 2006. Heide Schlüpmann: "Jalousie. Zu William Wylers 'The Letter'", Frauen & Film 54/55, 1994
- " - "Die Erzählerin. Eine Rückkehr zur psychoanalytischen Filmtheorie", Frauen & Film 63, 2002
- " - : Ungeheure Einbildungskraft. Die dunkle Moralität des Kinos. Frankfurt/M., Basel 2007

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

II.2.2., 092: § 5(1)

Letzte Änderung: Sa 24.04.2021 00:19