Universität Wien

170126 UE Übung "Medienanalyse" (2022S)

Dirty Media? Perspektiven einer klimagerechten Medienwissenschaft

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 09.03. 11:30 - 14:45 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 23.03. 11:30 - 14:45 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 06.04. 11:30 - 14:45 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 27.04. 11:30 - 14:45 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 11.05. 11:30 - 14:45 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 25.05. 11:30 - 14:45 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 08.06. 11:30 - 14:45 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte
Im Kontext von Posthumanismus und Material Studies hat sich unter dem Label ‚sustainable media’ und ‚green media’ ein neues Forschungsfeld innerhalb der Medienwissenschaft etabliert, das die Ausbeutung menschlicher und natürlicher Ressourcen in der Produktion von Medientechnologien in den Blick nimmt (Waters and Starosielski 2016) Was bedeutet die Erfordernis von Klimagerechtigkeit für die Medienwissenschaft? Gilt es an unseren Forschungsgegenstand neue Fragen zu stellen, etwa die nach transnationalen Prozessen der Entsorgung und des Recyclings von alten Computern und Mobiltelefonen? Handelt es sich bei Green Media Studies um eine zeitgeistiges Modethema oder geht es darum, die Frage der Nachhaltigkeit übergreifend in möglichst viele Wissensfelder also auch in die Medienwissenschaft einzuschreiben?
In der Übung werden ausgewählte Texte der Green Media Studies erarbeitet und analysiert. Zum einen werden wir über Praktiken, Medien-Objekte und Infrastrukturen des Medialen, die historisch in die Umwelt eingreifen und diese verändert haben, nachdenken und diskutieren. Andererseits werden historische Beispiele medialer Diskurse zu Natur und Umweltzerstörung exemplarisch beleuchtet und in Hinblick auf ästhetische und politische Potentiale analysiert.

Ziele
Kennenlernen des Feldes der Green Media und Sustainable Media Studies, Diskussion und kritische Reflexion der Zugänge in Hinblick auf die Verhandlung von Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern, Klassen, Generationen, Regionen. Die Studierenden lernen, Klimawandel und Klimagerechtigkeit auf die Medienwissenschaft selbst zu beziehen, medienübergreifend zu denken und Fragen der Green Media Studies an ausgewählten und auch eigenständig recherchierten Beispielen analytisch anzuwenden.

Methoden:
Input der LV-Leiter*in mit interaktiven Elementen, Gruppenarbeiten, Close Reading ausgewählter Texte/Textausschnitte. Vorab und/oder gemeinsame Sichtung einzelner Filme bzw. Filmausschnitte. Die Basis-Texte werden vorab gelesen und in der Übung gemeinsam diskutiert. Pro Text wird es (je nach LV-Größe) eine Person oder eine Gruppe von Personen geben, die einen Text-Impuls vorbereitet und sich Fragen überlegt, die dann im Plenum gemeinsam diskutiert werden, Peer-Learning und dialogisches Arbeiten, Table Talks.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Kontinuierliche Anwesendheit und aktive Beteiligung
Abwesendheit bei einem Termin (Doppelstunde) ist unentschuldigt möglich.
- Regelmäßige Lektüre, möglichst fristgerechte Abgabe der schriftlichen Übungs-Arbeiten.
- Positive Bewertung aller Teilleistungen.
- Bereitschaft englischsprachige Texte zu lesen und zu diskutieren
- Teamarbeitsbereitschaft.

Prüfungsstoff

Die zur Verfügung gestellte und darüber hinaus gehende, selbst recherchierte Literatur.

Literatur

Die Pflicht-Literatur ist online/U:search zu finden oder wird auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Bernold, Monika: Historische TV-Forschung oder die Nachhaltigkeit von Fernsehen und Feminismus im 21. Jahrhundert. In: Dorer, Johana u.a.: Handbuch Medien und Geschlecht. Springer Reference Sozialwissenschaften. Wiesbaden 2020 https://doi.org/10.1007/978-3-658-20712-0_23-1
Brereton, Pat: Hollywood Utopia. Ecology in Contemporary American Cinema. Bristol: NBN International 2004
Gabrys, Jennifer: Digital Rubbish. A Natural History of Electronics, Ann Arbor 2011
Jucan, Ioana B. /Jussi Parikka/Rebecca Schneider: Remain. University of Minnesota Press and Meson Press. 2019
Ivakhiv, A. Ecologies of the moving image: Cinema, affect, nature. Ontario: Wilfrid Laurier University Press, 2013.
Keilbach Judith /Pabis-Orzeszyna, Michal: Green(ing) Media(Studies). In: NECSUS, Autumn 2021.
Löffler, Petra; Perraudin, Léa; Schneider, Birgit; Yusoff, Kathryn; Gabrys, Jennifer: Dinge anders machen. Ein Gespräch über feministische Anthropozän-Kritik, Dekolonisierung der Geologie und «sensing» in Medien-Umwelten. In: Zeitschrift für Medienwissenschaft. Heft 23: Zirkulation, 12, 2020, 2, 138152. DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/14822.
Marks, Laura: Calculating and Mitigating Our Streaming Carbon Footprint’, Media+Environment, October 2020.
Maxwell Richard/Miller, Toby: Greening the media. New York: Oxford University Press. 2012.
Merchant, Carolyn: The Anthropocene and the humanities: from climate change to a new age of sustainability. New Haven 2020
Moisi, Laura. Die Politisierung des Abfalls: Elemente einer Kulturtheorie häuslicher Müllentsorgung, Berlin, Boston: De Gruyter, 2020.
Starosielski, Nicole/Walker, Janet: Sustainable Media: Critical Approaches to Media and Environment, London New York 2016
Vaughan, H. Hollywood’s dirtiest secret: The hidden environmental costs of the movies. New York: Columbia University Press, 2019.
Welzer, Harald (Hg.) KlimaKulturen: soziale Wirklichkeiten im Klimawandel. Frankfurt am Main [u.a.] : Campus-Verl. 2010.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 01.04.2022 09:08