Universität Wien
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170126 UE Übung "Medienanalyse" (2025S)

Online-Dating. Was wissen die Medien über Liebe?

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Mo 03.03. 15:00-16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 10.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Montag 17.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Montag 24.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Montag 31.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Montag 07.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Montag 28.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Montag 05.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Montag 12.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Montag 19.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Montag 26.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Montag 02.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Montag 16.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Montag 23.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Montag 30.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In dieser Lehrveranstaltung widmen wir uns dem Phänomenbereich des Online-Datings. Die Lehrveranstaltung unterliegt dabei einer Zweiteilung. Wir beschäftigen uns erstens mit der „Liebe“ als einem kulturellen Phänomen, beleuchten die Genealogie und Konstitution der „Liebe“ als einer kulturellen Verfertigung. Den Phänomenbereich des Online-Datings befragen wir zweitens als ein aktuelles Beispiel des Zusammenhangs von „Liebe und Medien“. Hier werden wir dezidiert medienanalytisch vorgehen, Methoden erproben und einüben. Der zweite Teil der Lehrveranstaltung wird dabei einen größeren Umfang einnehmen.
Wir fragen grundlegenden nach der „Liebe“ als einer machtvollen Verfertigung der bürgerlichen Moderne, nehmen deren historisches Heraufkommen – die Genealogie der Liebe – in den Blick und vollziehen nach, wie die „Liebe“ als eine zentrale kulturelle Konstruktion unter konkreten Bedingungen plausibel und wirksam werden kann. Wir fragen uns also, unter welchen Bedingungen wird etwas als „Liebe“ beglaubigt, welche Formen der „Liebe“ erlangen zu einem historisch konkreten Zeitpunkt gesellschaftliche Plausibilität, bzw. werden mit kulturellem Wert ausgestattet. „Liebe“ betrachten wir hier also keinesfalls als eine voraussetzungslose Begebenheit oder eine unpolitische Kategorie, sondern nehmen sie gerade als eine vielschichtig bedingte, machtvolle Verfertigung in den Blick und fragen nach den damit einhergehenden Implikationen. Dabei gehen wir explizit auf die Ausschlüsse ein, die die Verfertigung „Liebe“ in ihrer Wirkmächtigkeit produziert.
Über konkrete Medienanalysen, die wir gemeinsam einüben und erproben, werden wir herausarbeiten, was die Medien von der „Liebe“ wissen, wie sie diese als eine (medien-)kulturelle Verfertigung immer wieder neu (mit-)hervorbringen.

Am Ende dieser Lehrveranstaltung haben Sie sich anhand konkreter Untersuchungsgegenstände einen medienkulturwissenschaftlich informierten Zugriff auf den Phänomenbereich des Online-Datings erarbeitet und können selbstständig kleine Gegenstandsanalysen in diesem Bereich durchführen.
Sie haben drei zentrale Methoden der Medienkulturwissenschaft erprobt und können diese selbstständig für eigene Analysen produktiv machen.
Sie haben sich außerdem einen theoretisch informierten Blick auf die „Liebe“ angeeignet.
Sie haben am Ende des Semesters eingeübt, mit poststrukturalistischer Perspektive sowie im Sinne der Cultural Studies „Essentialismen“ zu dekonstruieren und haben somit einen grundlegend Anti-Essentialismus erprobt.
Sie haben einen kurzen wissenschaftlichen Aufsatz mit eigener Argumentation verfasst und sich dabei grundlegende Werkzeuge/Verfahren wissenschaftlichen Schreibens angeeignet.

Die Lehrveranstaltung beginnt mit Sitzungen, in den wir gemeinsam Texte lesen, erarbeiten und einordnen. Selbstständige Textvorbereitung wird dabei mit angeleiteter Kleingruppenarbeit in den Sitzungen verknüpft.
Anschließend gibt es eine Sitzung, in der wir uns drei medienanalytische Methoden erarbeiten (Repräsentationskritik, Diskursanalyse, Walkthrough Method). Der Lehrveranstaltungsleiter führt dazu die genannten Methoden ein. In den darauffolgenden Sitzungen wenden wir diese Methoden gemeinsam an. Die Studierenden werden dafür in Kleingruppen zusammenarbeiten und jeweils kleine medienanalytische Betrachtungen vornehmen, über die wir dann gemeinsam sprechen können. Kleine angeleitete Schreibübungen mit anschließendem Peer-Feedback innerhalb der Sitzungen erproben dabei das wissenschaftliche Schreiben sowie Argumentieren und ermöglichen es den schriftlichen Nachvollzug konkreter Gegenstandsanalysen einzuüben.
Die beiden Schreibübungen sind Teilleistungen, ermöglichen es aber ein Vorgehen zu erproben, das für den abschließenden kurzen Aufsatz produktiv wird.
Für beide Schreibübungen erhalten Studierende vom Lehrveranstaltungsleiter ein individuelles Feedback.
Der Arbeits- und Schreibprozess der Studierenden mündet am Ende des Semesters in einem kurzen Aufsatz.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Drei Teilleistungen, die alle fristgerecht und positiv zu erbringen sind:
20 % Schreibübung 1.
20 % Schreibübung 2.
60 % kurzer Aufsatz/Essay mit eigenständiger Argumentation (ca. 3-5 Seiten) ODER Bachelorarbeit (sollten Sie sich dafür entscheiden, im Rahmen dieser Lehrveranstaltung eine Bachelorarbeit zu schreiben).
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Hinweis der Studienprogrammleitung: Wir möchten faire Bedingungen für alle Studierenden sicherstellen. Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen. Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann gestattet, wenn dies ausdrücklich eingefordert wird. Alle Informationen zu Ihren Rechten und Pflichten finden Sie in der Satzung, https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Es gelten die konkreten Beurteilungskriterien, die im Handbuch für Wissenschaftliches Arbeiten in der Theater-, Film- und Medienwissenschaft festgehalten sind. Alle Teilleistungen müssen pünktlich erbracht und positiv absolviert werden. Es besteht Anwesenheitspflicht (maximal drei Fehltermine).

Prüfungsstoff

In der Lehrveranstaltung vermittelte Kompetenzen und Fähigkeiten.
Die Lehrveranstaltung ist anwendungs- und kompetenzorientiert.

Literatur

Wird auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Mögliche Literatur:
Light, Ben/Jean Burgess/Stefanie Duguay (2018): The walkthrough method: An approach to the study of apps, in: New Media & Society, 20/3, S. 881-900.
Illouz, Eva (2011): Warum Liebe weh tut. Eine soziologische Erklärung, Berlin: Suhrkamp.
Illouz, Eva (2019): Gefühle in Zeiten des Kapitalismus. Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2004, 7. Aufl., Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Ilouz, Eva (2023): Warum Liebe endet. Eine Soziologie negativer Beziehungen, 4. Aufl., Berlin: Suhrkamp.
Govrin, Jule (2019): More Substance Than a Selfie? Affektökonomien des Authentischen beim Onlinedating, in: Rainer Mühlhoff/Anja Breljak/Jan Slaby (Hrsg.): Affekt Macht Netz. Auf dem Weg zu einer Sozialtheorie der Digitalen Gesellschaft. Bielefeld: transcript, pp. 183-202.
Govrin, Jule (2023): Begehrenswert. Erotisches Kapital und Authentizität als Ware. Berlin: Matthes & Seitz.
Foucault, Michel (1985): Geschichte der Sexualität. Gespräch mit François Ewald, in: Ästhetik und Kommunikation, 57/58, S. 157-164.
Foucault, Michel (2020): Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit I, 23.Aufl., Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 21.01.2025 13:06