Universität Wien

170128 UE Übung "Medienanalyse" (2016S)

Macht, Gewalt und Begehren: Analysen medialer Politiken

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 70 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 07.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde (Vorbesprechung)
  • Samstag 23.04. 09:45 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Sonntag 24.04. 09:45 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Freitag 27.05. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Samstag 28.05. 09:45 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Sonntag 29.05. 09:45 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Kaum etwas nährt den Kulturpessimismus so sehr wie der Nexus von Gewalt und Medien. Um eine differenzierte Betrachtungsweise auf Produktion und Rezeption aktueller Macht- und Gewaltinszenierungen zu vermitteln, steht eine Serie verschiedener Medienformate zur Diskussion. Macht, Gewalt und Affekt werden im Seminar in Relation zueinander gesetzt. Es werden Beispiele aus der visuellen Kultur, Film, Fernsehen und anderen medialen Formaten wie Nachrichten, Intros und Musikvideos analysiert. Kombiniert werden diese mit der Lektüre grundlegender kultur- und medientheoretischer Texte zum Verhältnis von Bild und Gewalt, der Ästhetik und Funktion von Gewalt in filmischen Medien und ihrer szenischen/theatralen Kraft.
Die Affektpolitik audiovisueller Medien und die Kontrollfunktion digitaler Medienformen bilden einen weiteren Gegenstandbereich unserer Diskussionen. Zusammenhänge und Differenzen von Macht, Gewalt und Politik werden durch Machtbegriffe wie jenen Michel Foucaults und Brian Massumis erarbeitet und auf mediale Zusammenhänge übertragen. Ziel des Seminars ist es, eine skandalisierende Perspektive auf "Medienwirkung" durch eine Vielzahl an paradigmatischen und differenzierenden Beschreibungsweisen zu ersetzen, die auch postkoloniale Perspektiven, Gendertheorien und Begehrenspolitiken miteinbeziehen. Es lassen sich so eher komplexe Verdichtungspunkte von Begehren, Affekt und Verletzbarkeit (im Sinne Judith Butlers) anhand von Bildern und Szenen von Macht und Gewalt ausmachen als einseitige Beeinflussungen. Ein wichtiger Fokus bildet auch die Wahrnehmung von Gewaltinszenierungen. Im Seminar wird diese Grundannahme differenziert analysiert und neben Beispielen aus dem Bereichen der Produktion auch Auszüge aus einem empirischen Projekt zur Rezeption von Gewalt im populären Film vorgestellt und besprochen.

Ziele: Das Verständnis für die Zentralität von Macht in Medienanalyse soll geschärft werden. Es werden verschiedene Machtbegriffe vermittelt. Gewaltinszenierungen sollen unter gendertheoretischen und kulturwissenschaftlichen sowie ästhetischen Aspekten analysiert werden. Die Verknüpfung von Macht, Gewalt und Begehren soll anhand von Beispielen vermittelt werden. Ein häufig schon in den Produktionsanalysen virulenter Begriff der Medienwirkung soll hinterfragt werden.

Methoden: Textlektüre, Analyse von Beispielen filmischer Medien, Bildanalyse, Diskursanalyse, kulturwissenschaftliche und philosophische Theoriearbeit, Rezeptionsanalyse, Transferleistung, Methodenreflektion.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1. Präsentation von Texten und Theorien sowie Beispielanalysen im Seminar (Referat) oder 2 Lesekarten (1 bis 2 Seiten) zu jeweils einem Text 2. Hausarbeit 8-10 Seiten zu einem selbstgewählten Thema aus dem Seminarkontext

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Grundlage der Beurteilung sind die Einzelleistungen. Die Bewertungskriterien werden in der ersten Seminarsitzung vorgestellt.

Prüfungsstoff

Gegenstände und Texte aus dem Seminar, selbstgewählte Themen bzw. Gegenstände für die Hausarbeit (nach vorheriger Absprache)

Literatur

Die Literatur wird auf moodle bereitgestellt. Im Seminar werden ua. Texte von Judith Butler, Brian Massumi, Georges Didi-Huberman, W.J.T. Mitchell und Gilles Deleuze gelesen.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21