Universität Wien

170129 UE Übung "Medienanalyse" (2022S)

Kritische Theorie und amerikanischer Groteskfilm

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 09.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 16.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 23.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 30.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 06.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 27.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 04.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 11.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 18.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 25.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 01.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 08.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 15.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 22.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 29.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Kritische Theorie der Frankfurter Schule ist bekannt für ihre radikale Kritik der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft samt ihrer Ideologie. Gegenstand der Analysen sind neben dem kapitalistischen Wirtschaftssystem, der Krise der Demokratie und der klassischen Ästhetik auch die Produktionen der modernen Massenmedien insbesondere der amerikanischen Groteskfilme. Bereits Anfang der 1930iger Jahre, also noch bevor Theodor W. Adorno, Max Horkheimer und Siegfried Kracauer ins amerikanische Exil emigrierten, fing Walter Benjamin an sich mit den Erzeugnissen der amerikanischen Filmproduktion auseinanderzusetzen. Mickey Mouse und Charlie Chaplin waren dabei die bevorzugten Objekte seiner Überlegungen. Während Benjamin und Kracauer begeistert sind von den Filmen Chaplins und Disneys stehen Adorno und Horkheimer diesen eher skeptisch gegenüber. Innerhalb der Lehrveranstaltung wird diese scheinbare Differenz bezüglich der Beurteilung der amerikanischen Groteskfilme genauer untersucht werden. Dabei soll gezeigt werden, dass die oft zitierte Opposition zwischen Adorno und Benjamin bezüglich der modernen Kunstformen doch differenzierter zu betrachten ist. Darüber hinaus sollen jene Aspekte herausgearbeitet werden, die Kracauer und Benjamin dazu veranlassten, den Filmen Chaplins und Mickey Mouse ein revolutionäres und subversives Potential zuzuschreiben. Die kritische Reflexion moderner Technik, die revolutionäre Wirkung des kollektiven Gelächters und die Fähigkeit zur Improvisation sind nur einige dieser Aspekte. Ein weiterer Fokus der Lehrveranstaltung liegt auf der feministischen Ergänzung der kritischen Theorie. Mit Texten von Esther Leslie, Gertrud Koch, Heide Schlüpmann und Miriam Hansen werden im Seminar feministische Filmtheoretiker*innen besprochen, die sich intensiv mit der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule beschäftigten und diese in vielen Aspekten weiterdachten und aktualisierten.

Ziele:
Ziel der Lehrveranstaltung ist die intensive Auseinandersetzung mit einigen Grundlagentexten der kritischen Theorie zum Massenmedium Film. Die Studierenden sollen ein differenziertes Verständnis von den kulturtheoretischen Texten der kritischen Theorie nach Walter Benjamin, Theodor W. Adorno, Max Horkheimer und Siegfried Kracauer erlangen. Anschließend werden diese „Klassikertexte“ der Kultur- und Medienwissenschaft durch feministische Positionen von Esther Leslie, Gertrud Koch, Heide Schlüpmann und Miriam Hansen ergänzt. Die Art und Weise, wie die Vertreter*innen der Kritischen Theorie über den amerikanischen Groteskfilm schreiben und nachdenken, soll den Studierenden zeigen, dass eine intensive philosophische Reflexion auch über alltägliche, humorvolle und populäre Phänomene möglich ist.

Methoden:
Einführung in das Thema (Vorstellung des Seminar Programms, Impulsreferat). Close Reading der ausgewählten Texte. Sichtung einzelner Filme bzw. Filmausschnitte. Die relevanten Texte werden vorab gelesen und im Seminar gemeinsam diskutiert. Pro Text wird es (je nach Seminargröße) eine Person oder eine Gruppe von Personen geben, die die Diskussion moderiert, den Text vorbereitet und sich Fragen überlegt, die dann im Seminar gemeinsam diskutiert werden. Es soll demnach keine klassischen Referate geben, sondern Textverantwortliche.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit in den Sitzungen [25%]
Diskussionsleitung bzw. Moderation einer Sitzung [25%]
2 Lektürekarten (1-2 Seiten) [25%]
Abschlussessay (4-5 Seiten) [25%]
Für eine positive Gesamtnote müssen mindestens 3 der Teilleistungen erbracht werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Aktive Mitarbeit und positive Bewertung von mindestens 3 Teilleistungen.
- Bereitschaft theoretische Texte zu lesen und zu diskutieren (schriftlich und mündlich).
- Studierende dürfen maximal zwei Einheiten unentschuldigt absent sein. Etwaige versäumte Abgaben müssen nachträglich und möglichst bis Semesterende (30.6.2022) kompensiert werden.

Prüfungsstoff

Themenfelder der Lehrveranstaltung

Literatur

Die Literatur wird auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Walter Benjamin
nach: Gesammelte Schriften.
- „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“, in GS I
- „Rückblick auf Chaplin“, in GS II
- „Erfahrung und Armut“, in GS II
- „Zu Micky-Maus“ (Fragment) in GS VI
- „Das Passagen-Werk“ (Auszüge), in GS V

Theodor W. Adorno
nach: Gesammelte Schriften.
- „Zweimal Chaplin“, in GS 10
- „Filmtransparente“, in GS 10
- „Ist die Kunst heiter?“, in GS 11

Gemeinsam mit Max Horkheimer:
- "Dialektik der Aufklärung", in GS 3.
Kapitel: „Kulturindustrie Aufklärung als Massenbetrug“ und
„Das Schema der Massenkultur Kulturindustrie (Fortsetzung)“

Siegfried Kracauer:
- „Von Caligari zu Hitler“ (Auszüge)
- „Theorie des Films“ (Auszüge)
- „Chaplins Triumph“
- „Dumbo“

Sergej Eisenstein:
- „Disney“, hrsg. von Oksana Bulgakowa und Dietmar Hochmuth

Esther Leslie:
- „Hollywood Flatlands“

Miriam Hansen:
- „Of Mice and Men”,
- “Cinema and Experience”

Gertrud Koch:
- „Film as Experiment in Animation: Are Films Experiments on Human Beings?”

Heide Schlüpmann:
- „Öffentliche Intimität: die Theorie im Kino“ (Auszüge)
- „Ungeheure Einbildungskraft: die dunkle Moralität des Kinos“ (Auszüge)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 01.04.2022 09:08