Universität Wien

170129 UE Übung "Medienanalyse" (2024S)

Schlüsselkonzepte digitaler Medienanalyse

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Mo 13.05. 11:30-13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 04.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 11.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 18.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 08.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 15.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 22.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 29.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 06.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 27.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 03.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 10.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 17.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 24.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

INHALTE
Begriffe wie „Kultur der Digitalität“ und „Postdigitalität“ verweisen auf die zeitgenössische Ubiquität digitaler Inszenierungsformen und auf deren machtvolle Implementierung in Prozessen der Herstellung von sozialen Wirklichkeiten. Die Medienkulturwissenschaft und verwandte Disziplinen waren im Zuge der Digitalisierung immer auch von der Frage angetrieben, welche konkreten ästhetischen Konventionen, Genres, Codes und Stile etc. sich im digitalen Medienhandeln herausbilden. Die entstandene Fachliteratur demonstriert mittlerweile einen breiten Katalog von identifizierten ästhetischen Signaturen des Digitalen. Sie offeriert aufschlussreiche Perspektiven auf das jeweilige Eingebettet-Sein dieser Ästhetiken in spezifische affirmative, subversive oder ambivalente strategische Funktionalitäten im Kontext von Aushandlungen von Subjekt-Welt-Verhältnissen, Arbeitsformen, Machtstrukturen, Identitätspolitiken uvm. Sie unterscheidet dabei auch kritisch zwischen wissenschaftlich erfassten wiederkehrenden Ästhetiken (Remediatisierung, Hybridität, Gamification, Algorithmizität etc.) und diskursiv produzierten, ‚vermeintlichen‘ Signaturen des Digitalen, die im Rahmen technophiler und technophober Debatten als digitale Imperative pauschalisiert und naturalisiert werden können (Ästhetik der Glätte, Homophilie etc.).
Diese Lehrveranstaltung widmet sich gezielt der Analyse digitalisierter und digital erstellter Formen der Bildproduktion und isoliert einige ausgewählte Kennzeichnungen digitaler Ästhetik. Dabei geht es sowohl darum, wiederkehrende Eigenschaften digitaler Bildsprachen zu erkennen, als auch darum, heterogene und konfligierende Formen ausfindig zu machen. Im Laufe des Semesters sollen in diesem Sinne verschiedene analytische Perspektiven erprobt werden, die alltägliche Einschätzungen digitaler Inszenierungsweisen aus der Ruhe bringen, eigene Analysegewohnheiten herausfordern und ebenso ungewohnte wie anregende Erkenntnisprozesse anleiten – z.B. wenn die (Un)Kreativität künstlicher Intelligenz, die Glitsches in der Reibungslosigkeit, die Medien als Beichtstühle, leakende Infrastrukturen, digitaler Ageismus und die Patterns der Niedlichkeit aufeinandertreffen und je spezifische medienkulturwissenschaftliche Methoden für ihre kritische Einordnung erfordern.

LERN- und VERLERNZIELE
Zu den Verlernzielen zählt unter anderem die ausschließlich auf Hermeneutik oder auf die Frage der Produktionsintention zentrierte Analysepraxis (‚Was wollte uns die*der Künstler*in/User*in mit diesem Werk/Bild/Video/Produkt sagen?‘). Auch Interpretationsmethoden, die digitale Motive/Narrative als symbolische Wiedergabe von Realität denken, sollen verlernt werden. Studierende erwerben stattdessen die Kompetenz der systematischen Identifikation und theorieinformierten Analyse einiger, wiederkehrender bildbasierter Formensprachen digitaler Performativität und ihrer politischen, kulturellen, gouvernementalen etc. Effekte. Sie trainieren eine analytische Routine und ein kritisches Vokabular zur Besprechung von Repräsentationsweisen, die für (post)digitale Medienpraktiken und Debatten charakteristisch sind. Erlernt wird zudem, nach den Wechselwirkungen zu fragen, die zwischen konkreten digitalen Inszenierungsformen auf der einen Seite und den mit ihnen korrelierten sozialen, kulturellen und politischen Praktiken, Diskursen und Machtverhältnissen auf der anderen Seite bestehen. Die erfolgreiche Absolvierung der Lehrveranstaltung befähigt dazu, digitale Ästhetiken als Herstellung von Wirklichkeit (nicht als Abbildung/Spiegelung von Wirklichkeit) zu erfassen, zu kontextualisieren und eigenständig zu analysieren.

METHODEN
Kleingruppen- und Plenumsdiskussionen zu wissenschaftlichen Texten und medialen Materialsichtungen. Verfassen von Lesekarten; Referate zu Fachliteratur; Eigenständiges Recherchieren und analytisches Arbeiten in Teams zu einem medialen Gegenstand mit LV-Bezug (Kurzpräsentation des Arbeitsfortschritts im Plenum; Verfassen einer Analyse).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

LEISTUNGSÜBERPRÜFUNG
Die Note setzt sich aus 4 Teilleistungen zusammen. Das Nicht-Erbringen einer Teilleistung bis zum letztmöglichen Zeitpunkt führt zu einer negativen Bewertung der Teilleistung. Alle Teilleistungen können sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache erbracht werden.

(1) Verfassen von 2 Lesekarten:
Eine Lesekarte zur Pflichtlektüre der Einheit wird spätestens am Tag der LV um 10.00 Uhr via Moodle als .doc/.docx abgegeben. Die Termine sind frei wählbar.
Ihre Aufgabe: Stellen Sie auf einer Seite (Times New Roman, 12 pt., 1,5 Zeilenabstand, unter Verwendung der Formatvorlage auf Moodle) selektiv die in Ihren Augen zentrale(n) These(n) des Texts dar. Direkte Zitate mit Seitenangabe in Klammern; indirekte Wiedergabe ohne Seitenangabe. Bewertet wird das stichhaltige Erfassen und Widergeben von Argumentationen und Positionen und das Einhalten der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis (präzise Sprache, gründlich lektorierte Abgabe etc.). Gewichtung für die Gesamtnote 20%
(2) Abhaltung eines Referats, das in Teams* erarbeitet wird. Die Referatsthemen werden vergeben. Vorgestellt werden die Fragestellung, der Untersuchungsgegenstand, die Vorgehensweise und die Ergebnisse eines wissenschaftlichen Aufsatzes. Bewertet wird das stichhaltige Erfassen und Widergeben von Argumentationen und Positionen mit selektiver Schwerpunktsetzung auf die in Ihren Augen für das Thema „Ästhetik digitaler Medien“ zentralen Aspekte. Bitte keine Autor*innenbiographien. Erbeten wird das Einbeziehen des Plenums durch mindestens eine Diskussionsfrage. Gestalten Sie PowerPoint-Folien, die schlicht, übersichtlich und präsentations-synchron sind (Aufzählungen etc. animieren!). Schließen Sie Ihr Referat mit einem „Tool-Kit“ (formulieren Sie für das Plenum mindestens einen konkreten Vorschlag zur analytischen zukünftigen Implementierung der Erkenntnisse aus Ihrem Referat: Mit welchem Begriff könnte medienanalytisch weitergearbeitet werden? Oder: Welche Perspektive könnte in medienanalytischen Arbeiten übertragen zur Anwendung kommen? Etc.). Gewichtung für die Gesamtnote 40%
(3) Recherche und Midterm-Kurzvorstellung eines Analysevorhabens im Bereich „digitale Ästhetik“. Wählen Sie in Teams* einen medialen, digitalen Untersuchungsgegenstand, an den Sie medienwissenschaftliche analytische/theoretische Perspektiven herantragen. Stellen Sie Ihre Überlegungen und Ihren Arbeitsfortschritt beim Midterm-Chat in einer max. 5-minütigen Präsentation vor (Gewichtung für die Gesamtnote 10%, Bewertet wird gründlich betriebene Recherche und die Wissenschaftlichkeit der Vorüberlegungen).
(4) Implementieren Sie Feedback und geben Sie im Zeitraum ab 17. Juni bis spätestens 3. Juli (23.55 Uhr) Ihre im Team* verfasste schriftliche Analyse (basierend auf Teilleistung 2) im Umfang von 3–4 Seiten (Times New Roman, 12 pt., 1,5 Zeilenabstand, unter Verwendung der Formatvorlage auf Moodle) als PDF ab. Bewertet wird das stichhaltige Entwickeln von Argumentationen und Positionen und das Einhalten der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis (Zitation, präzise Sprache, gründlich lektorierte Abgabe etc.). Gewichtung für die Gesamtnote 30%
(+) Gute Mitarbeit wirkt sich positiv auf die Gesamtnote aus und kann andere, schlechter bewertete Teilleistungen aufwerten.
(*) In begründeten Ausnahmefällen (psychische Dispositionen, fachliche Interessen etc.) können Teilleistungen alleine erbracht werden. Senden Sie dazu eine Anfrage per Mail bis spätestens 4. März 10.00 Uhr.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

MINDESTANFORDERUNGEN
(1) Das Nicht-Teilnehmen an der LV ist max. 3 mal möglich. Sie müssen Ihr Fernbleiben bis einschließlich der dritten Abwesenheit nicht entschuldigen (bitte senden Sie keine E-Mails etc.) – außer, wenn Sie in der ersten Einheit am 4. März verhindert sind**. Eine vierte Abwesenheit ist nur mit ärztl. Attest entschuldigt. Wenn Sie häufiger als vier Mal fehlen, ist ein positiver Abschluss der LV nicht möglich.
**(2) Wenn Sie in der ersten Einheit nicht anwesend sein können, geben Sie mir dies bis spätestens 4. März, 10.00 Uhr per E-Mail bekannt. Wer in der ersten Einheit unentschuldigt fehlt, wird wieder von der LV abgemeldet, sodass Wartelistenplätze nachrücken können.

Prüfungsstoff

Literatur

Die Literaturliste steht auf Moodle bereit. Aufgrund des beschränkten Zeichenumfangs werden hier nur die Autor*innen genannt.
Gelesen werden bzw. als weiterführende Literatur bereitgestellt werden Schriften von: Angerer, Marie-Luise/Bernd Bösel; Bazzichelli, Tatiana; Bolinski, Ina; Bublitz, Hannelore; Chun, Wendy Hui Kyong; Fizek, Sonia/Anne Dippel; Gallagher, Owen; Goppelsröder, Fabian; Gramlich, Noam; Gunkel, Katja; Halberstam, Jack; Han, Byung-Chul; Henig, Lital/Tobias Ebbrecht-Hartmann; Hurley, Zoe; Kane, Carolyn L.; Kapfer, Leonie; Mader, Vera; Mersch, Dieter; Nakamura, Lisa; Naveau, Manuela; Otto, Isabell; Rackwitz, Roman; Stäheli, Urs; Steyerl, Hito; Sulzenbacher, Stefan; Wagner, Sarah/Akiko Ogawa.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.03.2024 12:46