Universität Wien

170133 PS Proseminar "Filmtheorie" (2025S)

Kino vor Gericht. Verfahren der Filmtheorie zwischen Courtroom Drama und Beweismittel-Film

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Do 26.06. 09:45-11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 60 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 06.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 13.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 20.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 27.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 03.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 10.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 08.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 15.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 22.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 05.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 12.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

INHALT:
Filme wie "Anatomie eines Falls" (2023) und "Saint Omer" (2022), Serienphänomene von "Suits" bis zur True-Crime-Welle belegen die anhaltende Affinität des Bewegtbilds zum Schauplatz Gericht. Im Gerichtssaal wird gesellschaftliche Organisation von Wissen und Macht konkret sicht- und hörbar: als raumzeitliche Anordnung und performative Rollenverteilung des Sprechens, Zeigens, Urteilens. Kein Wunder, dass auch die Filmtheorie häufig an diesen Ort zurückkehrt, wenn es darum geht, die Verfahren des Mediums abzuklären.
Das betrifft zum einen die Frage nach der Evidenzkraft audiovisueller Aufzeichnung: Film wird gelegentlich tatsächlich als juristische Beweismittel eingesetzt, auch sonst aber häufig analog zu juristischen Prozeduren des Beweisens gedacht (etwa in aktuellen Formaten kritischer Bildforensik). Zum anderen steht der Gerichtssaalfilm selbst im Scheinwerferlicht verschiedener filmtheoretischer Zugriffe: Die Filmwissenschaftlerinnen Carol Clover und Stella Bruzzi untersuchen an Gerichtssaaldramen Verfahren der Zuschauer*innenpositionierung durch Point-of-View, Schnitt und Erzählung als formale und gesellschaftliche Verfahren. Courtroom-Hits wie "Erin Brockovich" (2000) und "Legally Blonde" (2001) sind Gegenstand ambivalenter Befunde zu popkulturellem Postfeminismus, während Abderrahmane Sissakos "Bamako" (2006, die Fabel eines Prozesses gegen den Internationalen Währungsfonds) sich als produktiver Aushandlungsort für postkoloniale Film- und Medientheorie erwiesen hat. Einige dieser Stationen einer Filmtheorie vor Gericht werden wir aufsuchen, historisch kontextualisieren und zueinander und zu Filmen in Beziehung setzen. Dazu dient auch eine "Filmlabor"-Einheit, für die Studierende einen aktuellen Film in Kleingruppen mit verschiedenen Aufgaben vorbereiten.
ZIELE:
Sie lernen ein breites Spektrum filmtheoretischer Positionen kennen und anwenden. Der durchgehende Fokus auf Verfahren der Gerichtsbarkeit und den Gerichtssaalfilm mit seinen wiederkehrenden Motiven soll Vergleiche zwischen verschiedenen Konzepten und Fragerichtungen der Filmtheorie erleichtern.
METHODEN:
– PRÄSENZ: Die Lehrveranstaltung findet in Präsenz an der Universität Wien statt. Es gibt Plenumsaktivitäten, Gruppen- und Einzelaufgaben vor Ort, optional auch vorbereitete Präsentationen. Vorbereitend sind Textlektüren und Sichtungsaufgaben (z.B. für das "Filmlabor" in der Mitte des Semesters) zu erfüllen.
– SCHREIBAUFGABEN: Hausübung (2 Seiten), Exposé der Abschluss- oder Bachelorarbeit (2 Seiten), Abschlussarbeit (ca. 12 Seiten, Abgabe bis 30.7.2025) oder Bachelorarbeit (ca. 40.000 Zeichen, Abgabe bis 8.8.2025).
Die Abgaben während des Semesters (Hausübung und Exposé der Abschluss- oder Bachelor-Arbeit) werden durch schreibdidaktisch geschulte Schreibassistent*innen des Centers for Teaching and Learning (CTL) der Universität Wien begleitet. Studierende erhalten neben der Bewertung dieser Abgaben ein schreibdidaktisches Feedback, das der Verbesserung der Schreibfähigkeit dient.
Diese beiden Schreibaufgaben sowie die Teilnahme an einer Einzelberatung zum Thema (wiss.) Schreiben mit einem*r der Schreibassistent*innen sind Teil der Mindestanforderungen der Lehrveranstaltung. Die Teilnahme am Schreibassistenz-Programm des CTL (s.o.) ist eine verpflichtende Teilleistung des Seminars.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Endnote setzt sich aus folgenden Teilleistungen in folgender Gewichtung zusammen:
– Regelmäßige Teilnahme am Proseminar, samt kleiner vorbereitender Lektüreaufgaben; optional Präsentation (25%)
– Hausübung, einschließlich Überarbeitung und Wahrnehmen einer Einzelberatung mit einem*r Schreibassistent*in (30%)
– Abschlussarbeit oder Bachelor-Arbeit, samt Abgabe eines Exposés (in Erst- und überarbeiteter Fassung) (45%)
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Hinweis der Studienprogrammleitung: Wir möchten faire Bedingungen für alle Studierenden sicherstellen. Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen. Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann gestattet, wenn dies ausdrücklich eingefordert wird. Alle Informationen zu Ihren Rechten und Pflichten finden Sie in der Satzung, https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Voraussetzung der Teilnahme ist die Absolvierung der STEOP. Vorausgesetzt wird Interesse an Film-, Medien- und Kulturtheorie und an Filmgeschichte.
Voraussetzung einer positiven Beurteilung der gesamten Lehrveranstaltung ist, dass alle drei oben genannten Teilleistungen mit positiver Benotung erbracht werden. Es sind zwei unentschuldigte Präsenzeinheiten Fehlzeit gestattet. Anwesenheit in der ersten LV-Sitzung ist verpflichtend.

Prüfungsstoff

Die zu verfassenden Texte setzten sich – bei der Hausübung entlang einer recht genau definierten Aufgabenstellung, bei Abschluss- und Bachelor-Arbeit freier – mit Konzepten der Filmtheorie auseinander, die im Kurs erlernt werden.

Literatur

Texte werden auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 20.02.2025 12:46