Universität Wien

170136 UE Unerhörtes Radio (2006W)

Die Zukunft der Sinne - unerhörtes Radio

[alt: § 1(1)2b]
Beginn: 5.10.06

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 05.10. 17:00 - 18:30 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Donnerstag 12.10. 17:00 - 18:30 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Donnerstag 19.10. 17:00 - 18:30 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Donnerstag 09.11. 17:00 - 18:30 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Donnerstag 16.11. 17:00 - 18:30 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Donnerstag 23.11. 17:00 - 18:30 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Donnerstag 30.11. 17:00 - 18:30 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Donnerstag 07.12. 17:00 - 18:30 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Donnerstag 14.12. 17:00 - 18:30 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Donnerstag 11.01. 17:00 - 18:30 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Donnerstag 18.01. 17:00 - 18:30 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Donnerstag 25.01. 17:00 - 18:30 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Unterhaltung, Bedürfnisbefriedigung, Musik, Klatsch, Werbung, Bildung und Information -
der Hörfunk zeigt die Dialektik von Monopolen und Oligopolen. Vorbei sind die Zeiten, als der Hörfunk gegenüber dem Fernsehen als höherwertiges Gestaltungsmedium verstanden wurde, weil er mit dem Gehör ein abstrakteres Aufnahmeorgan anspreche: ¿Unser Ohr ist vor allem ein Werkzeug des Verstandes, des Gehirns, Empfänger des schon Geformten. Sehen aber ist Anschauung, Erfahren, Sammeln von sinnlichem Rohmaterial¿ formulierte Rudolf Arnheim 1936. Wenn Hörfunk und Fernsehen immer häufiger vom Gestaltungsmedium zum bloßen Übertragungsmedium für Alltägliches werden, schmelzen die künstlichen, bzw. angemaßten künstlerischen Unterschiede zwischen beiden Medien dahin.
Signifikant ist eine neu enstehende ¿Kultur des Hörens¿ - Hörbücher, Hörbilder, Hörparks.
Doch die Medien-Wirkungen des Radios sind kaum auf der Inhaltsebene zu verorten, sondern auf der strukturellen.
Der Umstand, dass allerorten der Funk ¿eingeschaltet¿, prägt den Sound des Alltags.
Das Radio wird zum Alltagsbegleiter und Stabilisator, verbannt Gefühle (der Einsamkeit oder Langeweile), verbannt Fragen (Was, Warum, Wozu ?) - und erzeugt indirekte Teilnahme an einer medial übermittelten Welt.
Radio : Zurückhören ¿ Vorauslauschen ¿ Zusammenhören.
Themen:
- Vielfalt und Sorgfalt ¿ Was ist anspruchsvoller Journalismus.
- Die Redlichkeit der Töne
- Akustische Verpackungselemente
- Wertehierarchie anstelle von Bedürfnisbefriedigung
- Medienmodelle und Wechselwirkungen (Waren-Konsum-Wirtschaft)
- Einschalten ¿ Gleichschalten.
- Klanganthropologie ¿ eine neue Disziplin
- Medien als Interaktionskoordinatoren

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

- Ch. Schulte - Walter Benjamins Medientheorie (UVK)
- K. Gruber - Die zerstreute Avantgarde (Böhlau)
- H.Krug ¿ Kleine Geschichte des Hörspiels (UVK)
- J.Hörisch ¿ Eine Geschichte der Medien (Suhrkamp)
- R.Caillois ¿ Die Spiele und die Menschen (Ullstein)
- Platon ¿ Der Staat (Reclam)
- F.Kittler ¿ Draculas Vermächtnis ¿ Technische Schriften (Reclam)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

I.4.

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36