Universität Wien

170137 PS Proseminar "Medientheorie" (2022S)

Transnationale Medienereignisse im 20. und 21. Jahrhundert

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Ab dem Sommersemester 2020 werden im Aufbaumodul "Theorie" neben regulären Proseminaren auch Proseminare mit Schreibwerkstatt angeboten. In Proseminaren mit Schreibwerkstatt werden neben der Vermittlung fachwissenschaftlicher Lehrinhalte gezielt wissenschaftliche Arbeitsweisen vermittelt, geübt und angewendet.

Die entsprechenden Proseminare werden mit dem Zusatz "mit Schreibwerkstatt" versehen. (z.B. Übung "Medientheorie" mit Schreibwerkstatt)

Weitere Informationen entnehmen Sie dem Handout Wissenschaftliches Arbeiten: https://spl-tfm.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/p_spl_theaterwissenschaft/Informationsmaterial/Handout_Wissenschaftliches_Arbeiten_NEU.pdf

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 16.03. 11:30 - 14:45 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 30.03. 11:30 - 14:45 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 04.05. 11:30 - 14:45 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 18.05. 11:30 - 14:45 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 01.06. 11:30 - 14:45 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 15.06. 11:30 - 14:45 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte
Seit dem 19. Jahrhundert kommt Ereignissen aufgrund der technologischen Reproduzierbarkeit von Bildern und Daten sowie durch beschleunigte Nachrichtenübermittlung (Telegraphie, Kabel) eine, in dieser Weise nicht gekannte, breite Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit zu. Nach Reinhart Koselleck weisen Ereignisse drei unterschiedliche Zeitschichten in sich auf, die Einmaligkeit, eine Wiederholungsstruktur, und beide sind eingebettet in lange Kontinuitäten. (Vergangene Zukunft. Zur Semantik geschichtlicher Zeiten, Frankfurt/Main 1979)
Fernsehen als LIVE Medium, das Simultanität im Sinne einer unmittelbaren Referenz auf realweltliche Zusammenhänge erfahrbar macht, hat ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Printmedien als dominanter Generator transnationaler Medienereignisse abgelöst. Medienereignisse sind daher immer auch als Ausdruck des mediengeschichtlichen Wandels zu verstehen und indizieren im 21.Jahrhunderts eine globale Ausweitung von Kommunikationsräumen und deren Ausdifferenzierung.
Ausgewählte paradigmatische Medien-Ereignisse des 20. und 21. Jahrhunderts werden im Proseminar in Hinblick auf ihre diskursive und machtpolitische Strukturierung und in Hinblick auf ihre medialen Voraussetzungen und ästhetischen Modi erforscht und bearbeitet werden. (Untergang der Titanic 1915, Olympiade 1936, Mondlandung 1969, Mauerfall 1989, Terroranschlag World Trade Center New York 2001, Sturm auf das Kapitol in Washington 2021)

Ziele
Ziel der geplanten Lehrveranstaltung ist es, am Beispiel ausgewählter Medienereignisse des 20. und 21. Jahrhunderts medientheoretische und kulturgeschichtliche Perspektiven auf zeithistorische Ereignisse anzuwenden und diese medienhistorisch zu analysieren und zu reflektieren.

Methoden:
Input der LV-Leiter*in mit interaktiven Elementen, Gruppenarbeiten, Close Reading ausgewählter Texte/Textausschnitte. Vorab und/oder gemeinsame Sichtung einzelner Filme bzw. Filmausschnitte. Die Basis-Texte werden vorab gelesen und in der Übung gemeinsam diskutiert. Pro Text wird es (je nach LV-Größe) eine Person oder eine Gruppe von Personen geben, die einen Text-Impuls vorbereitet und sich Fragen überlegt, die dann im Plenum gemeinsam diskutiert werden, Peer-Learning und dialogisches Arbeiten, Table Talks.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Kontinuierliche Anwesendheit und aktive Beteiligung .
Abwesendheit bei einem Termin (Doppelstunde) ist unentschuldigt möglich.
- Regelmäßige Lektüre, möglichst fristgerechte Abgabe der schriftlichen Übungs-Arbeiten.
- Positive Bewertung aller Teilleistungen.
- Bereitschaft englischsprachige Texte zu lesen und zu diskutieren.
- Teamarbeitsbereitschaft.

Prüfungsstoff

Die zur Verfügung gestellte und darüber hinaus gehende, selbst recherchierte Literatur.

Literatur

Die Pflicht-Literatur ist online/u:search zu finden oder wird auf Moodle zur Verfügung gestellt.
Becker, Frank: Schneller lauter schöner? Die olympischen Spiele von 1936 in Berlin als Medienspektakel.
in: Lenger, Friedrich / Nünning, Ansgar (Hg.): Medienereignisse der Moderne. Darmstadt 2008, 95-114:
Bernold, Monika: 9/11 als Medienereignis. In: Margit Reiter/Helga Embacher (Hg.) Europa und der 11. September 2001. Wien, Köln, Weimar 2011: Böhlau, 251-271.
Bösch, Frank: Transnationale Trauer und Technikkritik? Der Untergang der Titanic in: Lenger, Friedrich / Nünning, Ansgar (Hg.): Medienereignisse der Moderne, 2008, 79-95.
Couldry Nick et al (eds.): Media Events in a global Age. London New York 2010.
Dayan, Daniel/Katz Elihu: Medienereignisse. (übers. Christine Hanke) In: Adelmann, Ralf u. a. (Hg.): Grundlagentexte zur Fernsehwissenschaft. Theorie Geschichte Analyse, Konstanz 2002 (1987),
413-453.
Doane, M. A.: Information, Crisis, Catastrophe. In: Logics of Television. P. Mellencamp. (ed.) Bloomington. 2002, 222-238 .
Engell, Lorenz: Das Mondprogramm. Wie das Fernsehen das größte Ereignis aller Zeiten erzeugte in: Lenger, Friedrich/Nünning, Ansgar (Hg.): Medienereignisse der Moderne, Darmstadt 2008, 150-172 .
Hoffmann, Hilde, Der 11. September 2001 als Fernsehereignis. Überlegungen zum deutschen Fremdsystem. In: C. Bremshley u.a. (Hg.) Den Fremnden gibt es nicht. Xenologie und Erkenntnis. Münster 2004, 92-94 .
Koselleck, Reinhart: Ereignis und Struktur. In: Koselleck Reinhart /Wolf-Dieter Stempel: Geschichte Erzählung Ereignis (1973) Fink: München 1990, 560-571.
Nachtigall, Andrea: Von Cowboys, Staatsmännern und Terroristen. Männlichkeitskonstruktionen in der medialen Inszenierung des 11. Septembers. in: Lünenborg, Margreth Politik auf dem Boulevard? Die Neuordnung der Geschlechter in der Politik der Mediengesellschaft. Bielefeld:2009, 196-231.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 01.04.2022 09:08