Universität Wien

170167 SE Seminar zu Theorien und Methoden der Theaterwissenschaft (2009W)

Masken

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 90 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 13.10. 09:00 - 11:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 20.10. 09:00 - 11:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 27.10. 09:00 - 11:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 03.11. 09:00 - 11:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 10.11. 09:00 - 11:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 17.11. 09:00 - 11:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 24.11. 09:00 - 11:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 01.12. 09:00 - 11:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 15.12. 09:00 - 11:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 12.01. 09:00 - 11:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 19.01. 09:00 - 11:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 26.01. 09:00 - 11:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Masken gehören zunächst in den Bereich ritueller Praktiken und werden in Europa parallel zur Formulierung christlich-humanistischer Menschenbilder zu einem höchst widersprüchlichen Problem der modernen Theaterentwicklung. Während professionelle Spielerinnen und Spieler (etwa der italienischen Commedia all'improvviso) auf Masken als einem grundlegenden Prinzip zur Verhandlung existenzieller Fragen rekurrierten, verteufelten Akademiker und Geistliche Masken als größte Gefahr für ihr Identitätsideal. Einem Theater der Masken stand bis um 1800 ein Theater der Identität gegenüber, ehe sich eine normative Auffassung von Theater durchzusetzen begann. Zu den Grundfesten derselben gehörte die Kunst veristischer Menschendarstellung;, welche in einem nicht unerheblichen Maß an der Überwindung des Maskenhaften gemessen wurde.
Auffallend ist, dass viele der Theateravantgardebewegungen des 20. Jahrhunderts mit Masken experimentierten. Durch die Orientierung an außereuropäischen Theaterformen oder an historischen Formen europäischen Masken-Theaters sollte ein Ausdrucks- und Interaktionspotential reaktiviert werden, das in der Institutionalisierungsphase bürgerlichen Theaters im 18. und 19. Jahrhundert offenbar verloren gegangen war.
Nach einer einführenden Sitzung, die dem Umreißen des Themenfeldes, der Diskussion virulenter Fragestellungen sowie der Organisation des Seminars dient, sind zunächst unterschiedliche Traditionen des Maskengebrauchs zwischen Ritual und Theater zu untersuchen. In außereuropäischen und europäischen Maskentraditionen ist nach der Funktion von Masken im Hinblick auf das gesellschaftliche Verhandeln existenzieller Prozesse zu fragen. Wenn der Aspekt der thea im Ritual Überhand nimmt, so dass von Theater gesprochen werden kann, bleibt die Frage zu stellen, inwiefern sich die Funktion der Masken verändert. Aber auch eine Ausnahmeerscheinung wie die Venezianische Gesellschaftsmaske ist unter kulturwissenschaftlichen Aspekten zu thematisieren.
Im weiteren Verlauf des Seminars gilt die Aufmerksamkeit dem Verschwinden der Theater-Masken sowie den Versuchen zur Rückeroberung der Maske als einem Prinzip von Theater im 20. Jahrhundert. Hier bedürfen verschiedene Avantgardebewegungen einer vergleichenden Untersuchung. Schriften und Inszenierungen sind auf ihren Umgang mit Traditionen sowie auf theatertheoretische und -ästhetische Implikationen hin zu untersuchen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

II.2.1., 092: § 5(1)

Letzte Änderung: Do 16.01.2025 00:13