Universität Wien

170210 SE Seminar zu Theorien und Methoden der Filmwissenschaft (2007W)

Kino als Produzent von Geschichtlichkeit

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

[alt: § 2(1)4b]
Anmeldung von 25.9. bis 7.10. 2007 über http://www.univie.ac.at/film/php/anmeldung/tfmanm.php?anmtyp=2

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 23.10. 17:00 - 19:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 30.10. 17:00 - 19:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 06.11. 17:00 - 19:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 13.11. 17:00 - 19:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 20.11. 17:00 - 19:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 27.11. 17:00 - 19:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 04.12. 17:00 - 19:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 11.12. 17:00 - 19:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 18.12. 17:00 - 19:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 08.01. 17:00 - 19:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 15.01. 17:00 - 19:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 22.01. 17:00 - 19:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Dienstag 29.01. 17:00 - 19:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In seinem Aufsatz Die Geschichtlichkeit des Films stellt der französische Philosoph Jacques Rancière eine Hypothese auf die Probe: Der Film hat eine innere Beziehung zu einer bestimmten Idee von Geschichte und zur Geschichtlichkeit der Künste, mit der er verbunden ist. Das Seminar wird sich dieser Erprobung anschließen und sie weiterführen. Zu Wort und Bild kommen dabei in gleichem Maße GeschichtswissenschaftlerInnen sowie FilmemacherInnen.
Die einen sammeln die Lumpen des Alltags, machen gesellschaftliche Energien ausfindig und bezeichnen Geschichte weniger als Wissenschaft denn als Form des Eingedenkens oder Austausches. Geschichtsschreibende befragen die Voraussetzungen ihrer Arbeit. Ihre Schlüsse sprengen den klassischen Begriff der Geschichte. Die lineare Geschichtsauffassung ist gründlich erschüttert, Geschichte ohne einen Konnex in der Gegenwart nicht zu denken und notwendig fiktional durchsetzt.
Die anderen wenden Filmstills, räsonieren über die gleichzeitigen Momente der Befreiung und des Einschlusses, überführen Geschichte in einen Prozess, der nicht abzuschließen ist. FilmmacherInnen betrachten ihr Medium historisch. Ihre Angebote geben Film und Geschichte Kontur. Das Kino wird als gesellschaftliches und emotionales Übertragungsmittel ausgewiesen, Montage lässt sehend werden und die Aktualität der Geschichte und die Geschichte der Aktualität führen ineinander über.
Geschichte und Film: Grenzen zwischen Disziplinen und Ausdrucksformen werden porös.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Das Seminar bietet repräsentative Stichproben zum inneren Verhältnis von Film und Geschichte, das es in seiner Anlage zu befragen, in seinen Widersprüchen zu diskutieren, in seinen Begrifflichkeiten zu konkretisieren gilt. Gelesen werden Texte u. a. von Walter Benjamin, Michel de Certeau, Gertrud Koch; die filmischen Vorschläge stammen von Hartmut Bitomsky, Jean-Luc Godard, Hervé Le Roux etc.

Prüfungsstoff

Teilnahmevoraussetzung:
Abgeschlossener 1. Studienabschnitt
Abschluss des Seminars:
Aktive mündliche Mitarbeit, Referat, schriftliche Abschlussarbeit

Literatur

Eva Hohenberger, Judith Keilbach (Hg.), Die Gegenwart der Vergangenheit. Dokumentarfilm, Fernsehen und Geschichte, Berlin 2003.
Siegfried Kracauer, Geschichte Vor den letzten Dingen, Frankfurt am Main 1971.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

II.2.1., 092: § 5(1)

Letzte Änderung: Sa 24.04.2021 00:19