Universität Wien

170210 PS Proseminar "Konzepte und Techniken von Schau/Spiel" (2016W)

Choreographie: Schrift und Technik der Bewegung

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 80 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Samstag 15.10. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Sonntag 16.10. 09:45 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Samstag 17.12. 09:45 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Sonntag 18.12. 09:45 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte: Choreographie bezeichnet ganz allgemein das Schreiben von Bewegung. In ihrer historischen Entwicklung bewegt sich der Begriff immer wieder zwischen der Choreographie als Lehre des Tanzens und der Notation von Bewegung. Doch im Gegensatz zu anderen Schriftsystemen verfügt die Choreographie über keine einheitliche „Sprache“. Im Laufe der Geschichte haben sich immer wieder neue Formen und Weisen herausgebildet Bewegungen zu notieren, sie zu beschreiben, damit zu führen und zu lenken.
Das Seminar wird zentrale Dokumente der Choreographiegeschichte betrachten und herausarbeiten, welche ästhetischen aber auch politischen Vorstellungen von Bewegung und Körper in ihnen zum Ausdruck kommen. Wir wollen uns dabei sowohl mit den choreographischen Ansätzen von Arbeau (Orchésographie, 1589), Feuillet (Chorégraphie, 1700) und Noverres (Lettres sur la danse, 1760) beschäftigen aber auch zentrale Auseinandersetzungen aus dem 20. Jahrhundert (Laban, Ausdruckstanz, Judson Church) betrachten. Wie haben sie das Verhältnis von Schrift/Zeichen und Bewegung verändert? Welche choreographischen Praktiken existieren heute? Welche Probleme werfen sie auf?
Ein besonderer Fokus des Seminars wird auf der Produktivität der Choreographie liegen: Welche Bewegungen wurden durch ihren Einsatz hervorgebracht? Welche „Aussagegefüge“ (Deleuze/Guattari) sind durch das Zusammenspiel von Zeichen und Bewegung entstanden? Und wie lässt sich der Begriff der Choreographie auch außerhalb des Tanzes (im Sinne einer expanded choreography) zur Beschreibung/Analyse von Bewegungen einsetzen?

Methoden: Textlektüre, projektbezogenes Arbeiten, kontextbezogene Analyse historischer Schriften, Analyse von Inszenierungstechniken, Übertragung historischen Wissens, Methodenreflexion

Ziele: Die Geschichte choreographischer Aufzeichnungssysteme soll anhand von ausgewählten Beispielen vermittelt werden. Die zentrale Rolle choreographischer Niederschriften für die Tanz- und Theaterwissenschaft soll durchdrungen werden, Vermittlung historiographischer Forschungsmethoden anhand historisch spezifischer Wiedergaben von Bewegung, es sollen Probleme des Dokumentarismus der Bewegungsaufzeichnung vermittelt werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit sowie Textlektüre sind erwünscht, die Note setzte sich zusammen aus der Mitarbeit in einer Referatsgruppe (Präsentation eines Textes mit Beispiel) oder dem Erstellen einer Lesekarte sowie der schriftlichen Hausarbeit zu einem selbst gewählten Thema.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Bewertungskriterien: Die Bewertungskriterien werden in der ersten Sitzung vorgestellt

Prüfungsstoff

Gegenstände des Seminars, eigene daran angeschlossene Forschungsfragen für die Hausübung

Literatur

Die Literatur wird auf Moodle bereitgestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21