Universität Wien

170211 PS Proseminar "Konzepte und Techniken von Schau/Spiel" (2020S)

Immersion | Reflection - Zwei Rezeptionskonzepte im Widerstreit

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 10.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Dienstag 17.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Dienstag 24.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Dienstag 31.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Dienstag 21.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Dienstag 28.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Dienstag 05.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Dienstag 12.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Dienstag 19.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Dienstag 26.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Dienstag 09.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Dienstag 16.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Dienstag 23.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Dienstag 30.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt
"Immersion" heißt das Stichwort, unter dem mediale Environments heute zunehmend expliziter Erfahrungen von Unmittelbarkeit, von Präsenz und Flow-Erleben – das Vergessen der aktuellen zugunsten der virtuellen Realität – versprechen. Dass mediales Rezipieren jedoch stets als Wechselspiel zwischen Annäherung und Distanzierung von Werk und Betrachterin funktioniert, weil jegliche Versuche, eine "totale Immersion" zu (er-)schaffen, selbst in den neuesten Technologien von Virtual und Augmented Reality erst gerade dadurch reizvoll erscheinen, weil in ihnen die Unmöglichkeit eines solchen Versprechens demonstriert wird, wird in den meisten Konzeptionen von immersiven Medienumwelten vergessen und das Potenzial dieser Wahrnehmungssituation unterschätzt. Dabei stehen mittels theoretischer Ansätze wie Viktor Schklovskis "Ostranenie", Walter Benjamins "Aura", Bert Brechts "Verfremdungseffekt" oder Michael Frieds "Theatricality" schon seit Beginn des Zeitalters verteilter Aufmerksamkeit (Löffler 2014) genügend Modelle zur Verfügung, um das so geschaffene Wechselspiel von Innen und Außen der Erfahrung, zwischen "Here und There" (Liptay 2016) zu beschreiben. Der Kurs fährt doppelgleisig und stellt in jeder Sitzung aufs Neue den Immersion-Theorien Reflexions-Theorien gegenüber, um die gegenseitige Durchdringung beider Mechanismen aufzudecken und das Potenzial ihres Zusammengehens auszuloten. "Immersion" und "Reflexion" werden als Medienwirkungsbegriffe befragt und ihre korrelativen Möglichkeiten an verschiedensten Beispielen aus Film, Theater und Medien diskutiert.

Ziele
Der Kurs "Immersion | Reflection" konfrontiert Studierende mit ihrem eigenen Erlebnishorizont von filmischen und mediatisierten Umgebungen. Erlernt werden sowohl theoretische als auch analytische Fähigkeiten, mit historischen und aktuellen Medienphänomenen analytisch umzugehen. Im Hinblick auf die Sensibilisierung für mediale Mechanismen verschiedenster Formen hinterfragen Studierende im Seminar ihre eigene und die Mediennutzung anderer und bringen auf diese Weise die Vermittlungs- mit der Rezeptionsebene des Films zusammen. Die behandelten Beispiele und Theorien werden so in ihren jeweiligen Rahmungen und Kontexten verankert und vermeintlich 'veraltete' Theorien der medialen Wirksamkeit auf ihre Tauglichkeit im Heute überprüft. Ihre erfolgreiche Aneignung der Kurs-Inhalte erweisen die Studierenden, indem sie eigene Thesen in kürzeren Impulsreferaten offenlegen, diese schließlich anhand einer konkreten Erfahrung testen und letztlich die gefundenen Thesen per Hausarbeit in einem theoretischen Kontext verorten.

Methoden
Methodologisch werden im Kurs verschiedene Zugriffe auf die Zuschauer*in verhandelt und diese Methoden anhand von theoretischen Anwendungen an Beispielen überprüft. Konkret bedeutet dies, dass der theoretische Anteil des Seminars durch kleinere Exkursionen in Wien komplettiert wird, während denen die Studierenden aufgefordert werden, die im Seminar erlernten theoretischen Fertigkeiten an sich und anderen zu testen und ihre Erlebnisse schriftlich festzuhalten. Geplant ist etwa der Besuch der immersiven Theatergruppe Nesterval, der Ausstellung ESCAPE! von Deborah Sengl, des Jüdischen Filmfestivals sowie das Gesprächs mit anderen Wissenschaftler*innen, die zu angrenzenden Medienformaten (VR, Themenpark) arbeiten. Ziel ist dabei stets, die reflexiven und immersiven Potenziale der medialen Umgebungen zu rekapitulieren und ihr Zusammenspiel zu untersuchen. Dafür steht die Studierendenplattform tfmlog zur Verfügung, auf der Texte von Studierenden über die Erfahrungen publiziert werden sollen.

Anmerkung:
- Die Kosten für die kleineren Exkursionen können teilweise von der Förderung für innovative Lehre übernommen werden, mit einem Selbstbehalt von insgesamt ca. 20 Euro pro Teilnehmer*in ist allerdings zu rechnen.
- Für die Exkursionen kann sich der reguläre Kurszeitraum vereinzelt auf eine andere Uhrzeit am selben Tag verschieben.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

während der Vorlesungszeit:
a) Impulsreferat (10 Minuten); Gewichtung: 25%
b) Individueller Erfahrungsbericht (3-4 Seiten); Gewichtung: 25%
nachgelagert:
c) Hausarbeit (8-10 Seiten); Gewichtung: 50%

Prüfungsstoff

Literatur

zur Vorbereitung:
Liptay, Fabienne/Dogramaci, Burcu (Hg.) (2016): Immersion in the Visual Arts and Media. Leiden: Brill.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21