Universität Wien

170213 UE Schiller sehen, sezieren und beschreiben (2006W)

Heute Schiller sehen, sezieren und beschreiben. Die Erfindung des deutschen Idealismus durch Friedrich Schiller, dessen aktuelle (musik-)dramatischen Folgen und wie

[alt: § 1(1)2b]
Block im Schreyvogelsaal: Freitag 27.10., 17.11., 8.12. 2006,
12.1. und 26.1. 2007, jeweils von 14-18:30 Uhr

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Alle Dramen Friedrich Schillers (1759 1805) dienten nach und nach dem Musiktheater. Sie bildeten die Basis nicht nur für Schauspiel-Musiken und Ouverturen, Programm-Musik der unterschiedlichsten Ausprägung, sondern vor allem für wenigstens ein halbes Dutzend bedeutendster Opern des 19. Jahrhunderts: für Gioacchino Rossinis "Guillaume Tell" (Paris 1829), Gaetano Donizettis "Maria Stuarda" (1834) oder "I briganti" von Giuseppe Mercadante (1836). Dann vor allem für Giusppe Verdi. Nach "Giovanna d'Arco" (1845) komponierte Verdi mit "I masnardieri" (1847) eine weitere "Räuber"-Oper und ließ, gestützt auf freie Übertragungen von Schiller-Dramen, "Luisa Miller" (1849) folgen und insbesondere "Don Carlo(s)". Welch eine Trefferquote! Nachdem Robert Schumann eine Ouverture zur "Braut von Messina" (1850/51) komponiert hatte, schrieb 1857 Franz Liszt "Die Ideale" als Modell einer "Ideenmusik und unter Anspielung auf den hohen Anteil, den Schiller an der Herausbildung des deutschen Idealismus hatte (ob er allerdings, wie der Publizist Rüdiger Safranski werbewirksam zum Schiller-Jubiläum 2005 behauptete, als dessen "Erfinder" gelten kann, bedarf der genaueren Betrachtung). Weit bedeutender als einzelne weitere kompositorische "Schiller-Folgen" Smetanas "Wallensteins Lager" (1858/59), Joseph Rheinbergers Ouverture zum "Demetrius"-Fragment (um 1880), Peter Tschaikowskys und R.N. von Rezniceks "Jungfrau von Orleans" (1881 bzw. 1887), Zdenek Fiebichs "Braut von Messina" (1884), Vincent d'Indys und J. Weinbergers "Wallenstein" (1885 bzw. 1937) oder Giselher Klebes "Räuber" (1957) sind allesamt aus dem Repertoire herausgefallen sind für die ästhetische Gegenwart neue Realisierungen insbesondere der Verdischen Schiller-Opern. Anhand ausgesuchter Videos wird der Umgang mit den Brechungen des dramatisch gewordenen deutschen Idealismus untersucht und eine praktische Schreibübung durchgeführt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Teilnahmevoraussetzung: Kenntnisse der deutschen Sprache, Zugang zum Internet
Abschluss: Hausarbeit (Schreiben über einen Video-Ausschnitt nach Vorbesprechung)

Literatur

Rüdiger Safranski, "Schiller oder Die Erfindung des Deutschen Idealismus", München 2004 (Hanser)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

I.4.; II.3. praxisorientiert

Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:52